Neuseeland - ein Traum wird wahr; First Stop: Singapur
Neuseeland: Paihia, die folgenden Tage
Am Montag, den 25.02., starte ich meine Arbeit im Hostel um 10 Uhr morgens. Ich werde eingelernt Waesche zu waschen und es ist wahnsinnig viel zu tun. Montags checken wohl die meisten Leute aus und demnach ist natuerlich auch die meiste Arbeit zu verrichten. Das System, denn Jake, der Inhaber vom Mousetrap, ist sehr ordentlich und genau, verstehe ich schnell und die drei Stunden vergehen wie im Flug.
Nach verrichteter Arbeit gehe ich erst einmal ordentlich einkaufen, schliesslich bleibe ich nun hier mind. vier Wochen und ich sehne mich vor allem nach normalem Shampoo und Duschbad Bisher habe ich nur mit Traveller-Shampoo und -Duschbad gelebt. Das sind kleine Papierblaettchen, die sich im Wasser aufloesen und wohl eher fuers Outpack geeignet sind, als fuer eine regelmaesige Hygiene Aber sie sind auf jeden Fall zu empfehlen, denn sie sind klein, wiegen nichts und leicht zu handhaben. Dennoch ab heute ist es Zeit fuer richtiges Shampoo und Duschbad Ich freue mich schon! Ansonsten ist es eher ein ganz gewoehnlicher Tag ohne weitere Erlebnisse.
26.02.
Heute ist mein zweiter Arbeitstag: um das System Waesche waschen zu verinnerlichen, werde ich heute wieder fuer diese Arbeit eingeteilt. Auch heute vergeht die Arbeitszeit wie im Flug und natuerlich ist es fuer mich Perfektionist kein Problem den Anspruechen von Jake gerecht zu werden
Am Nachmittag mache ich mich an der Kueste entlang Richtung Opua, einem 4 km entfernten kleinen Dorf oestlich von Paihia.
Es ist gutes Wetter zum wandern, denn heute ist es nicht zu heiss und zu sonnig. Es ist ein toller Weg direkt am Strand entlang, den man allerdings nur gehen kann, wenn gerade Ebbe ist. Die Luft ist herrlich. Links neben mir blicke ich aufs Meer, rechts von mir geht es direkt in den Opua Bush.
Auf dem Rueckweg moechte ich unbedingt den Opua Bush Walk nehmen, ein auf der karte eingezeichnter Wanderweg zurueck durch den Wald.
In Opua angekommen befinde ich mich direkt in der Marina von Opua und schlendere ein wenig dort entlang und begutachte die im Hafen liegenden Seegelschiffe -wie gerne wuerde ich jetzt mit einem der Seegelschiffe in der Bay sein. Das stelle ich mir einfach traumhaft vor. Da es immer ein wenig windig ist, kann man hier wunderbar seegeln.
Im kleinen Zentrum von Opua versuche ich mich nun zu orientieren und suche den Wanderweg in den Opua Bush. Aber keine Chance. Die Beschilderung der Wanderwege ist - um es klar auszudruecken - beschissen. Auch die karten, die hier ausgeteilt werden und die Wanderwege (teilweise) beinhalten, sind nicht zu gebrauchen. Meines Erachtens sind die Karten fuer alte Leute gemacht, die hier mit einer grossen Yacht oder gar einem Kreuzfahrtschiff landen und eigentlich nur in den kleinen Ortschaften bummeln oder Essen gehen. Fuer Leute wie mich, gehoeren diese karten in die Tonne Im Augenblick bin ich deshalb richtig wuetend. Ich moechte nicht den selben Weg zurueck gehen, gehe also ein Stueck eine Hauptstrasse entlang; am Ende bestimmt fuer zwei Kilometer; und komme letztlich wieder auf den Coastwalk. Mein Vorhaben zurueck durch den Opua Bush zu laufen, ist demnach gescheitert und ich koennte kotzen. Ich bin richtig veraergert und ermuedet. Naja dennoch fuehle ich mich, zurueck im Hostel angekommen, wieder besser und bin doch erschoepft von der Wanderung.
27.02.
Eigentlich moechte ich heute nach der Arbeit - erneut Waesche waschen - gar nichts machen, ausser am Strand liegen und chillen. Erschoepft von den letzten zwei Wochen in Aktion sehne ich mich einfach nur nach einem gemuetlichen und erholsamen Nachmittag. Beim gemeinsamen Tee nach der Arbeit fragt Danny, ein Bekannter der Familie, in die Runde, ob wir nicht Lust haben mit ihm und einem Freund an die Westkueste zu fahren. Er und Nick wuerden dort tauchen gehen und es waere ein sehr schoenes Erlebnis. Da sage ich nicht nein und schon eine halbe Stunde spaeter geht es los.
