6 Monate in Ghana
Filmindustrie
Die Filmproduktions-Branche in Ghana darf man sich nicht so vorstellen, wie in Europa. Einer der Produzenten, der bei "Village Productions" (meiner Produktionsfirma) arbeitet meinte sogar, eine ghanaische Filmindustrie existiert nicht.
Ghanaische Filme finden ihren Weg so gut wie nie ins Kino (die man sich auch nicht sehr europäich vorstellen sollte). Das gängige Medium ist Fernsehen, oder Video-CD. Jedoch ist der Video-CD-Markt mit haufenweise nigerianischen Produkten überschwemmt. (Böse Zungen behaupten sogar, die Nigerianer verkaufen die schlechten Filme, die in Nigeria keiner will, billig nach Ghana.)
Filmemacher haben es daher sehr schwer, auf diesem Weg Gewinne zu erzielen.
Jedoch, auch für's Fernsehen zu produzieren ist nicht einfach. Die Fernsehsender kaufen die ghanaischen Produktionen (hauptsächlich Soaps und Dokumentationen) nämlich nicht, sondern verkaufen vielmehr "Airtime" an die Produzenten. Diese müssen dann Sponsoren zur Finanzierung auftreiben, um ihre Produkte senden zu können. Und das resultiert wiederum in Budgetmangel, knappem Personal, mangelnder Ausrüstung und Zeitdruck.
Sogar das Kinderprogramm und Bildungs-Fernsehen wird von einer Präsidenten-Kampagne finanziert. Ansonsten sieht man im Fernsehen hauptsächlich nigerianische, mexikanische und chinesische Billigproduktionen.
Aufbruch: | 04.10.2005 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.04.2006 |