Neun kleine Inselchen - die Azoren
Insel Terceira - lauter Lavamauern: Angra do Heroisme
Das Weltkulturerbe - die Innenstadt von Angra do Heroisme -steht als erstes auf dem Programm.
Die Stadt besteht aus einem Gewirr von Einbahnstraßen, sodass man manchmal einen Riesenbogen fahren muß, um irgendwo hinzukommen. Außerdem ist die ganze Stadt Parkuhrenzone. Aber wir finden natürlich auch etwas ohne Kosten und vor allem Zeitlimit.
Ulrike hat's mit dem Ischiasnerv und quält sich durch die Stadt.
Seit Jahrhunderten ist Angra Zwischenstation auf den Routen Europa, Amerika und Afrika. Ihre bedeutende Vergangenheit wird, trotz schwerer Schäden durch das Erdbeben von 1980 , durch Kirchen und Klöster, der imponierenden Festung Sao Joao Baptista , der Kathedrale mit Zwillingstürmen (16.Jh.), und den großen Renaissance-Häusern mit ihren reizenden Balkons widergespiegelt. Daher wurde Angra do Heroismo 1983 auch durch die Unesco zum Weltkulturerbe deklariert.
Die Häuser mit ihren schmiedeeisernen Gittern an den Balkonen erinnern ein wenig an New Orleans. Es geht permanent auf und ab.
Eines der dominierenden Gebäude ist die an der Hauptstrasse gelegene Kathedrale.
Sie ist im philipinischen Stil Ende des 16. Jahrundert auf den Fundamenten einer gotischen Kirche aus dem 15. Jahrhundert erbaut worden.
Der Bettencourt Palast liegt hinter der Kathedrale und ist ein Barockgebäude, das Ende des 17 Jahrhunderts erbaut und im 18. Jahrhundert fertiggestellt wurde. Die Eingangshalle des Palastes, in dem heute die städt. Bibliothek untergebracht ist, zieren zahlreiche blau-weiße Azulejos mit geschichtlichen Szenen.
Angras Einkaufsstrasse Rua Diretta führt direkt zum Hafen - hier findet man die Häuser mit gußeisernen Balkongittern. Ein besonders prächtiges Gebäude dieser Art ist die Casa do Conde Vila Flor, in der heute Geschäfte untergebracht sind; in der Apotheke ist der altertümliche Charme noch erhalten geblieben.
Wir laufen die Strasse hinunter zum Zollkai mit dem alten Zollhaus und der blauweißen Igreja da Misericordia aus dem 18. Jh.
Überall sind die Plätze mit aufwändigen Plastermustern gestaltet. Dabei wird mit 'interessanten' Besen für die bei uns leider schon häufig vermißte Sauberkeit gesorgt.
Am Hafen erkundigen wir uns nach zwei Restaurants, die uns empfohlen wurden. Sowohl das Beira Mar als auch die Casa do Peixe gefallen uns und wir entscheiden heute abend wo wir hingehen werden. Da ist allerdings auch noch die Pousada am Ostende des Hafens.
Die Pousada im Castelo de Sao Sebastao am Ostende der Bucht, die im März wieder geöffnet werden sollte, ist immer noch geschlossen. Dafür haben wir aber einen schönen Blick auf die Ziegeninseln (ilheus das cabras) .
Für insgesamt 5 € nehmen wir mittags jeder ein Stück quiche - Ulrike ist schlau und nimmt einen Tee, ich habe vergessen, dass es bei der Bestellung von Kaffee immer nur einen Espresso gibt. Dabei habe ich gelesen, die Azoren seien kein billiges Reiseland. Jedenfalls haben wir im Laufe unseres Urlaubes festgestellt, dass diese Aussage gründlich falsch ist, was Essen und Trinken anbelangt.
An einem 'modernen' Monument mit Aussichtsterrasse suchen wir mal einen Cache, den ich im Garmin gespeichert hatte.
Auf dem Weg zurück in die Innenstadt passieren wir die Igreja Nossa Senhora da Conceiao - 1533 errichtet - mit einem Hochaltar aus vergoldeten Schnitzereien und hölzerner Kassettendecke.
Das Museum von Angra do Heroismo ist im alten Kloster Sao Francisco eingerichtet und soll den wichtigsten museologischen Bestand der Insel Terceira besitzen. Aber leider wird restauriert und daher ist das Museum geschlossen. Doch auch das Äußere des alten Klosters weiß zu überzeugen.
Vom Vorplatz des Museums blickt man in den prachtvoll angelegten Jardim Duque da Terceira - mit hohen Palmen und Kakteen bestückt.
Direkt neben dem unteren Eingang in den Park liegt der Palaçio dos Capitaes Generais.
Das ehemalige Jesuitenkolleg wurde für die Dauer der Administration des ersten Generalkapitäns der Azoren 1776 in eine Palastresidenz umgewandelt. Zweimal wurde das Kolleg königliche Residenz, 1832 während der Herrschaft von 0. Pedro IV, währenddessen das Bauwerk Zeuge des Eindringens der Liberalen Monarchie war und 1901, während der Herrschaft von D. Carlos 1. Heutzutage erfüllt das Gebäude drei verschiedene Aufgaben: es ist eine der offiziellen Residenzen des Präsidenten der Regionalregierung der Azoren, es beherbergt die Verwaltung des Vizepräsidenten und enthält ausserdem ein Museum.
Mit Erreichen der Praça Velha haben wir unseren Rundgang fast beendet und können noch einen Blick auf das Treiben vor dem Rathaus werfen.
Bevor wir allerdings aus der Stadt herausfahren begeben wir uns noch zu einem hoch über dem Jardim Duque da Terceira liegenden Memoria, einem Obelisken zur Erinnerung an den Besuch des Königs D. Pedro IV mit herrlicher Aussicht über die ganze Stadt. Errichtet ist er an dem Platz, wo das erste Schloß (15. und 16. Jahrhundert) stand.
Auch hier können wir an der Treppe in den Garten noch einen Cache suchen.
Aufbruch: | 01.04.2012 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 15.04.2012 |