Die total komische Reise eines komischen Typen

Die., 10.01.06
Um halb 9 wird das gesamte Hostel extrem unsanft geweckt - Feueralarm! Die Alarmdinger sind so scheisslaut, da zerspringt einem fast der Schaedel - nicht zu ueberhoeren. Alle gehen ins Freie, es ist aber zum Glueck nur falscher Alarm. Das ganze wiederholt sich noch 2x, da bin ich gerade im Bad...Ich verabschiede mich von Yngver, sail on caeptn! Um punkt 12 starte ich meine Monster-Tour. In Sydney zu Hungry Jacks (Burger King) und lustigen Zeitungsverteiler beobachten, dann 3 Leute treffen, die ich kenne...Es klar, was sonst? Tim (Asylum Cairns) ist sogar im gleichen Bus wie ich...Die Abfahrt verzoegert sich um knapp 1h, sie muessen einen Reifen wechseln, Hm, wisst ihr eh was ihr da macht...? Es dauert lange, bis wir aus Sydney draussen sind, mein Sitznachbar ist laessig und die Landschaft wiedermal - supa! Um 21.00 Uhr erreichen wir Canberra, Pause inkl. Schokomilkshake und Busfahrerwechsel. Diesem stirbt gleich bei der 1. Kreuzung der Bus ab, na seawas!

Mi., 11.01.06
Ich verschlafe den Beginn des neuen Tages, einige Stunden klappts, so ca. 3. Um ca. 2.00 Uhr gibts eine weitere Pause, wobei ich hier ein echtes Schnaeppchen ergattere: 1,5 l Wasser fuer $ 4,50. Da kann ich ja tanken auch gehen... Um 7.00 Uhr kommen wir endlich an der Endstation an: Melbourne Central. Hier regnets auch, irgendwie verfolgt mich dieses Wetter jetzt. Ok. weiter. Nach 2x nachfragen finde ich den Weg zum Bahnhof. Von diesem faehrt jedoch kein Zug nach Sale, rein in die U-Bahn, wobei ich hier nichtmal zahlen muss, danke Herr Chef! Dafuer, dass Melbourne die Stadt mit der hoechsten Lebensqualitaet der Welt ist, schauen die Menschen hier aber trotzdem ziemlich demotiviert um diese Zeit. An der Southern-Cross Station geht es sich auf die Minute aus, dass ich den Zug erwische. Dieser Tripp dauert knapp 2 1/2 h und ich verschlafe das Meiste. Heather kann mich erst um 16.00 Uhr abholen, also heissts wohl wieder: warten. Die ersten gut 3 h verbringe ich im Bahnhof-Warteraum, gemuetlich hier! Mit einer Frau inkl. Baby und Tochter rede ich eine Weile, ist eine lustige. Die restliche Zeit sitze ich auf einer Bank im Einkaufszentrum und lese. Um 16 Uhr (nach 28h unterwegs sein) treffe ich endlich Heather am grossen Glockenturm. Sie ist sehr sympathisch und nachdem wir noch einige Dinge erledigt haben, fahren wir zum Phillipson-Headquarter. Riesen-Farm (ca. 40 Hektar) umgibt das sehr schoene Haus inkl. 20m-Swimmingpool, Billardtisch und Whirlpool. Tja, da laesst sichs aushalten! Heute sind nur wir beide hier (Mann arbeitet Haelfte der Woche in Melbourne, David - der Sohn - faehrt zu einem Freund, Tochter ist Party machen an der Ostkueste) und sie erzaehlt mir vieles ueber ihr Leben. Echt interessant, Jim und sie lebten 5 Jahre in Europa, er war frueher Profi-Radrennfahrer. Es ist sehr unterhaltsam und ich erfahre ausserdem, dass diese Familie Jagd auf Hasen macht. Tja, jede Familie in Australien hat so ihre Eigenheiten...

Do., 12.01.06
Bereits relativ frueh raus (ich bin im Zimmer von der Tochter einquartiert) und der Arbeitstag beginnt. Wetter ist zum Glueck heute besser und ich arbeite alleine - 2 Baeume "aufraeumen". Relativ anstrengend, nach 4 1/2h hoere ich auf und springe in den Pool. Den Nachmittag verbringe ich mit relaxen und penne eine Weile. Dann lerne ich Jim (Dad) kennen, auch nett. Mit Heather gehe ich auf eine Mountainbike-Tour, cool! Am Abend erfahre ich einiges ueber austr. Geschichte: "I was only 19" - Vietnam-Protestsong.

Fr., 13.01.06
Um halb 8 - Haaaaabt acht! Heute trete ich in den langen und beschwerlichen Krieg gegen die "Blackberries" ein. Ich fuerchte mich ein bisschen, vielleicht schlagen die zurueck...Ich fahre mit Heather zum Fluss, dort erwartet mich das Schlachtfeld. Ich erhalte letzte Instruktionen, fahre nochmal zurueck zum Haus, um mich zu staerken, dann will ich es wissen. Mit einer Motorsense (nur das bei dieser ein Saegeblatt wie bei einer Kreissaege vorne dran ist) beginne ich gegen die fiesen, mit Dornen uebersaeten Ranken vorzugehen. Nach 30 sek. der erste Schmerzensschrei, die ver....Dornen bohren sich einfach so durch meinen Kampfanzug...aehm Overall! Na wartet, jetzt seid ihr faellig, Mensch gegen Natur - ihr wisst, wie das ausgehen wird, hehe! Nach gut 3h und erstaunlichem Schweissverlust schleppe ich mich zurueck zum Haus. Na wartet, ihr Brombeeren, morgen ist auch noch ein Tag! Warum das Ganze? Weil Brombeeren von Europa eingeschleppt wurden und hier nicht heimisch sind. Sie ueberwuchern alles andere und der natuerliche Lebensraum von vielen Tieren wird somit gestohlen. Darum habe ich eine Mission zu erfuellen! Am Abend erfolgt eine dringend noetige Relaxphase, der naechste Tag steht wieder im Zeichen der Schlacht.

