USA-Südwest 2011 - Die große Acht
31.08.11 - Naturspektakel in Moab
Meine Träume heute Nacht waren rot, braun und gelb.... Soviele Eindrücke muss mein Hirn erstmal verarbeiten! Pünktlich um 8.00 Uhr sind wir wach, frühstücken im Motel die üblichen Cornflakes (Waffeln zum Frühstück sind einfach nichts für uns...), tanken und fahren nach einem Geburtstagsanruf in Deutschland los. Nach dem Capitol Reef N.P. wird die Landschaft eher langweilig. Wir passieren Hanksville (dies als Dorf zu bezeichnen wäre schon eine Übertreibung...), biegen dort auf die 24 links ab und folgen der Wüstenstraße. Im Radio läuft "Don't stop believing" von Journey und erschafft zusammen mit der Wüstenkulisse das perfekte Amerika-Feeling!
Nach einiger Zeit geht es links zum Goblin-Valley ab. Wir haben entschieden, Little Egypt ausfallen zu lassen, da es dem Goblin-Valley ähneln soll. Am Eingang des Goblin-Valleys zahlen wir 7 $ Eintritt und nach kurzer Fahrt stehen wir auch schon auf dem Parkplatz, der einen Blick auf das Valley gewährt. Wir unterhalten uns kurz mit einem netten Ami, der nicht mehr gut zu Fuß ist und auf seine Frau und seinen Sohn wartet. Diesen beiden folgen wir am Parkplatz vorbei und runter ins Valley und stehen gleich inmitten der Goblins - braune Gebilde aus Stein bzw. Lehm, in denen man mit etwas Phantasie die unterschiedlichsten Figuren erkennen kann.
Einige Zeit wandern wir umher und machen Fotos; allerdings sind wir nicht unbedingt überwältigt. Da gefallen uns die Jumbo-Rocks im Joshua Tree N.P. besser. Irgendwie ist braun auch nicht meine Farbe. Mir fehlt das Rot der vergangenen Tage. Jedenfalls bedauern wir nicht Litte Egypt ausfallen gelassen zu haben.
Nach einer Stunde verlassen wir das Valley und fahren zurück zur 24, dann auf die 70 und schließlich die 191 Richtung Moab. Um 13.00 Uhr sind wir schon an unserem Motel, das "no vacancy" anzeigt. Wir haben allerdings vorgebucht. Das Motel ist das zweitschlechteste unserer Reise. Das Zimmer ist winzig und alt, aber wenigstens einigermaßen sauber. Erst einmal fahren wir zum Supermarkt und besorgen uns etwas zu essen (Hühnchen, Sushi und Kartoffelecken). In Torrey gab es keine Einkaufmöglichkeit. Unser Mittagessen verspeisen wir im engen Zimmer und schlafen danach eine Runde.
Als wir aufwachen sind wir unentschlossen - die Nationalparks sind erst für die nächsten beiden Tage geplant - also fahren wir in die "Stadt" und klappern die Souvnierläden ab. Leider sind diese gar nicht mehr so schön, wie in meiner Erinnerung. Die Foto-Galerie hat noch zu. Also trinken wir erst einmal etwas. Es ist wieder brütend heiß, 38 Grad, und am Himmel türmen sich wieder Gewitterwolken auf. Uns ist so heiß - daher beschließen wir uns in's klimatisierte Auto zu setzen und einfach loszufahren. Wir landen schließlich im Visitor Center vom Arches N.P., wo wir uns den Film ansehen - immer wieder nett!
Danach schlage ich vor, die 128 am Colorado River entlang zu fahren. Eine gute Idee, wie sich herausstellt. Rote, beeindruckende Felswände und links neben uns der braune Colorado - eine beeindruckende Kulisse. Irgendwann halten wir, um wenigstens einmal die Füße in den Colorado River getaucht zu haben.
Auf dem Weg zurück zum Auto spricht uns eine Amerikanerin an. Sie hat nur einen Badeanzug an und ein Handtuch bei sich. Sie hat mit ihrem Sohn eine Rafting Tour gemacht, das Boot hier an Land gezogen und wartet schon seit 2 Stunden auf ihren Sohn, der zurück zu seinem Auto trampen wollte, um sie dann abzuholen. Sie macht sich ernsthafte Sorgen, weil er noch nicht zurück ist. Wir bieten ihr unser deutsches Handy an, sie kennt aber nicht die amerikanische Ländervorwahl, daher laden wir sie schließlich in unser Auto ein und fahren in die Richtung, in der ihr Sohn das Auto abgestellt hatte. Sie bezeichnet uns als Engel... Nach ein paar Meilen schreit sie auf, weil uns ihr Sohn mit seinem Auto entgegenkommt. Wir blinken, hupen und wenden. Er hält uns erst einmal für verrückt, hält dann aber an. Nach der glücklichen Wiedervereinigung von Mutter und Sohn haben wir unsere gute Tat des Tages getan, verabschieden uns und fahren zurück Richtung Moab.
Als wir gerade ein paar Fotos von roten Felsen machen, verdunkelt sich der Himmel und wir können förmlich sehen, wie der Regen Meter für Meter auf uns zukommt. Wir stürzen ins Auto. Es schüttet wie aus Kübeln und Thomas steigt nochmal aus dem Auto, um sich vom Regen abkühlen zu lassen. Verrückter Kerl! Er ist danach von roter Erde total besprenkelt...!
Als ob wir für unsere gute Tat belohnt werden sollten, werden wir mit einem wunderschönen Regenbogen und von Wasserfällen, die jetzt überall von den Felswänden in den Colorado herunterstürzen, beschenkt. Ein Naturschauspiel! Einfach toll!
Glücklich und zufrieden fahren wir wieder nach Moab, besorgen uns noch Salat und Obst im Supermarkt und nehmen heute unser Abendessen im Motelzimmer ein.
Top: Die Fahrt auf der 128 am Colorado River entlang und die Wasserfälle, die der Regenguss erzeugt hat
Flop: Das Motel Inca Inn
Gefahren: 240 km
Hotel: Inca Inn Moab, 269 $ für 3 Nächte
Aufbruch: | 13.08.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 11.09.2011 |