Die total komische Reise eines komischen Typen
Goldsuche und Umfragen in Yungaburra
Mo., 25.09.05
Frueh gehts raus, der Bus nach Ravenshoe faehrt schon um 08.30 Uhr. Duschen und Fruehstuecken. Dann erfolgt die Verabschiedung von den anderen. Es faellt mir nicht besonders schwer, immerhin waren wir jetzt 3 Wochen ununterbrochen zusammen. Es ist an der Zeit, dass jeder sein eigenes Ding durchzieht. Der Zeitpunkt dafuer ist ideal. Also mache ich mich auf den Weg zur Haltestelle und steige etwas spaeter gemeinsam mit einigen anderen in den Bus. Die Fahrt geht ueber Berge und durch kleine Ortschaften, die Landschaft hier ist sehr schoen. Nach gut 2 h Fahrt erreichen wir Atherton. Hier muss ich eine 3/4 h auf den Anschlussbus nach Ravenshoe warten. An der Haltestelle sitzt auch ein dt. Maedchen und ein englischsprachiger Typ. Beide gehen ebenfalls wwoofen. Sie werden abgeholt, bevor mein Bus kommt. Im Bus sitzen 4 Jugendliche, die sind genau so drauf wie die in Oesterreich. Auch ein Typ mit Kruecken faehrt mit und ein ganter Einkaufswagen voller Lebensmittel mit ihm. Er wird von uns bis zu seinem Haus gebracht und ein anderer Mann laedt ihm die Sachen wieder aus. Komische Sitten hier...Jedenfalls haben wir dadurch Verspaetung und erreichen erst um 12.15 Uhr Ravenshoe. Vor einem Secondhandladen halten wir, hir ist die Haltestelle. In dem Laden suchen sie gerade dringend gebrauchte Plastiktueten...Eine alte Frau fragt mich beim Aussteigen, was ich mache und ich erzaehle es ihr. Wir reden kurz und sie geht dann. Leider ist niemand da, um mich zu holen. Einige Stunden vorher haben wir noch ueber diese Moeglichkeit gescherzt, jetzt ists soweit. Bis 3/4 1 warte ich, dann gehe ich zur Telefonzelle 5 m entfernt und...natuerlich kaputt. Ja, mein Tag heute! Nach Tipp einer Verkaeuferin finde ich eine andere Zelle und rufe bei der Familie an. Natuerlich hebt weder am Festnetz od. Handy jmd. ab. Zurueck zur Haltestelle und wieder warten. Um 13.10 Uhr probiere ich es nochmal, sinnlos. Jetzt habe ich die Idee: den Typen von gesten anrufen. Kam mir zwar ziemlich komisch vor, aber jetzt ists mir egal. Er meldet sich und sagt, dass er mich um 16.00 Uhr in Atherton abholen kann. Passt. Zurueck zur Haltestelle, um 14.00 Uhr faehrt der Bus nach Atherton. Die alte Dame von vorher kommt zurueck und sagt, dass sie gehofft hat, mich nicht mehr hier zu sehen. Sie ist aus Sydney und besucht ihre Schwester, diese Frau war schon in fst jedemLand dieser Erde! Ist echt lustig, mit ihr zu reden. Etwas spaeter kommt die Busfahrerin und wird auch auf meine Situation aufmerksam. Sie sagt, dass sie jmd. kennt, der immer Wwoofer sucht und sie mich vermitteln kann. Coo.. Jedenfalls gehts erstmal zurueck nach Atherton. Jetzt heissts 1 h bei der Bushaltestelle warten. Auch die Sydney-Frau wartet und auch mit einer anderen alten Dame rede ich ein bisschen. Mit so vielen alten Menschen hab ich ja noch nie geredet! Die Busfahrerin ist auch wieder da. Sie meint, wenn Nick nicht kommt, soll ich wieder mit ihr nach Ravenshoe fahren, sie kriegt mich schon unter diese Nacht. Um 16.20 uhr schliesslich die Erloesung: Nichk ist hier. Er kennt die Busfahrerin. Rein in seinen Pick-up und zum Arzt, er hat Schmerzen im Fuss. Fuer mich bedeutet das, eine weitere Stunde warten. Jetzt ists auch schon egal...Dann noch Haeuser begutachten in einer Auslage, tanken und Oel nachfuellen und nach einem weiteren Stopp beim Curtain Fig Tree erreichen wir endlich sein Haus. Sie haben 2 Kinder, Matthew ist 17, Melissa ist 21. Beide sind total nett und Melisse ist ein bisschen ausgeflippt. Auch Gina, Nicks Frau ist voll laessig. Das Restaurant ist total schoen und schaut typisch lt. seinem Namen aus: Nick's Swiss-Italien Restaurant. Ich lerne gleich Rudi aus D. kennen, ebenfalls ein cooler Typ. Nick und seine Frau gehen auf eine Geb.-Feier, Rudi und ich kochen und trinken 2 Bier. Nick laesst uns einfach so im Restaurant. Rudi war jetzt 4 Wochen hier und will morgen fahren, er erzaehlt, dass alle hier total laessig sind.
