Neun kleine Inselchen - die Azoren

Reisezeit: April 2012  |  von Herbert S.

Insel Terceira - lauter Lavamauern: Vulkanismus im Inselinneren

Eigentlich wollten wir ja heute nachmittag die Monte Brasil-Wanderung machen. Aber wegen Ulrikes Ischias setzen wir uns in den Wagen und fahren nach Norden ins Inselinnere, die Straßen sind z,T, so steil, sodass unser Renault Modus schon im 2. Gang seine Schwierigkeiten hat. Das Grün der Wiesen ist saftig und die Einrahmungen durch die Lavamauern beeindrucken sehr.

unser Renault Modus

unser Renault Modus

Lavanmauern umgrenzen die Weideflächen

Lavanmauern umgrenzen die Weideflächen

Furnas do Enxofre

Dazwischen blühen jede Menge kleine gelbe (Schlüssel?-)Blumen. Zunächst geht es zu den Furnas do Enxofre - einem kleinen Gebiet mit austretenden Schwefeldämpfen, das abgesperrt ist und nur über einen beidseitig begrenzten Pfad zu umrunden ist. Hier oben - in 600 m Höhe - windet es schon ganz nett, wir ziehen also doch mal unsere Jacken an.
Eigentlich wollten wir hier GC1DFTW - ein earthcache mit sehr schönen Erklärungen und auch Bildern loggen. Aber da wir das Blatt mit den gelisteten Fragen nicht mitgenommen hatten, konnten wir nicht loggen.

N 38° 43.787 / W 027° 13.948

N 38° 43.787 / W 027° 13.948

beidseitig begrenzter Steg

beidseitig begrenzter Steg

Ständig steigen die Schwefeldämpfe auf

Ständig steigen die Schwefeldämpfe auf

und haben die Flora eindruckasvoll verändert, sodass fast nur noch Moose um die Erdöffnungen zu finden sind.

und haben die Flora eindruckasvoll verändert, sodass fast nur noch Moose um die Erdöffnungen zu finden sind.

Algar do Carvao

Die Jacken behalten wir auch in der ersten Höhle an, Algar do Carvao, deren Besichtigung z.T. geführt ist - das Kombiticket für beide Höhlen kostet 8 € - jede einzeln 5€ - aber man muß sie nicht mehr am gleichen Tag besichtigen, wie der Reiseführer schreibt.
Algar do Carvao ist ein geologisches Naturschutzgebiet und Anziehungspunkt für interessierte Höhlenforscher.
Zunächst geht man einige Treppen hinab und dann durch einen Tunnel, von dem der eigentliche Abstieg beginnt..

Die Höhle Algar do Carvao mit einem Durchmesser von 45 m und mehr als 100 m Tiefe entstand im Krater eines Vulkans des Typs Stromboli (Eruption nach Explosion) und ist eines der eindrucksvollsten Zeugnisse der vulkanischen Insel-Geschichte.
Die Höhle ist durch zwei Ausbrüche vor etwa 2000 Jahren entstanden; da aber die nach oben drückende Magma des zweiten keinen rechten Ausgang finden konnte, formte sie wohl zwei große 'Hallen' und entwich an der schwächsten Stelle mit einer gewaltigen Explosion.

An den Wänden bildet die hier abgeflossene Magma, vermischt mit Verkrustungen des überall herabtropfenden, stark silikathaltigen Wassers, eine grandiose Dekoration.
Ganz unten liegt ein kleiner See im Dunklen.

silikathaltige Stalagtiten

silikathaltige Stalagtiten

Gruta do Natal

Nur wenige Kilometer weiter liegt die Gruta do Natal in herrlicher Vulkanlandschaft der Serra de Santa Barbara und Misterios Negros Protected Area.
Sie ist eine vulkanischen Höhle von verschiedenen Lavaströmen mit kleinen seitlichen Lavaformationen und Stalaktiten. Sie ist 697 Meter lang und gibt einen guten Eindruck von fließender Lava.
Den Namen 'Weihnachtshöhle' erhielt sie, nachdem dort zum Weihnachtsfest Messen gehalten wurden.

N 38° 44' 12,75" / W 27° 16' 06,61"

N 38° 44' 12,75" / W 27° 16' 06,61"

man könnte meinen, die Lava fließe noch

man könnte meinen, die Lava fließe noch

Lagoa das Patas

Auf der Rückkehr machen wir noch an einem versteckt liegenden See Stop, der in der typischen Feuchtwaldlandschaft versteckt liegt.

Seerosenidylle im Kryptomerienwald

Seerosenidylle im Kryptomerienwald

Casa do Peixe

Allmählich meldet sich der Hunger und wir entscheiden uns für die Casa do Peixe in der alten Fischmarkthalle von Angra.
Als Stockfischliebhaber konnte ich endlich mal wieder bacalao bestellen. Ulrike wählt den Fisch in der Dachpfanne, von dem wir in den Reiseführern gelesen haben.

Casa do peixe am Hafen von Angra do Heroismo

Casa do peixe am Hafen von Angra do Heroismo

hier gibt es aber schon die 'Edelausführung' - also keine 'echte' Dachpfanne mehr

hier gibt es aber schon die 'Edelausführung' - also keine 'echte' Dachpfanne mehr

© Herbert S., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir uns in manchen Wüsten rumgetummelt haben, wollten wir nun einmal frisches Grün genießen. Dazu sind die Azoren mit praktisch nur einer Jahreszeit (täglich etwas Frühling, etwas Sommer und etwas Herbst) bestens geeignet.
Details:
Aufbruch: 01.04.2012
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 15.04.2012
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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