Die total komische Reise eines komischen Typen

Reisezeit: September 2005 - Juni 2006  |  von Robert -.

Leben mit dem Einsiedler-Doktor-Professor

Fr., 20.01.06
Rein in den Zug nach Morwell, dauert gut 2h und am Weg sehe ich in der Naehe von Moe gigantische Rauchwolken - ein Buschfeuer. Es dauert keine 5 min und ich werde vom Bahnhof abgeholt. Tom ist ein lustiger Typ, urspruenglich aus Polen lebt er seit ca. 23 Jahren in Oz. Auch Stephan und Alex, ein franz. Paerchen ist mit von der Partie. In die Werkstatt, Reifen flicken lassen und einige Sachen besorgen. Dann gehts in die Wildnis. Wir fahren durch einen gigantischen Wald und treffen Mich, der bereits 3 x von einer giftigen Schlange gebissen wurde. Beim 3ten Mal ist er gar nicht mehr zum Doktor gegangen. Im Augenblick wartet Tom auf die Ergebnisse einer Studie fuer eine Impfung gegen Schlangengift! Ich bin beeindruckt, den er hatte die Idee dafuer. Als wir die Farm erreichen, bin ich erstmal sprachlos. Das Haus ist einzigartig, die Landschaft genial, der Typ faszinierend. Er hatte Magenkrebs und hat es geschafft, sich quasi selbst zu heilen. Danach hat er 2 Buecher geschrieben und hat so viele Theorien, die kann ich gar nicht alle festhalten. Er hat mehrere vers. Sachen studiert und nach seiner Krankheit entschieden hier als Einsiedler in den Bergen zu leben. Davor hat er 20 Jahre an der Uni in Melbourne unterrichtet. Am Abend arbeiten wir fuer ca. 2h, Blumen auf seinem Grundstueck auszupfen. Mit seinem Traktor aus 1925 sammeln wir alles ein. Er hat auch unzaehlige Erfindungen zu praesentieren, im Auto, einen Spezialkuehlschrank (fuer welchen er die Bauanleitung ins Netz gestellt hat) und vieles mehr. Daher er Vegetarier ist (seit 1993 - wg. seinem Krebs) gibts als erstes Gericht am Nachmittag eine gewoehnungsbeduerftige Suppe, am Abend ein exzellentes vietnamesisches Gericht. Wir reden die ganze Zeit, dieser Mensch weiss viiieeeles! Ausserdem sehen wir einen gewaltigen Sternenhimmel und er spielt Gitare, ich habe selten jmd. so spielen gehoert. Er spielt seit 35 Jahren, studierte auch Musik, nachdem ihm die Aerzte prophezeiten, dass er blind werden wuerde...

Sa., 21.01.06
Heute machen wir einen Tripp in den Wilsons-Promotory National Park. Perfekt, da wollte ich sowieso noch hin. Davor wieder in eine Werkstatt, Reifen ist wieder platt. Der Park ist spektakulaer, 10 Monate zuvor gab es ein grosses Buschfeuer und die Natur regeneriert sich bereits, aeusserst interessant zu sehen. wir marschieren auf Mt. Oberon, gewaltige Aussicht! Beim runtergehen erzaehlt mir tom von seiner Desastertheorie, die besagt, dass die naechste Eiszeit unmittelbar bevorsteht. Hmmmm. Anhand seiner Berechnungen (er hat auch Geophsik studiert) ists entweder am 28. Feb. od. Sept. dieses Jahres soweit, dass einige grosse Vulkane der Erde ausbrechen und die naechste Eiszeit einlaeuten, daher sich durch die Asche die Sonne verdunkeln wuerde. Ok, also da muss ich nochmal drueber nachdenken... Schon wieder jmd. mit schlechten Aussichten...Ausserdem unterhalten wir uns ueber Traumkontrolle, Auren, Japan und unzaehliges mehr. Auf ein Rieseneis, danach an den super Strand, einer der schoensten, die ich bisher in Oz gesehen habe. Nach einer rasanten Fahrt zurueck (Tom ist wohl auch Rallyefahrer) arbeiten wir noch fuer ca. 45 min und bekommen dann hervorragendes Sushi serviert. Er versucht auch noch meine Kamera zu reparieren, klappt jedoch leider nicht. Wieder Sternenhimmel-Show und er um 1.00 Uhr gehe ich pennen.

