Neuseeland - ein Traum wird wahr; First Stop: Singapur
Neuseeland: Cape Reinga Tagesausflug
Heute geht es mit einer organisierten Bustour von Paihia ueber Kerikeri, den Puketi Kauri Forest, ueber Whangaroa, Manganoui und Awanui ueber den 90-Miles-Beach zum Cape Reinga und zurueck.
Ich stehe bereits um 6 Uhr morgens auf, weil mich der Bus um 7:05 Uhr vorm Hostel abholt und die Tour um 7:15 Uhr beginnen soll.
Auf dem Tagesplan steht ein Besuch im Puketi Kauri Forest, der Trip entlang dem 90-Miles-Beach mit kurzem Strandaufenthalt mit Blick in eine Hole in the Rock, Sandboarden, dem Ausblick vom Cape Reinga sowie einem Dinner im Fish & Chips Restaurant in Manganoui.
Mit ein paar Minuten Verspaetung geht es um 7:30 Uhr los. Mit mir zusammen unternehmen 23 andere Reiselustige den Trip zum Cape. Da die Hauptsaisin bereits zu ende ist, ist auch nicht mehr der mega Hype angesagt und die Touren sind nicht ueberbucht.
Der Busfahrer stimmt den Tag mit einem Maori-Song ein und wir beginnen unsere Reise Richtung Norden.
Ueber der Bay of island geht gerade die Sonne auf und faerbt den Himmel sowie das Meer in ein warmes Orange. Die Landschaft auf unserem Weg Richtung Puketi Kauri Forest ist atemberaubend: in den Taelern haengt der Nebel und die Spitzen der Berge und groesseren Huegel werden von der Sonne bestrahlt. Auf unserem Weg kommen wir an unzaehilgen gruenen Weiden vorbei, auf denen zu Grossteil Kuehe - nicht Schafe, wie gedacht - das frische Gras abgrasen. Teilweise erinnert mich die Landschaft teilweise an die Alpregion mit ihren saftig gruenen Wiesen und den hohen Bergen. Fremd sind nur die Palmen und verschiedensten Farne.
Nach ca. 45 Min kommen wir am Puketi Kauri Forest an, wo wor ca 10 Min Zeit haben einen ca 390 m kurzen Walk durch den Bush zu unternehmen. Hier stehen teilweise hunderte Jahre alte Kauri Baeume mit einem Durchmesser von teilweise bis zu 5m und einer geschaetzten Hoehe von ca 30m. Ich fuehle mich ausserordentlich klein neben diesen Giganten, die Erdgeschichte miterlebt haben, von denen ich noch nicht mal gelesen habe. Leider bleibt nicht lange Zeit einen ausgiebigeren Spaziergang durch den Forest zu unternehmen - wir sind schliesslich nicht zum Spass hier, sondern befinden uns auf einer organisierten Busveranstaltung Also heisst es zurueck in den Bus und weiter gehts.
Wir setzen unsere Reise ueber Whangaroa fort. Whangaroa ist ein kleines Fischerdorf, welches bekannt ist fuer seine Marlinfaenge. Hier im Whangaroa Harbour liegt eine Insel, die ausshieht, wie ein liegender Kopf, der gen Himmel blickt.
In Awanui, dem letzten kleinen Ort, bevor der 90-Mile-Beach beginnt, halten wir fuer eine kurze Fruehstueckspause. Es ist mittlerweile 10 Uhr morgens und wir sind wieder oder immer noch in Eile, da wir den 90-Miles-Beach nur bei Ebbe entlang fahren koennen.
nach 15 Min kurzer Verschnaufpause und Streckung fahren wir also weiter Richtung 90-Miles-Beach.
Tatsaechlich ist der Strand gar keine 90 Milen lang sondern nur ca. 56 Miles, was in etwa wohl 90 km entspricht.
Der heutige Tag ist nicht gerade sonnig, sodass auch der 90-Miles-Beach eher trisst und grau wirkt. Dennoch ist es irgendwie unwirklich 200m neben 3-5 m hohen Wellen am Strand entlang zu fahren und es ist ein echtes Erlebnis. Zum ersten Mal denke ich, dass es gut war, eine gefuehrte Tour zum Cape zu machen, denn die Fahrt ueber den 90-Miles-Beach ist ein echtes Abenteuer, welches ich aber nicht mit eigenem oder gemietetem Fahrzeug unternehmen wuerde. Der Busfahrer macht diese Tour taeglich und weiss genau, wie er zu fahren hat. Oft genug sind Touristen wohl mit ihrem eigenen Auto im Sand stecken geblieben und wurden von der Flut eingeholt. Wir hingegen rauschen mit Affenzahn am Strand entlang. Nur zu oft fahren wir durch auslaufende Wellen, sodass das Wasser nur so an die Fensterscheiben gespritzt wird. Ein bisschen schade ist nur, dass die Wolken die Sonne bedecken. Es muss atemberaubend sein, den ca 100m breiten, endlos langen, weissen Sandstrand und das tuerkisfarbene Meer leuchten zu sehen. Die Fahrt dauert ca. 45 Min. Am Ende des 90-Miles-Beach -sicher vor der ansteigenden Flut- machen wir eine kurzen Fotostop mit Blick auf die Hole in the Rock.