Die., 26.09.05
Um 08.00 Uhr stehe ich auf und gehe mit Rudi fruehstuecken. Heut wirds lustig, wir muessen ein Loch in einer Wasserleitung finden. Leider sind diese Leitungen...jaaa, unter der Erde, tja eh klar. Ich demoliere gleich beim ersten Loch ein Abflussrohr...zum Glueck nicht so schlimm. Es folgen weitere 7 Loecher. Der Boden hier ist scheisshart und die Sonne brennt vom Himmel, so lustig ist die Arbeit also nicht. Der Arbeitstag dauert weit laenger als erwartet, naemlich bis 17.30 Uhr. Jetzt gehen Rudi, Gina, Nick und ich einen coolen Track an einem Fluss entlang und halten Ausschau nach einem Platypus, dem komischen Schnabeltier, Leider sehen wir keines. Dafuer aber ein anderes Tier. Am Rueckweg, nicht weit vom Rest. entfernt, auf einer Bruecke, passiert es: ich gehe voraus und sehe sie aus den Augenwinkeln. Im letztem Moment springe ich ueber die Schlange anstatt auf sie zu steigen. Gina sieht das Vieh leider zu spaet und steigt drauf. Sofort springt sie weg, ich realisiere es im ersten Moment gar nicht, was gerade passiert. Doch dann fangen wir 3 an zu laufen!! Bis ans Ende der Bruecke. Boah, das war knapp. K.A., ob die Schlange giftig war od. nicht, ist auch egal. Ich habe jedenfalls ein komisches Gefuehl im Bauch. Gina, the snakekiller! Spaeter sitzen Rudi und ich gerade an der Bar bei einem Bier, da kommt Nick und sagt, dass ich in der Kueche helfen soll. Also eine Stunde lang Geschirr spuelen und abtrocknen. Dafuer ist dann das Essen wieder spitze. Zu etwas spaeterer Stunde schauen Matthew, Rudi und ich noch ins oertliche Pub, das einzige Lokal wo man in diesem Ort hingehen kann. Wir spielen Billard, auch Gina und eine Angestellte kommen ein bisschen spaeter. Das Pub ist sehr gross und gerade mal 5 Kunden sind hier, davon 2 total betrunkene Strassenarbeiter, die dann noch gegen uns Billard spielen. Sogar eine Jukebox gibts hier, mit cooler Musik! Um ca. 00.00 Uhr gehts zurueck und ich haue mich hin, Rudi will morgen um 08.00 Uhr fahren, sein 3. Versuch...
Mi., 27.09.05
Um 06.30 Uhr fliege ich aus dem Bett. Wir haben gestern noch eine Stelle im Boden gefunden, die nass ist. Dort muss wohl das Loch sein. Bevor um halb neun das Wasser wieder aufgedreht wird, muss ich das Loch finden. Es ist endlich soweit: nach laengerem graben finden wir es endlich. Der Installateur flickt es, nachdem mit dem Bagger noch weiter augegraben wird. Bin ich froh! Doch wenig spaeter die Ernuechterung: es gibt ein weiteres Loch. Der Wasserzaehler laeuft naemlich immer noch. Shit! Der restliche Tag wird mit graben berbracht. Rudi hat es tatsaechlich geschafft und faehrt um 13.30 Uhr. Wir vereinbaren, uns ev. wieder zu treffen. Am Nachmittag unterhalte ich mich laengere Zeit mit einem Schweitzer, der sich in NZ ein Haus gekauft hat, interessant. Am Abend gehe ich mit Melissa zum Curtain Fig Tree, es ist schon stockdunkel, zum Glueck habe ich eine Taschenlampe mit. Wir unterhalten uns wirklich gut und ich erfahre eine Menge ueber sie und ihre Familie, auch, dass Nick nicht ihr Vater ist. Wieder zurueck im Restaurant wasche ich wieder ab, diesmal 3 h. Die Angestellten sind uebrigens echt alle voll laessig, ich unterhalte mich am fruehen Abend 1 h mit einer 32-jaehrigen Oesterreicherin, die seit 4 Jahren hier ist und auch bleibt. Es ist sehr interessant, wie es hinter den Kulissen eines Restaurants ablaeuft! Es wird wieder sehr spaet und ich sehe noch eine Kroete im Freien.