So., 22.01.06
Bua, heit iss hoas! Fruehstuck, dann ca. 2h Gargenarbeit mit Motorsense, wobei ich von 2 Bienen gestochen werde. Die sind hier nicht so nett und langsam wie in Europa, ich sehe sie nur in vollem Tempo auf mich zufliegen und...bumm...mit Fullspeed sticht sie mich! Blede S..! Tom hat erste Hilfe. Daher es knappe 40 Grad hat, chillen wir den ganzen Tag am Deck des Hauses, lesen und reden. Heutige Themen sind: Allergien (oft ist man auf genau das, was man am haeufigsten isst, allergisch), fasten, Gesundheitssystem im antiken China,...Wir machen ausserdem unser eigenes Brot und es schmeckt sogar! Am Abend wieder ca. 2h Gartenarbeit, wobei ich vergesse, den Tankdeckel der Sense zu schliessen und lustig den ganzen Tank in der Wiese verteile...tja, aehm. Es stellt sich heraus, dass irgendwo in der Gegend Buschfeuer ausser Kontrolle sind und wir springen in den Jeep und fahren zum nahen Aussichtspunkt auf Mt. Fatigue. Doch zum Glueck ist nichts zu sehen. Die Feuer sind ca. 40 km entfernt. Alles klar, entspannt gehen wir pennen.

Mo., 23.01.06
Heute ists nicht heiss, sogar eher kuehl. Wir starten eine Anti-Distelmission und schliessen diese nach ca. 2 1/2h erfolgreich ab - das ist auch schon wieder genug Arbeit fuer heute! Heutige Gespraechsthemen sind zB: Tom's Wurmverwertungsanlage, Lernen im Schlaf (in seinem Fall Russisch), vieles ueber seine Kindheit inkl. Streichen, Akkupunktur, "Aurenmessung" - er hat ein Geraet dafuer, entwickelt von seinem russischen Freund, einem int. anerkannten Wissenschafter, Korruption und System in Russland, usw. usw. Zum Teil wird mir direkt schwindlig, was dieser Mensch alles erzaehlt und erklaert! Jedenfalls marschieren wir auf den Gipfel von Mt. Fatigue, genial Aussicht! Sonnenuntergang ansehen und wieder lange Gespraeche.

Die., 24.01.06
Wir starten mit Bearbeitung des Gartens, es ist relativ heiss heute. Die Telefonleitung ist tot, es stellt sich heraus, dass sie von seinem Freund mit der Schubraupe gekappt wurde. 2-3 Tage kein Telefon und Internet - jetzt sind wir wirklich komplett von der Aussenwelt abgeschottet. Am Nachmittag fahren wir zu einem Weinbauern, testen einige Weine und kaufen tue ich auch einen. $ 25.-, Luxus!! Am Abend wieder ein bisschen arbeiten im Garten, wir schneiden das Gras ums gesamte Haus rum so kurz wie moeglich wg. der Buschfeuergefahr. Es gibt wieder Weltklasse-Sushi und Tom erzaehlt, warum er den Uni-Job geschmissen hat. Danach ist es soweit und wir testen die Elektrophotonenmaschine. Dieses Geraet kann anhand des elektrostatischen Feldes jedes einzelnen Fingers (dieses Feld umgibt den ganzen Koerper - die sogenannte Aura) Krankheiten feststellen. Akkupunktur basiert auf dem gleichen Prinzip - jede Krankheit ist eine Stoerung des Informationsflusses und dieses Geraet (GDV) erkennt eine solche. Es ist bereits in ganz Russland im Einsatz und auch in einigen anderen Laendern beginnt das Interesse zu steigen. Wir machen den Schokolade-Test, es ist faszinierend! Bei mir stellen wir fest, hat Schokolade eher einen negativen Effekt (meine Leber ist nicht so begeistert...), bei Stephan einen aeusserst positiven. Was fuer den einen gut ist, ist fuer den anderen vielleicht schlecht! Alex macht den Test mit Kaese, sie ist verrueckt danach. Es ist mit Sicherheit das interessanteste Gerraet, dass ich jemals gesehen habe.

