6 Monate in Ghana
Kakum & Elmina
Um mir (und sich) die Zeit zu vertreiben, haben Sheba, Michael und noch einer ihrer Kollegen beschlossen, dass jetzt ein geeigneter Zeitpunkt wäre, um den letzten Teil meiner "Orientierungswoche" nachzuholen. Und so fuhren wir am Sonntag vor Weihnachten an der Küste entlang Richtung Westen, und ein Stückchen ins Landesinnere, wo sich ca. 150 km von Accra entfernt, in der Central Region, der Kakum National Park befindet.
Das Besondere an diesem Nationalpark ist der "Canopy Walkway", ein hängender Pfad, der in luftiger Höhe zwischen einigen Baumriesen gespannt ist, und so einen interessanten Blickwinkel auf die oberen "Stockwerke" des Regenwaldes erlaubt.
Zuerst ging es ein Stückchen durch den Regenwald...
...bis man den Canopy Walkway erreichte.
Dieser Pfad ist die einzige Vergleichbare Anlage in Afrika.
Hier sieht man weit in die Tiefen des Urwaldes,...
...kommt aber auch ganz nahe an die oberen Bereiche der Bäume heran.
Anschließend ging die Fahrt weiter nach Elmina (einem Küstenort), wo 1482 die Portugisen den ersten europäischen Stützpunkt - "Sao Jorge da Mina" - zur Verteidigung ihrer Interessen bauten. Gleichzeitig ist es das älteste europäische Gebäude südlich der Sahara.
1637 wurde die Burg von den Holländern erobert und diente diesen für die nächsten 274 Jahre als Handelsstützpunkt für Gold und Sklaven.
Blick über den Innenhof. Die schiefe Ebene rechts wurde zuerst zur verstärkung der Mauern errichtet. Als die Burg schließlich 1872 den Briten übergeben wurde, wurden daran Kletterstangen zum Training der Soldaten angebracht.
Von hier aus hatte man den Ozean im Überblick. Die Kanonen hatten eine Reichweite von 3 km.
Hinter den Torbögen waren zur Zeit des Sklavenhandels die Gefängnisse für die Frauen. Zeitweise wurden die Frauen auf diesem Innenhof versammelt, wo sich der Oberbefehlshaber dann eine der Frauen "aussuchte". Aus dem Brunnenloch im Boden wurde Wasser geholt, und die Frau gewaschen, bevor sie in seine Gemächer gebracht wurde.
Die "Todeszelle". Hier wurden aufsässige Sklaven gebracht, wo sie - ohne Essen und Wasser - blieben bis sie tot waren.
Das "Tor ohne Wiederkehr". Durch diese Maueröffnung wurden die Sklaven, die die Tortur bis hier her überlebt hatten, auf Schiffe verladen.
Früher reichte das Meer bis an dieses Tor heran. Durch Erdbewegungen ist es aber im Laufe der Zeit zurückgewichen. Heute nutzen Bootsbauer den Platz davor.
Aufbruch: | 04.10.2005 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.04.2006 |