6 Monate in Ghana
Battor: Woche drei
Mein "Projekt" war übergeben, ich war abholbereit. Abgeholt wurde ich dann aber nicht an diesem Wochenende, sondern erst am folgenden Freitag.
Mit solchen Dingen muss man hier aber offenbar rechnen, da Zeit (und somit auch Pünktlichkeit) einen anderen kulturellen Stellenwert haben.
Zu tun gab es im Krankenhaus in der dritten Woche aber nicht mehr viel für mich. Die Kids konnten die Spiele & Co bereits selbständieg spielen, und die Großen erklärten sie bereitwillig den neuen Patienten.
Auch die Begleitpersonen der Kinder, die in den Betten lagen, hatten die Spielzeugkiste entdeckt, und nutzten das Angebot immer häufiger.
Im Ave-Maria-Garden tat sich in dieser Woche aber um so mehr.
Eine Gruppe von fünf Kanadiern wohnte für ein paar Tage hier, wo sie auf ihre Projekte (Leben bei Familien in abgeschiedenen Dörfern um dort über deren Lebensweise zu erfahren) vorbereitet wurden, und brachte eine willkommene Abwechslung.
Was aber zur besonderen Freude beitrug: Einer von ihnen hatte eine Gitarre dabei, und verschönerte die Abende mit Klängen von Radiohead, Jack Johnson, Ben Harper und Coldplay.
Am Freitag früh stand dann Auntie Mavis vor der Türe, um mich abzuholen, und um bei ihren Schülern nach dem Rechten zu sehen. Also Rucksack gepackt, mich von allen verabschiedet, und abgereist. Aber nicht nach Krobo-Odumasi, wie erwartet, sondern zurück nach Accra.
Warum? In Krobo-Odumasi gibt es - anders als in meiner Projektbeschreibung angekündigt - kein Waisenhaus, sondern wieder "nur" ein Krankenhaus. Und dort hätte ich wieder "nur" als Carer arbeiten können.
Außerdem wäre geplant gewesen, dass ich dort das Krobo-Festival besuche (ein großes, mehrtägiges, traditionelles Fest der "Krobo" - einer kleineren Volksgruppe in der Eastern Region), aber es hat sich herausgestellt, dass das diese Woche abgehalten wurde, und bereits vorbei war.
Aufbruch: | 04.10.2005 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.04.2006 |