Neuseeland - ein Traum wird wahr; First Stop: Singapur
Neuseeland: Whitianga, 06.04.2013
Heute ist es soweit: in nur wenigen Stunden werde ich meine ersten Fahrerfahrungen im Linksverkehr sammeln.
Um 9:15 Uhr morgens mieten Johanna und ich ein Auto und starten unsere Erkundungstour auf der Coromandel Peninsula auf eigene Faust.
Das Auto kostet uns 110 $, da wir eine Versicherung mit geringerer Selbstbeteiligung (200$) gewaehlt haben. Anderenfalls haette das Auto nur 65 $ gekostet, bei einem Unfall haetten wir jedoch Kosten bis zu 2000 $ tragen muessen und auch wenn wir natuerlich nicht planen, einen Unfall zu verursachen, fuehlen wir uns mit dem abgeschlossenen Deal viel sicherer.
Dann kann es losgehen. Erstes Ziel: Hot Water Beach.
Ich bin ziemlich aufgeregt und lasse Johanna - weil sie voller Vorfreude auf das Autofahren gewartet hat - trotz der geringeren Fahrerfahrung (sie ist erst 19 Jahre jung), den Vortritt. Es ist gluecklicherweise ein Automatikgetriebe, so dass wir uns voll und ganz auf die Strassen konzentrieren koennen. Das ist auch bitter noetig, denn abgesehen vom Linksverkehr sind die Strassenvoraussetzungen ziemlich schlecht und es geht kurvenreich bergauf und bergab.
Ein bisschen ins Schwitzen komme ich auf der ca 40 minuetigen Fahrt zum Hot Water Beach teilweise schon. Johanna ist meines Erachtens fuer den Anfang ein bisschen schnell unterwegs und dadurch ein wenig unsicher gefahren: zu spaet, aber noch rechteitig gebremst und dadurch zu hastig in die Kurve gelenkt. Naja aber vllt hat man als Beifahrer auch nicht immer die gleiche Einschaetzung auf die Fahrbahn wie der Fahrer. Dennoch bin ich froh, erst einmal aus dem Auto steigen und fuer eine Weile durchatmen zu koennen.
Am "Haupteingang" zum Hot Water Beach, einem im ersten Anschein ganz gewoehnlich wirkenden Strand, leihen wir uns fuer 5 $ einen Spaten und machen und Richtung Mitte des Strandabschnittes, wo vor einem Felsvorsprung 2h vor und nach Ebbe heisses Wasser unter der sandigen Oberflaeche hervorsprudelt.
Mit dem Spaten versuchen wir unsere eigene heisse Quelle zu finden, muessen aber dann feststellen, dass es tatsaechlich nur eine ganz bestimmte Stelle vor dem Felsvorsprung gibt, die schon mit ca 20 Mann belegt ist. Da es aber ein stetes Ein- und Aussteigen aus dem bereits gegrabenen Pool gibt, gesellen wir uns schnell dazu und ruecken immer naeher zur heissen Quelle vor. Wo es zu Anfang nur lauwarmes Wasser gibt und wir bereits ein wenig enttaeuscht sind, kommen wir immer naeher ins warme und dann sogar unaushaltbar heisse "Innere" des Sandpools. Fuer ca eine halbe Stunde sitzen wir nun im badewannenwarmen Wasser waehrend ueber uns die Wolken die Sonne bedecken und der Wind das Meer so auftreibt, dass vor unseren Augen Surfer die hohen wellen reiten. Unglaublich! Und wieder bin ich ueberwaeltigt von den Kraeften und Wundern der Natur.