Do., 28.09.05
Diese Nacht schlafe ich durch, letzte Nacht haben einige Viecher auf dem Dach direkt ueber mir gekaempft. Hat sich echt nicht gut angehoert. Weiter geht das lustige Loecher graben und heute bin ich das 1. mal leicht frustriert, mir tut alles weh und ich bin ziemlich fertig. Aber durchbeissen, ich kriege ja Essen dafuer...Dann zeichne ich mich mal wieder aus: aich grabe, spuere einen Wiederstand. Da ich denke, es ist ein Stein, druecke ich weiter und...pfschhhhh, Fontaene direkt auf mich. Jep, das war die Wasserleitung, gefunden! Sofort abstellen, Nick ist zum Glueck nicht boese, dafuer die Nachbarn, die auch an dieser Leitung haengen und jetzt zu uns auf das WC gehen muessen, hihi. Den ganzen nachmittag versuchen wir alles, das Loch finden wir nicht und auch die Ersatzloesung funktioniert nicht. Einer Kroete hacke ich aus Versehen ein Bein ab, bemerke es aber erst einige Zeit spaeter, scheiss Tarnung! Sorry! Am Abend ist nicht viel los im Restaurant, ich muss nicht einmal abwaschen. Heute gehts mal etwas frueher ins Bett.
Fr., 29.09.05
Aufstehen um 08.00 Uhr, fruehstuecken, Lampen wechseln, auf dem Dach rumklettern und Dachrinne ausspritzen (dabei einen Gast nass machen, hihi), Loecher wieder zuschuetten, schwitzen, Huehner fuettern. Am Abend leihe ich mir ein Rad aus und fahre ei nwenig herum. Eigentlich will ich zum 3 km entfernten See, lande aber nach kurzer Fahrt beim oertlichen Friedhof. Der ist total abgelegen, vorher muss man an der oertlichen Muellhalde vorbei...Die Graeber hier sind zum Grossteil sehr herunter gekommen, es scheint sich kaum jmd. darum zu kuemmern. An der oertlichen Schule und etlichen Haeusern vorbei wieder zurueck zu meiner Unterkunft. Auch heute kein Abspuelen, wenig los. Dafuer holt mich Nick aus meinem Schweitzer Zimmer und ich setze mich im Rest. an den Tisch zu einem Schwarzen und einem Chinesen. Die habe ich die letzten 2 Tage schon mehrmals agesehen, wusste aber nicht, was sie hier machen. Es sind 2 Studenten, die in Zusammenarbeit mit einem Forschungsinstitut eine Umfrage ueber die Landschaft der Atherton Tablelands machen. Zuerst fuelle ich einen Fragebogen aus und denke, das wars. Doch die 2 Burschen erklaeren mir andauernd Dinge zu den Frageboegen und ich frage amich die ganze Zeit, was sie eigentlich wollen. Schliesslich wirds mir klar: ich soll ihnen bei ihrer Umfrage helfen. Morgen Vormittag gehts los und auch einige andere vom Rest. sind dabei. Geld gibts anscheinend auch dafuer, jedenfalls dauert das ganze 4 Tage und ich bin gespannt. Dann wollen Mattheew und ich noch auf ein Bier ins oertliche Pub, doch Fehlanzeige: in Jungaburra hat das oertliche Pub am Freitag Abend um halb elf bereits geschlossen. Vor der Haustuere quatsche ich noch laengere Zeit mit Matthew, Gina und dem sprechenden Vogel.
Sa., 01.10.05
Um 09.00 Uhr mache ich eine 50-min Biketour mit Gina, Runter zum See und durch Siedlungen fahren wir, ist echt toll. Um halb 11 fahre ich mit Robert aus Uganda (dem Typ von gestern) los zum Krater. Dort fuehren wir unsere Befragung betreffend der Tablelands durch. Alle Menschen (bis auf einen) helfen uns und es sind echt viele verschiedene Nationalitaeten dabei> Deutsche, Briten Australier, Schweitzer, NZ, sogar 2 Oesterreicher aus Noe! Jedenfalls vergeht die Zeit wie im Flug. Auch ueber Robert u Uganda erfahre ich ein paar Dinge, er studiert in Brisbane und geht in 2 Monaten zurueck nach Uganda. Sogar eine ganze Reisegruppe inkl. Busfahrer entwischt uns nicht. Bevor es zurueck zu Nick geht, holen wir die anderen 3 vom See ab. Dann schuette ich noch das groesste Loch zu und gehe anschl. mit Gina spazieren. Am Abend sind 2 Geb.-Feiern im Rest., es ist sehr viel los. Ich helfe wieder in der Kueche und rufe zuhause und bei Fimi an. um 23.00 uhr sitzen wir uns alle an die Bar und einige Leute spielen Klavier, Gitarre und singen dazu. Das Beste ist aber ein Tzp, der sonst im Opernhaus in Sydney spielt. Der hats echt drauf, unglaublich! Er spielt 2 Lieder, eine davon ist "time to say goodbye". Der Wein wirkt an diesem Abend sehr schnell und um halb 2 hauen sich alle hin.
