6 Monate in Ghana
Battor: Freizeit
Unsere arbeitsfreie Zeit verbrachten wir meistens mit alltäglichen Dingen, wie Kochen, Waschen, am Markt Lebensmittel einkaufen,...
Ansonsten sind wir meistens vor dem Haus im Schatten des Mangobaumes gesessen, und haben uns unterhalten. Jedoch, wo ich oft noch von den ganzen neuen Eindrücken "begeistert" war, hat man den Anderen - die ja allesamt aus Accra kamen, und somit ziemlich "großstadtverwöhnt" waren - oft schon die "ländliche Langeweile" angekannt. Und George hat regelmäßig an den Wochenenden darüber gejammert, wie sehr er seine Dancehall vermisst.
Ein Termitenhügel im Maisfeld.
An den Abenden, wenn es schon kühler war, sind wir oft Richtung Hauptstraße spatziert, wo man stellenweise Handyempfang hatte. Um eine SMS zu senden brauchte man fast immer mehrere Versuche, da man meistens die Meldung "Message NOT sent" bekam. Und wer Glück hatte, konnte kurz mit seinen Lieben daheim telefonieren, bevor die Verbindung wieder abriss.
Nii freut sich über ein SMS seiner Liebsten. Handyempfang ist hier Mangelware. Zwar wird zur Zeit ein Handymast errichtet, der die Umgebung abdecken soll, jedoch bis es so weit ist, wird es noch etwas dauern.
An den Wochenenden haben wir meistens längere Spatziergänge in der Gegend unternommen. Entweder zur Anlegestelle, ein Stück weit flussaufwärts, wo eine Fähre zwei mal pro Woche Passagiere den Volta River entlang - bis zur Meeresmündung - mitnimmt, oder zum "Joy Beach Resort", einer verhältnismäßig luxuriösen Gästehausanlage, mit Zugang zum Fluss, wo wir bei ein paar Getränken den Sonnenuntergang genossen haben.
Sonnenuntergang am Volta River.
Jedoch, mit Baden ist hier nix. Früher spülten in der Regenzeit die Wassermassen die Pflanzen am Flussgrund mit ins Meer. Aber seit der Staudamm in Akosombo - der zur Stromgewinnung errichtet wurde - den Fluss auf einem gleichbleibenden Level hält, ist der Grund des Volta mit Pflanzen und Algen übersäät. Nicht nur Leuten, die im Wasser Erfrischung suchen, machen diese "das Leben schwer", auch die Fischer fangen nicht mehr so viel wie früher, da die Pflanzen den Fischen ein ideales Versteck bieten.
Ein Fischer holt seine Netze ein. Wir dürfen ein Stück in seinem Boot mitfahren.
An den Abenden habe ich außerdem viel Tagebuch geschrieben. Das war (vor Allem in den ersten Tagen) echt notwendig, um etwas Ordnung in das Gedanken- und Gefühlschaos in meinem Kopf zu bringen. Außerdem war es mein einziger Ansprechpartner bei Dingen, die über die ich mit den Anderen nicht reden konnte, oder wollte.
Aufbruch: | 04.10.2005 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.04.2006 |