Bis wir an der Westkueste angekommen sind, sind wir schon 1,5 h unterwegs und die Landschaft hat sich zwischenzeitlich stark veraendert. Aus den kleinen Huegeln hier in Russel sind riesige Berge im Westen geworden -umwerfend. Bis wir die Bucht erreichen, an der Danny und Nick tauchen gehen wollen, laufen wir noch einmal ca 1 h an einem ca 200 m breiten und scheinbar endlos langem weissen Sandstrand entlang. Der Wind weht stark, aber die Wellen sind vergleichsweise schwach.Dennoch habe ich unendlichen Respekt vor der Gewalt der Meere. Atemberaubende Stille bis auf das Meer, welches unentwegt gegen die nun am Strand liegenden Felsen klatscht. Kein Mensch ausser uns ist in Sichtweite. Es ist ziemlich bewoelkt und windig, sodass ich meinen Kapuzi ueberziehe und mich waehrend Danny und Nick tauchen, auf einen Felsen setze und einfach nur fasziniert in die Ferne uebers Meer blicke. Nach ca 1,5 h kommen Danny und Nick von ihrem Tauchausflug zurueck und haben Krabben sowie Seeigel und Muscheln gefangen. Zum ersten Mal in meinem Leben probiere ich frischen Seeigel. Gar nicht so schlecht, ziemlich salzig und schlapperig, aber gut und wieder eine ganz neue Erfahrung fuer mich.
Wir machen uns langsam auf den Rueckweg und ich bin total muede, koennte im Auto direkt einschlafen, moechte aber mal wieder nichts von der Landschaft verpassen durch die wir fahren.
Am Abend bin ich so erschoepft, dass ich nichts mehr unternehme und direkt in einen tiefen Schlaf sinke.
Die kommenden drei Tage verbinge ich nach meiner Arbeit im Hostel ausschliesslich am Strand und erhole mich, wie ich es mir schon die letzten Tage vorgenommen habe. Es ist wundervolles Wetter, kaum Wind und die Sonne scheint unentwegt. Das Meer ist ruhig und unheimlich erfrischend. Ich lese, schaue aufs Meer, schlafe immer mal wieder kurz ein und denke mir, wie koennte das Leben schoener sein.
Am Sonntagmorgen, den 3.3. fuehle ich mich allerdings nicht so gut. Schon seit ein paar Tagen habe ich eine komische, harte Beule in meiner linken Achsel und die vergangene Nacht hat es angefangen zu schmerzen, zu pulsieren und haerter und groesser zu werden. Ich konnte kaum auf der linken Seite liegen. Ich verrichte noch meine Arbeit im Hostel; diesmal habe ich Rooms sowie die Kuechen und Baeder zu putzen; und fuehle mich richtig schlecht. Den Nachmittag verbringe ich ganz gechillt auf einem Trampolin auf dem Huegel hinter dem Haus und geniesse das kuehle Lueftchen. Am Abend geht es mir dann so schlecht; die Entzuendung unter meinem Arm ist nun Golfball gross und sieht haesslich aus; dass ich rueber zu Jake und Nikkis Haus gehe, um zu fragen, ob ich den morgigen Tag frei haben und zum Arzt gehen kann. Nikki schaut sich das ganze an und sagt, dass sie direkt einen Arzt anruft und ich ins Krankenhaus soll. Sie vermuten, dass es ein Spinnenbiss ist. Da das ganze schon ziemlich vereitert ist, meint sie, ich brauche dringend Antbiotika. Nach einem ca 30 minuetigen Telefongespraech mit dem Arzt, faehrt mich Jake ins naechste Krankenhaus. Der Arzt dort verschreibt mir ein Antibiotikum und Schmerzmittel und schickt mich wieder nach Hause. Um ehrlich zu sein, hoffe ich, dass er die Entzuendung aufschneidet, aber das tut er nicht. Bis wir wieder aus dem Krankenhaus zurueck sind, ist es mittlerweile 21:30 und ich fuehle mich mieserabel. Jake versorgt mich noch mit Eisbeuteln, damit ich meine Wunde kuehlen kann. Ich nehme meine Medizin und gehe ins Bett.
Alle sorgen sich voll um mich und kuemmern sich ganz lieb, sagen, wenn nachts irgendwas ist, soll ich bescheid sagen.
Am Montag, den 4.3. habe ich meinen freien Tag und den brauche ich auch. Die Wunde sieht immer noch schlimm aus und das Antibiotika hat noch nicht angeschlagen. Ich fuehe mich schwach und muede und verschlafe den ganzen Tag. Ich wuensche, dass irgendwer die Wunde oeffnet, sodass die ganze eitrige Fluessigkeit ablaufen kann...aber ausser einem Arzt wuerde das niemand tun. Irgendwie erinnert mich das ganze an diese tropischen Fliegen, die ihre Eier in einen legen und irgendwann eine riesige Made geschluepft kommt. So etwas gibt es hier aber nicht. Auch der Arzt konnte mir nicht sagen, was es nun ist, ob es vielleicht ein Spinnenbiss war oder einfach nur eine entzuendete Pore. Letztlich ist es mir in diesem Moment auch ziemlich egal. Ich wuensche mir nur, dass es besser wird. Am Abend oeffnet sich dann der Golfball und jede Menge ekelhafte Fluessigkeit kommt heraus. Ich muss mich beherrschen mich nicht im selben Moment zu uebergeben. Bin aber gleichzeitig ein wenig erleichtert, denn nun scheint mir der Heilungsprozess etwas naeher zu sein. Ich ekel mich soo vor mir selber, bin aber immer noch so erschoepft und auch mitgenommen von dem Antibiotika, dass ich einfach wieder schlafen gehe und auf den naechsten Tag hoffe.
Aufbruch: | 06.02.2013 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Februar 2014 |
Singapur
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