6 Monate in Ghana
Kumasi
Als sich nach den Weihnachtsfeiertagen abzeichnete, dass es wohl noch ein paar Tage dauern würde, bis sich ein neues Projekt für mich findet, und es in Accra schön langsam etwas langweilig wurde, beschloss ich für ein paar Tage nach Kumasi - Ghanas zweitgrößter Stadt, und der Hauptstadt der Ashanti-Region - zu fahren.
Die Geschichte der Stadt besagt, dass der Hohepriester des Königs zwei Kum-Baum-Setzlinge innerhalb des Ashanti-Reiches gepflanzt hat. Dort wo der prächtigere Baum wuchs, sollte die neue Hauptstadt des Reiches "Kum-asi" (="unter dem Nim-Baum") entstehen.
Die Stadt wuchs und gedieh, jedoch um 1900 wurde das traditionsreiche Kumasi von den Briten vollkommen niedergebrannt. Nur ca. 3.000 der 30.000 Bewohner überlebten. Innerhalb von 12 Jahren bauten die Ashanti die Stadt wieder auf. Das Ergebnis war eine Stadt, die man als durchaus modern bezeichnen kann.
Durch die Zentrale Lage im Land etablierte sich Kumasi als Knotenpunkt im Gold-, Kakao- und Holzhandel.
Die ca. 5-stündige Fahrt von Accra wollte ich mir dieses Mal nicht mit dem Trotro geben, da es auf den langen Strecken schon mal vorkommt, dass die Fahrer vor Übermüdung einschlafen. Außerdem kann es leicht sein, dass man nicht den gemütlichsten Platz erwischt, was auf einer so langen Fahrt ganz schön unangenehm werden kann.
Also entschied ich mich, die Dienste der "Intercity-STC-Busse" in Anspruch zu nehmen. Für ca. 6 Euro bringen einen diese klimatisierten Reisebusse nach Kumasi, und befahren auch alle größeren Städte des Landes.
Die Abfahrt meines Busses war für 12:30 Uhr angesetzt. Wirklich abgefahren ist er dann um 14:45 Uhr. (Ja, das ist Ghana.)
Auf der Fahrt wurde man mit Gospel-Musik und einem 4-stündigen nigerianischen Spielfilm "unterhalten" (in dem es im Prinzip darum ging, dass ein Mann in die Hände einer Sekte fällt, und, als der böse Gott, den die Sekte anbetet, von ihm verlangt, sich für die Sekte zu opfern, ihm nur noch der christliche Glaube helfen kann, den bösen Gott zu besiegen).
Von der regen-bewaldeten, hügeligen Landschaft habe ich auf der Hinfahrt leider nicht viel gesehen, da es schon finster war. Das Foto ist bei der Rückfahrt entstanden.
Aufbruch: | 04.10.2005 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.04.2006 |