Sa., 14.01.06
Zuerst helfe ich David dabei, das Areal fuer die bevorstehende Paintball-Schlacht zu arrangieren. (hier ist jeder im Krieg...) Dabei faelle ich 2 Baeume mit einer Axt...also langsam werde ich zum Forstarbeiter. Ans. wieder Brombeeren-Gemetzel, I will survive! 3 von Davids Freunden aus der Fliegergang (David ist gerade am Pilotenstudium) sind hier, als ich zurueckkomme. Die reden nur von Flugzeugen, ich verstehe nur Flughafen...Am Nachmittag fahre ich mit Heather nach Sale, um Kate (Tochter) abzuholen. Kurz fuer 1/2h in ein Hostel ins Netz. Kate ist sehr nett, 17 Jahre ist sie alt. Wieder zurueck gibts ein Riesen-Essen und es ist recht lustig.

So., 15.01.06
Blackberrie-Fight, als ich zurueckkomme ist Full-House, ca. 10 Verwandte sind da inkl. die noch immer vorhandenen Freunde von David. Meine Kamera gibt leider heute auch endgueltig den Geist auf, die hat schon die laengste Zeit komische Geraeusche gemacht inkl. Wackelkontakt. Ok, neue kaufen...Versicherung wirds scho richten, haha. Mein Reparaturversuch schlaegt erwarteterweise auch fehl, da geh ich lieber zum Fluss und nutze den "Flying Fox". Ein Seil ist ueber das Wasser gespannt, von Felsen gehts runter am Seil mittels Rollen und Kletterzubehoer, ab ins Wasser. Echt geil, das wollte ich immer schon mal machen! David praesentiert seine Paintball-Bazooka, der ist echt ein Bastler, brennt sogar seine Spirituosen selbst! Louie, der 12 Jahre alte Hund (die Rasse wird normalerweise 8-9 Jahre) ist etwas spaeter nicht mehr auffindbar, also starten wir eine Suchaktion. Wir finden ihn schliesslich am Fluss, eingeklemmt unter einem dicken Kabel. Er kann nicht mehr vor und zurueck. Heather bringt ihn unter der Leitung hervor, er kann aber nicht aufstehen. Also Decke holen, Hinterteil des Hundes rein und ab geht die Post. Mit dem Jeep bringen wir ihn schliesslich zurueck zum Haus. Hunderettungsaktion erfolgreich abgeschlossen! Essen mit allen, dann Verabschiedung von Jim, der faehrt heute nach Melbourne. Daher alle bis auf David ab Mittwoch fuer 1 Woche in Adelaide sein werden, entscheide ich, dass ich am Dienstag zurueck nach Melbourne fahre. Ich haette sogar bleiben koennen aber das will ich irgendwie nicht. Ausserdem hat Fredl (Napoleon) mir grad heute eine sms geschrieben, er ist gerade in Mel. Hang on Napoleon, I am coming for your rescue!!

Mo., 16.01.06
Ich verbringe einige Stunden mit der Bekaempfung von lustigen Brombeeren und am Nachmittag teste ich zum 1. Mal den Whirlpool. Daher das Wasser aber um die 70 Grad Celsius hat, halte ich es nur einige Minuten darin aus. Ich unterhalte mich mit Heather ueber Vorgaenger von mir, Alter, da waren schon komische Wwoofer... ("I can fly like an eagle!") Am Abend ziehe ich mir endlich "the castle" rein, DER typisch australische Film. Genial! Als David und ich spaeter fernsehen kommt Heather mit dem neuen Robert (Holland). Der kann super Gitarre spielen und stimmt sogleich ein paar Liedchen an, hihi.

Die., 17.01.06
Zuerst verbringe ich ca. 2h am Schlachtfeld und schule gleichzeitig Robert im Kriegswesen ein. Danach gehts ans relaxen, Pool, Sachen packen,...Wir gehen den Emu fuettern und Robert spielt noch einige Stuecke auf der Gitarre, der ist echt gut! Um ca. 17.30 Uhr brechen Heather und ich auf, sie ist auf dem Weg nach Adelaide und gibt mir netterweise einen Lift nach Melbourne. Zuerst holen wir noch Kate und eine Freundin vom 90-Mile-Beach-Feriendorf ab. Wir sehen einen spektakulaeren Sonnenuntergang waehrend wir fahren und haben Spass. Erst um 22.30 Uhr erreichen wir mein Hostel und ich verabschiede mich von allen. War eine gute Zeit mit euch, auch wenn ich mir zeitweise ein bisschen fehl am Platz vorgekommen bin. Einchecken klappt nach einigem Warten auch und ich treffe Fred. Der ist hektisch wie immer (der gute alte Napoleon) und nimmt mich sogleich mit in ein Lokal, wo 8 andere Leute sitzen - Franzosen und Schweden. Ist ein witziger Abend und irgendwann haue ich mich hin.