Da ich schon langsam runzelige Fuesse und Haende bekomme, steige ich aus dem "Pool" und gebe meinen Platz fuer andere Unglaubwuerdige frei. Jetzt schnell aus den nassen Badesachen, warm anziehen und zurueck ins Auto. - Das war mal ein aussergewoehnliches Erlebnis -
Nun machen wir uns auf den Weg nach Hahei, einem kleinen Staedtchen mit 270 Einwohnern, welches in den Sommermonaten ca 7000 Menschen beheimatet und nur wenige Kilometer vom Hot Water Beach entfernt liegt. Hier befindet sich die wunderschoene Cathedral Cove mit ihrem beruehmten, gigantischen Steinbogen und einer kleinen natuerlichen Wasserbrause. Vom Parkplatz aus ist ein Walkway von ca 45 Min zur Cathedral Cove ausgeschildert und so laufen wir los. Es ist ein netter kleiner Spaziergang entlag der Kueste ueber gruene Wiesen und durch schattenspendende Waeldchen. Rechts von uns befindet sich der endlose Pazifik, der lediglich Orientierungspunkte durch die vor der Kueste liegenden Inseln bietet. Links von uns erstrecken sich bewaldete Berge soweit das Auge reicht.
An der Cathedral Cove angekommen ueben wir uns in asiatischer Manie und schliessen ein Foto nach dem anderen. Danach lassen wir uns voller Erschoepfung am Strand nieder und vespern unser Lunch mit Blick aufs Meer und den ausgewaschenen Steinbogen. Jetzt kommt auch die Sonne zum Vorschein und laesst unser Gemuet zusaetzlich aufscheinen. Es ist so schoen hier, dass man gar nicht mehr gehen moechte, aber wir wollen schliesslich noch einiges sehen auf unserer Coromandel Peninsula Erkundungstour und machen uns langsam zurueck zum Wagen.
Von hahei aus geht es dann Richtung Coromandel Town. Es gibt zwei Strecken nach Coromandel Town, die etwas schnellere Variante ueber den Highway SH an der Kueste entlang oder die Roure ueber die 309 Rd, die weniger befahren ist.
Da wir gerne an den Waiau Wasserfaellen stoppen moechten, waehlen wir die 309 Rd und stellen bald fest, dass es sich hier um eine unbefistigte, raue Piste durchs Buschland handelt.
Noch immer ist Johanna am Steuer und meistert die ca 60 km bis zu den Wairau Falls ziemlich gut. Zwischenzeitlich hat es begonnen zu regnen und uns geht teilweise der A... ziemlich auf Grundeis, denn wenn der Regen nicht nachlaesst, wird die Strasse einfach ueberschwemmt und wir sind nicht sicher, ob der Mietwagen den Anforderungen standhalten wuerde. Gluecklichweise war es nur ein kurzer, aber heftiger Schauer und viel Gegenverkehr haben wir auch nicht - teilweise koennen wir uns naemlich nicht vorstellen, dass zwei Autos nebeneinander fahren koennen.
Die Wairua Falls sind eher unbeeindruckend, aber dennooch sehenswert, wenn man schon diese Strecke gemeistert hat. Spaeter erfahren wir, dass die 309 Rd noch ganz andere Attraktionen wie den Wairua Kauri Grove und einen - nennen wir es einmal - Kunstvergnuegungspark zu bieten hat.
Ab den Wasserfaellen nehme ich das Ruder in die Hand und mache meine ersten Fahrerfahrungen im Linksverkehr auf der unbefestigten 309 Rd.
Nach nur wenigen Kilometern sind wir in Coromandel Town angekommen. Wenig beeindruckt von der Stadt an sich machen wir uns nach einem Cappucino wieder ins Auto und fahren noch zum Harbour. Nach einem kurzen Fotostop geht es dann auch direkt weiter ueber den SH25 zurueck nach Whitianga, wo wir an mehreren Lookouts Zwischenstopps einlegen und die Aussicht geniessen.
Das Autofahren im Linksverkehr habe ich mir schwieriger vorgestellt und habe mich schnell daran gewoehnt. Vllt war es aber auch gut, dass wir ein automatikbetriebenes Auto hatten, weil wir uns so voll und ganz auf den Vekehr und die Strassen konzentrieren konnten.
gegen 17:30 Uhr kommen wir wieder in Whitianga an, tanken den Wagen noch voll und gehen anschliessend erschoepft, aber begeistert vom heutigen Tag ins Hostel zurueck.
Aufbruch: | 06.02.2013 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Februar 2014 |
Singapur
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