USA-Südwest 2011 - Die große Acht
02.09.11 - Bögen und Felsen im Arches N.P.
Vorweggenommen: ein perfekter Tag!
Heute Morgen reißt uns ein Handyanruf aus dem Schlaf. Auch gut - so sind wir schon um 8.15 Uhr beim Frühstück und vor der großen Masse. Im Supermarkt besorgen wir uns Sandwiches und Wassermelonenstücke und fahren dann zum Arches National Park. Die üble Stimmung ist auch verflogen.
Wir lassen alle Aussichtspunkte aus und fahren direkt zum Wolfe Ranch, parken dort unser Auto, packen den Rucksack und machen uns auf den Weg zum Delicate Arch. Inzwischen ist es 9.30 Uhr und die Sonne brennt bereits bei 29 Grad. Der Aufstieg ist echt hart. Es gibt auf den ersten 2/3 der Strecke keinen Schatten. Kein Windchen geht und wir zweifeln schon nach den ersten 500 Metern, ob wir das schaffen werden. Es geht nur bergauf und wir müssen immer wieder stehen bleiben und Wasser trinken. Endlich erreichen wir eine Felswand, die Schatten spendet. Diesen teilen wir uns mit einer kanadischen Mutter mit erwachsenem Sohn, die sich genauso quälen wie wir. Die Pause tut gut und wir beschließen nach gegenseitiger Motivation durchzuhalten. Thomas kündigt indes aber schon an, dass das seine letzte Wanderung auf dieser Reise sei...! (Man wird sehen...) Meter um Meter quälen wir uns in der Hitze weiter hoch. An einem Arch machen wir im Schatten nochmal Pause ohne zu wissen, dass wir fast da sind und der Arch über uns nach einer kurzen Klettereinlage schon einen Blick auf den Delicate Arch liefert. Das entdecken wir erst auf dem Rückweg.
Nochmal raffen wir uns auf und nach ein paar Schritten öffnet sich der Blick auf den Delicate Arch! Großartig! Wir sind so stolz auf uns, dass wir durchgehalten haben! Ein euphorisches Gefühl macht sich breit! Der Arch ist riesig und leuchtet in der Sonne. Dahinter der Blick in die weite Ebene. In der Ferne sieht man den Parkplatz, auf dem unser Auto steht. Wir machen viele Fotos und setzten uns dann in den Schatten und genießen den Ausblick. Wunderschön! Außerdem bewundern wir einen Mann mit Frau und 4 sehr kleinen Kindern, die den Weg hier hoch geschafft haben. Der Mann hat alle Kinder abwechselnd den Berg hoch getragen. Er hat unseren uneingeschränkten Respekt!
Wir lassen uns viel Zeit und bleiben 1,5 Stunden dort oben. Dann machen wir uns erholt und glücklich auf den Rückweg, der viel einfacher und schneller geht. Jetzt geht es nämlich bergab und eine leichte Brise geht. Die hätten wir auf dem Hinweg gut gebrauchen können. Mit hochrotem Kopf kommt uns ein bayrisches Paar entgegen und fragt im tiefsten bayrischen Dialekt: "Es gibt ka Hefeweizen da heroben, na?" Guter Witz!!!
Schon nach einer halben Stunde sind wir wieder am Auto. Insgesamt haben wir auf der Wanderung zwei Liter Wasser getrunken. Wir fahren direkt zur Picknick-Area am Devils Garden. Dort finden wir einen freien Tisch im Schatten, laden unsere Kühlbox aus und genießen im Beisein von blauen Vögeln und Streifenhörnchen, die zu gerne an unserem Picknick teilhaben würden (füttern ist aber verboten!), unser Mittagessen. Ach ist das schön hier! Wir sitzen direkt neben den roten Felsen und wünschen uns Hängematten zum Hinlegen... Das wäre unsere Vorschlag für die Parkleitung...
Neben uns setzt sich ein deutsches Ehepaar und wir kommen ins Gespräch. Erst eine Stunde später verlassen wir diese Paradies und fahren alle Aussichtspunkte ab und machen so viele Fotos, bis die Speicherkarte voll ist. Auf eine weitere Wanderung haben wir keine Lust - und dafür auch keine Kraft. Mittlerweile sind es wieder 35 Grad. Am Himmel sind nun einige Wolken und liefern einen tollen Kontrast zur traumhaften Landschaft. So muss Canyonlands für mich aussehen!
Um 15.00 Uhr sind wir wieder im Motel, sichern unsere Fotos (schließlich müssen wir in den nächsten Tagen noch so einiges fotografieren...) und ruhen uns aus. Nach einer erneuten Dusche (hatte ich schon erwähnt, dass die hier eine Zumutung ist...!?) ziehen wir uns um und essen in Eddie Mc Stiffs Brewerie Burger zu Abend. Anschließend trinken wir noch einen Absacker an der Bar. Wie gesagt: ein perfekter Tag!
Unser letzter Versuch, die Foto-Galerie in Moab zu besuchen, scheitert wieder. Diesmal hängt ein Schild an der Tür: Back in 10 Minutes. Tja, was soll ich sagen: nach 10 Minuten war natürlich niemand da. Auch nicht nach einer halben Stunde. Solche Arbeitszeiten hätte ich auch gerne...
Top: Arches N.P. , insbesondere der Delicate Arch und die Überwindung unseres inneren Schweinehundes. Als Andenken nehme ich ein blaues Knie vom Klettern und einen geschwollenen Knöchel mit.
Flop: Gar nichts! Ein perfekter Tag!
Gefahren: 310 km
Hotel: Inca Inn Moab
Aufbruch: | 13.08.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 11.09.2011 |