So., 02.10.05
Heute fahre ich um ca. 11 Uhr mit robert weg, wieder zum Krater, Melissa und Tiffany gehen am See in Position. Der heutige Tag ist um einiges ruhiger, es kommen nicht so viele Leute. Das Beste ist, dass ich einen guten Bekannten treffe: Thomas! Er ist jetzt bei einer Wwoofing-Familie, nur ca. 5 km weg von mir!! Mitten im Regenwald treffe ich ihn wieder, echt verrueckt! Heute ist noch ein grosses Ereignis: Grand finals im Football. Das Team aus Townsville, die Cowboys sind im finale, das gab es bisher noch nie. Deshalb tragen wir den Fernseher aus Nicks Haus ins Rest. und verlegen die Leitung dahin. Leider verlieren die Cowboys. Im Rest. ists total ruhig, alle sehen sich wohl das Spiel an.
Mo., 03.10.05
Lake Barraine steht heute am Programm. Ich werde gemeinsam mit einem Holaender (der von einem Working-Hostel in Atherton kommt) am Parkplatz eines Restaurants abgesetzt. Wir sind gerade mit 2 Leute im Gespraech, da kommt die Besitzerin und sagt, dass sie uns sprechen moechte. Sie sagt, dass es fuer uns nicht moeglich ist, die Leute im Lokal zu befragen, sie wurde darueber nicht informiert, auch die letzten Tage nicht. Ok, wir versuchen es also vor dem Lokal, doch heute laeufts nicht gut, der Platz ist schlecht. Dafuer habe ich mit dem Holaender einen lustigen Nachmittag. Spaeter gehe ich in einem 100m entfernten Hotel fuer 2 h ins Internet, sooo langsam hier. Dann gehts zu Ginas Eltern zum Essen, sehr nette Leute. Sie sind Farmer und haben einige hundert Kuehe, das sind Dimensionen hier! Sie berichten auch von Farmern mit 2000 Tieren, echt unglaublich. Es ist sehr interessant, immer wieder wird italienisch gesprochen, teilweise herrscht echt Chaos am Tisch. 4 verschiedene Fruechte, die ich noch nie gesehen habe, probiere ich. Alle super!
Die., 04.10.05
Eine Stunde warten wir heute auf einen Typen vom Working-Hostel. Um halb 12 fahre ich schliesslich mit Nick zum Lake Eacham. Wunderschoen, ein See umgeben von Regenwald. Mit den surveys laeufts gut, Nick und ich schaffen 21.a Nach getaner Arbeit gehen Nick, Gina und ich einen Track um den See. Ploetzlich springt Nick zurueck. Schon wieder eine Schlange! Wir wissen aber nicht, ob es eine giftige black snake od. eine harmlose tree snake ist. Danach noch eine Runde im See schwimmen, sooo klares Wasser. Zurueck fahre ich mit robert. Am Abend helfe ich wieder in der Kueche und nach der Arbeit quatche ich noch lange mit Nina, der Oesterreicherin. Ein aeusserst interessantes Gespraech. Nick ist schon ziemlich betrunken und erzaehlt deshalb seine beruehmte "dead-chook-story" (totes Huhn)...
Mi., 05.10.05
Eine grosse Herausforderung steht Gina und mir an diesem schoenen Tag bevor. Wir fahren mit dem Rad ins gut 20 km entfernte Tinarroo, zu einem Staudamm. Natuerlich auch wieder zurueck! Der Wind ist leider gegen uns und mein Fahrrad verdient diesen Namen auch nicht mehr so richtig aber wir schaffen es. Die Strassen hier sind echt alle besch...Am Nachmittag Laub entfernen, Rasen maehen und den Parkplatz mit so einem coolen Blasgeraet saeubern - das wollte ich schon immer mal machen, cool! Am Abend ein bisschen arbeiten und zum Abschluss 2 Glaeser Wein geniessen. Auch grosse Oesterreich-Fans lerne ich kennen.
mein Arbeitsplatz fuer einige Tage, hier hilft Gina kurz aus
kein Gold, dafuer aber taataaa: ein Loch!
Nicks Swiss-Italien Restaurant
Umfrage beim Krater (keiner entkommt uns!!)
Rundweg um Lake Barrain
Nick, lustige Angestellte, Gina und i
Aufbruch: | 05.09.2005 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | Juni 2006 |
Rainbow Beach
Neuseeland
Thailand