Japan, die Zweite
19.-22-04. Istanbul
19.04. Rückflug bis Istanbul
Wir sind heute etwas früher dran und prompt ist "unser" Frühstückskaffee voll besetzt. Also gehen wir in das schräg gegenüber. Anschließen schnappen wir unsere Koffer und stehen um 09:00 an der Metrohaltestelle. Der Narita Express lässt auch nicht lange auf sich warten. Und dann passiert es. Der Zug hält in Chiba, etwa auf der Mitte der Strecke; Endhaltestelle. Wir suchen einen Schaffner der uns dann zu einem weiter entfernten Gleis schickt. Chiba ist eine Millionenstadt mit einem entsprechenden Bahnhof. An dem Gleis sehen wir - nächster Zug zum Flughafen in 45 Minuten. "Au Weia, das ist viel zu spät". Wir laufen aus dem Bahnhof. Vielleicht fährt ja ein Bus von hier. Es dauert gefühlt ewig bis wir jemanden finden, der uns versteht und weiterschickt. Dort heißt es, dass der Flughafen an irgend einem Hotel hier in der Stadt abfährt. Keine Chance für uns. Wir fragen einen Taxifahrer was eine Fahrt zum Flughafen kostet. Über 30.000 Yen sind indiskutabel. Trotzdem bin ich so nervös, dass ich bereit wäre, es zu zahlen, wenn wir sie hätten. Also eine Post suchen. Wieder fragen wir herum und der die Straße runter geschickt. Da ist zwar ein Schild in der Ferne zu sehen, aber je nähe wir kommen, desto deutlicher wird, dass es sich hier um einen reinen Paketdienst handelt. Wieder nichts. Wir geben es auf und begeben uns zum Bahnsteig zurück. Es sind sowieso nur noch 15 Minuten bis der Zug kommt und ich male mir in der Zwischenzeit aus, wie mein Langstreckenflug wohl aussehen wird. Wenn jetzt nicht noch mehr dazwischen kommt, kommen wir gerade einmal eine Stunde vor Abflug am Flughafen an.
So war es auch. Der Vorteil dabei war, dass wir am Check in nicht mehr lange anstehen musste. Wir sind hingelaufen und waren sofort dran. Dann geschieht das kleine Wunder. Wie immer bitte ich zu versuchen, ob es einen Platz am Notausgang gibt, auch wenn ich weiß dass wir sehr spät dran sind. die Dame telefoniert kurz und sieh da, nicht nur für mich, sondern auch für Axel ist noch ein Platz am Notausgang da. Mir fallen mehrere Zentner Steine vom Herzen. Jetzt kann ich unseren Heimflug schon einmal auf er langen Strecke nach Istanbul genießen. Wir haben gar nicht viel Zeit, im Flughafen herumzubummeln, sondern müssen uns sputen, zur Boardinghalle zu kommen.
Die Filmauswahl ist relativ groß aber besteht überwiegend aus älteren Filmen. Man findet aber trotzdem genug um sich zu unterhalten. Das Essen ist wieder lecker. Dank der guten Sitzplätze geht der Flug angenehm rum und wir sind wegen der Zeitverschiebung 4 Stunden später in Istanbul. Die Zollkontrolle geht auch einigermaßen zügig und auch auf unser Gepäck müssen wir nur kurz warten.
In der Eingangshalle an einem Bankomaten versorgen ich uns mit Türkischen Lira. Ärgerlicherweise spuckt der Automat nur 50er-Scheine aus. Das stellt uns gleich einmal vor ein Problem als wir zur Metro kommen wo ich sehe, dass es jetzt ganz neu auch aufladbare Karten gibt. Der Automat akzeptiert allerdings nur 10er-Scheine und auch für einzelne Fahrtokens bräuchten wir das Geld eher noch kleiner. Es gibt keinen Wechselautomaten an den Schranken und auch der kleine Laden daneben wechselt nicht. Ziemlich unausgegoren das ganze. Ich lasse Axel mit den Koffern stehen und marschiere zurück Richtung Terminal. Kurz davor komme ich in der unterirdischen Passage an einem Supermarkt vorbei in dem mir die Kassiererin freundlicherweise einen 50er wechselt. Jetzt können wir unsere Karten ziehen. Mit denen kostet eine Fahrt mit Metro oder Straßenbahn 2 TL. Kauft man einen einzelnen Token kostet sie inzwischen 3 TL. Nachdem man für jedes Umsteigen einen neuen Token braucht, macht das einen ganz schönen Unterschied.
An der Haltestelle Zeytinburnu hätten wir theoretisch in de Straßenbahn umsteigen müssen. Dummerweise haben wir es zu spät gemerkt und es war ziemlich voll. Also sind wir einfach sitzen geblieben und an der Endhaltestelle der Metro "Aksaray" umgestiegen. Dadurch sind wir zwar einen ziemlichen Umweg gefahren und mussten dann noch ein ganzes Stück von einer Haltestelle zur anderen laufen, aber es hat relativ problemlos geklappt. In dem Gassengewirr, in dem unser Hotel liegen soll, muss ich mich erst einmal am Stadtplan orientieren. Während ich den studiere werden wir angesprochen was wir suchen. Ich sage " das Comfort Hotel" und er meint, wir sollen mitgehen. Er hat da seinen Laden. Naja, das kann Schleppperei sein, oder einfach nur Hilfsbereitschaft. Wir hoffen auf das zweite und folgen ihm. Er verschwindet tatsächlich in einem Laden in der Gasse mit unserem Hotel, fragt aber nicht, ob wir nicht hereinkommen wollen. Also hat er uns wohl tatsächlich nur helfen wollen.
Bisher lagen unsere Zimmer immer mehr oder weniger nebeneinander. