Fahrrad-Welt-Reise
Argentinien - ¿ De donde viene ?: 04 - on the road again
Ein Start, nach dem Unfall und nach fast 3 Monaten des Nicht-Radfahrens, war am 16. März 06 also endlich wieder gemacht. Die Strecke hatte uns wieder. Von Salta aus ging es zuerst einmal weiter Richtung Norden, nach San Salvador de Jujuy (auch nur Jujuy genannt). Zwar nur ein kleiner Sprung, doch dafür ließen wir uns ausreichend Zeit. Der Unfall steckte Mun Suk immer noch in den Knochen, so dass ein behutsamer Wiedereinstieg angesagt war. Unsere erste Tagestour führte uns zu dem kleinen Dorf Namens La Caldera. Dieser Ort liegt 30 km außerhalb von Salta, schön gelegen an einem Fluss, von nicht allzu weit entfernten Bergen eingerahmt.
Viel Verkehr auf Argentiniens Strassen
Zu unserer Überraschung gab es dort am darauffolgenden Tag auch gleich ein Chicha-Festival (Chicha ist ein alkoholhaltiges, aus vergorenem Mais hergestelltes Getränk), auf welchem einheimische Folkloresänger auftreten sollten. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen.
Unser Mittagessen wird zubereitet.
Es gibt Locro. Ein sehr leckerer Eintopf, mit Fleisch, Kartoffeln und zerstosenem Mais.
Zwei Tagen später kamen wir dann, nach einem nochmaligen Zwischenstop in El Carmen, in Jujuy an.
..nein, wir sind nicht zu Pferd nach Jujuy geritten
...wenn das Mr.Bush wüsste! Hier also werden die Dinger für den Irak hergestellt.
Auch argentinische Kinder interessieren sich für unsere Reise.
Hier durchquerten wir erst mal wieder stundenlang die Stadt, auf der Suche nach einem geeigneten Quartier. Nichts wollte so recht klappen, so dass wir, nach zwei Stunden, verzweifelt die Touristeninformation aufsuchten. Hätten wir ja eigentlich auch gleich, nach Einfahrt in die Stadt, tun können, aber na ja. Nach langen Recherchen in der ausliegenden Hotel- und Herbergenliste fanden wir ein Hostal, welches wir zuvor auf unserer Stadtrundtour noch nicht gesichtet hatten.
Bingo, und wieder einmal hatten wir Glück. Nicht nur, dass das Preis-Leistungsverhältnis stimmte, nein, auch der Besitzer, Don Tito, war ein überaus freundlicher Geselle und Fahrradfanatiker obendrein. Wir füllten uns im Jujuy Hostel sofort pudelwohl. So ließen wir denn auch unsere Räder, für einen mehrtägigen Ausflug in die bergige Umgebung, dort zurück. So kamen schließlich doch noch dazu, Orte wie: Purmamarca, Las Salinas Grandes und Iruya zu besuchen.
Blick durch die Frontscheibe des Buses
Die bunten Berge von Purmamarca
Gut das wir diesen Ausflug gemacht haben, denn die Landschaft und die Berge der Jujuy Provinz sind atemberaubend und auch die Städte bzw. Dörfer sind schön, Dank Unesco Hilfe, hergerichtet worden.
Wächter der "Salinas Grandes"
Nein, Mun Suk ist nicht wegen des Vermummungsverbots aus Deutschland geflüchtet! ...sie hat nur mal wieder wohl ein neue Beschäftigungsfeld gefunden.
Wxpressbote auf dem Salar
Alte Ruinenstadt bei Tilcara
Blick ins Tal, von der Ruienstadt bei Tilcara
Busfahrt nach Iruya
Panoramablick in die Schlucht von Iruya
Teil von Iruya
Mun Suk's Abenteuer
Bunter Schmetterling
Kinder in Iruya
Ein paar Tage später wieder in Jujuy zurück setzte dann jedoch, eine für die Jahreszeit außergewöhnliche und lang anhaltende Schlechtwetterperiode ein. Kein Tag verging, ohne das es regnete. Es wurde merklich kühl und wir saßen mal wieder ungewollt fest. Neben uns weilten zu diesem Zeitpunkt drei argentinische Paare und eine argentinische Familie im Hostal. Mit dem argentinischen Paar aus Rosario, Valerie und Carlos, kamen wir schnell ins Gespräch, freundeten uns an und plauderten den lieben langen Tag lang.
Im Jujuy Hostel
Eines Abends dann, es war der 23.03.06, wir hatten alle zuvor mit Tito zu Abend gegessen, aus dem Gettoblaster kam Salsamusik, fing Marina plötzlich aus der Laune heraus an zu tanzen. Als nächster fiel auch gleich Tito mit ein und ruck zuck waren wir alle am Tanzen. Aus dem einen Tanz wurde dann eine tolle Party, die bis in die Tiefe Nacht hineinging.
Marina legt los.
...und der Rest stimmt mit ein.
Über 3 Wochen dauerte es insgesamt, bis wir endlich weiter fahren konnten. Mittendrin hatten wir bereits schon mal einen Anlauf gewagt, doch bereits am zweiten Tag mussten wir kehrt machen, da der Regen als heftiger wurde. Auch wussten wir durch Fernsehberichte bereits, das weiter nördlich auf unserer Strecke, der Regen noch heftiger gewütet hatte und das z.T. Brücken von den Fluten weggerissen worden sind.
Da war mal eine Brücke. Von den Regenmassen weggespült.
In der Stadt, Tartagal, welche wir durchqueren mussten auf unserem Weg Richtung Bolivien, ist z.B. ein ansonst harmloses Bächlein zum reißenden Fluss geworden und hat einige Häuser weggeschwemmt. Doch gut 3 Wochen des Mühsieglebens waren dann doch zuviel des Guten. Kaum war die Regenfront am abebben und die Prognosen verhießen, zumindest für die nächsten Tage, regenfreies Wetter, sattelten wir auf und zogen los.
Flußdurchquerung
...und mal wieder im Fernsehen.
Erneut fuhren wir nach San Pedro. Weitere Orte die folgten waren: Libertardor, Caimancito, Embarcacion und Tartagal. In Caimancito bzw. kurz danach (Aguas Caliente) konnten wir uns noch mal in warmen Thermalwasser tummeln.
...where the streets have no name
Wenn nicht anderes mehr geht, dann hilft die Bahn. Flußüberquerung auf alter Bahnbrücke.
Als wir dann in Tartagal ankamen, konnten wir uns direkt vor Ort ein Bild von den Auswirkungen der heftigen Regenfälle machen. Doch wenn man die Bodenverhältnisse sieht, ausschließlich sandiger Boden und weis, dass auch hier, in den Bergen, kräftig abgeholzt worden ist, dann wundert man sich eigentlich, dass so eine Katastrophe nicht schon viel früher passiert ist.
Durch die Fluten weggerissene Häuser.
Nach über 8 Monaten insgesamt in Argentinien sind wir dann, am 18. April 2006, bei Yacuiba in Bolivien eingefahren.
Aufbruch: | 24.04.2005 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | 14.08.2008 |
Südkorea
Argentinien
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Kolumbien
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