Dann geht unsere Tour weiter durch die Sandduenen, wo wir zum Sandboarden anhalten. Jeder von uns bekommt ein kleines Board, mit welchem wir die steilen Sandduenen erklimmen, um in Kuerze den steilen Huegel auf dem Bauch liegend hinabzuduesen.
Die Landschaft sieht so unwirklich aus und ploetzlich habe ich das Gefuehl in der Wueste Afrikas zu stehen. Die landschaftliche Vielfaeltigkeit Neuseelands fasziniert mich so sehr. Zeit zu geniessen habe ich allerdings nicht, denn es heisst: raufs aufs Board und ab den hang! Der Busfahrer gibt uns eine kurze Einweisung und dann geht es auch schon los. Ein bisschen Respekt habe ich vom Abgang ja schon, denn es geht wirklich ganz schoen steil bergab Ok, mit dem Bauch aufs Board, mit den Haenden das Board vorne etwas anheben, die Beine ein wenig spreizen und ausgestreckt lassen und mit den Fuessen, wenn notwendig, lenken und bremsen...Auf die Plaetze, fertig, los!!!
Mit einem Affenzahn sause ich die Duene hinunter und kann am Ende gerade noch bremsen, bevor die schlammige "Strasse" beginnt. Verkehr muss ich keinen fuerchten, aber im Schlamm moechte ich auch nicht enden
Wow, das hat mega Spass gemacht! Noch mal, noch mal!!!
Der Aufstieg ist zwar echt anstrengend, aber die Abfahrt lohnt sich. 3x sause ich insgesamt die Duenen hinunter, bevor es wieder heisst: Ab in den Bus und weiter gehts.
An der Tapotupotu Bay, 10 Min vom Cape entfernt, halten weir fuer eine Lunch-Pause. Nach 45 Min geht es dann endlich zum Cape Reinga. Der Himmel hat sich mittlerweile etwas aufgelockert und es ist so gut wie windstill. Ich kann es kaum glauben, ich bin am (fast) noerdlichsten Punkt Neuseelands angekommen und kann trotz des nur schwachen Windes eindeutig sehen, wo die Tasmansee und der Pazifik aufeinander treffen. Mich ueberkommt ein unbeschreibliches Gefuehl der Freude und des Anmutes. Fuer die Maori ist das Cape (Te Rerenga-Wairua) der Ort, an dem die Seelen der Verstorbenen ihre Reise in die spirituelle Heimat antreten. Mystisch!
Wenn man an gewoehlich windumtosten Cape Reinga Lighthouse steht und ueber die Ozeane blickt, ueberkommt einen das Gefuehl, am Ender der Welt angekommen zu sein. Bei stuermischem Wetter koennen die Wellen angabegemaess schon einmal bis zu 10m hoch sein.
Heute ist es, wie bereits gesagt, relativ windstill und die See ruhig. Dennoch geniesse ich den Anblick und bin ueberwaeltigt von der Umgebung, dem spirituellen Gefuehl, welches mich gepackt hat.
Nach 45 Min muessen wir auch schon wieder aufbrechen und steigen zurueck in den Bus.
In Manganui halten wir gegen halb 5 fuer Fish & Chips. Auch hier ist wieder einmal Eile geboten, denn in einer halben Stunde heisst es schon wieder Aufbruch Richtung Paihia. Die Chips sind wirklich lecker, aber der Fisch ist fettig panniert. Ich kratze die Kruste ab und geniesse dann dden frischen Fisch auf meine eigene Art. -Dennoch, der Fisch (Yellowtail), den ich vor ein paar Tagen im Hafen von Paihia selber geangelt und anschliessend zubereitet habe, hat deutlich besser geschmeckt -
Gegen 18 Uhr sind wir zurueck in Paihia. Mittlerweile habe ich leider schon wieder fast unertraegliche Kopfschmerzen und lege mich zurueck im Hostel direkt schlafen. Wahrscheinlich hat mir die staendige kalte Klimaanlage im Bus und die vergleichsweise warme Luft ausserhalb zu schaffen gemacht.
Mein Fazit:
Die organisierte Tour war es wert, wenn es einem ausreicht, einen Eindruck vom "noerdlichsten" Punkt Neuseelands zu erlangen und man kein eigenes Auto hat. Ansonsten wuerde ich es bevorzugen, alles in Ruhe zu erkunden und mich in den vielseitigen Reisebrochueren ueber das zu belesen, was der Busfahrer auf unserer Reise berichtet hat.
Aufbruch: | 06.02.2013 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Februar 2014 |
Singapur
Neuseeland