Mi., 25.01.06
Wieder Garten, am Nachm. brenne ich Cds und lese. Die Leitung wird repariert und wir stellen fest, dass die Buschfeuer, die ich bei meiner Reise hierher gesehen habe, noch immer ausser Kontrolle sind. Jetzt noch ca. 40 km von uns entfernt (noch immer). Zum Glueck liegen aber ein Highway und 5 kleine Orte zw. uns und dem Feuer, sollte uns also nicht erreichen. Nachdem wir gestern die Strasse mit einer Erfindung im Mac-Gyver-Style planiert haben, zupfen wir heute Unkraut im Garten aus. Am spaeten Abend ist das gesamte Gebiet ohne Strom, wir haben keine Probleme, da wir ja auf Windkraft und Solarenergie laufen.

Do., 26.01.06
Australia-Day, wir besuchen einen geheimen Wasserfall in der Naehe von Tom's Grundstueck. Heute sehe ich zum 1. Mal, wie gross es eigentlich wirklich ist. Zum Wasserfall fuehrt kein Weg, wir bahnen uns den Weg querfeldein (ich mit Sandalen...) durch einen Wald, wobei es steil abwaerts geht. In Zukunft gehe ich nur noch mit Sandalen wandern...Der Wasserfall ist super und wir sind natuerlich die einzigen hier. Wir klettern mit Hilfe eines Seils weiter hinunter, bis wir in der Mitte sind. Auf diesem Plateau verbringen wir den ganzen Tag, gehen ins doch sehr kalte Wasser, lesen, quatschen, schlafen. Kein Stress! Wieder fueher ich lange sehr, sehr interessante Gespraeche mit Tom, unter anderem ueber Wissenschafter, die absichtlich verhungern und nach 1 Tag reanimiert werden. Tja, alles Neuland. Den Aufstieg schaffen wir sehr schnell und arbeiten tun wir heute gar nix!

Fr., 27.01.06
Gemeinsames Fruehstueck wie immer, dann verabschieden wir uns von Alex und Stephan, die sind auf dem Weg zu ihrem Job. Mick (der Typ, der 3x von einer Schlange gebissen wurde) kommt vorbei, danach planieren Tom und ich die Strasse mit unserer bewaehrten Erfindung. Diesmal fahre auch ich mit dem Traktor, ist wie ein Panzer. Sushi-Time und anschliessend gehts wieder ans GDV. Meine Schwaechen sind die gleichen wie beim letzten Mal: Hals und Schilddruese - da sollte ich in Zukunft ein Auge drauf haben.

So laesst sichs leben!

So laesst sichs leben!

Tom's Haus von aussen

Tom's Haus von aussen

hey, do kumm i grod ausm Meer

hey, do kumm i grod ausm Meer

Wilsons Promotory National Park - die 2 Franzosen und ich

Wilsons Promotory National Park - die 2 Franzosen und ich

die Gang

die Gang

aaah, Mutantenameise!

aaah, Mutantenameise!

harte Arbeit hier...

harte Arbeit hier...

Panzerfahren, jupi

Panzerfahren, jupi

© Robert -., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine lustige Reise solls werden, mal auf die andere Seite von dieser komischen Kugel. Länder: Australien, Neuseeland, Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam. Und eventuell noch ein anders Land, sollte es das Flugzeug nicht soweit schaffen....
Details:
Aufbruch: 05.09.2005
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: Juni 2006
Reiseziele: Australien
Rainbow Beach
Neuseeland
Thailand
Der Autor
 
Robert -. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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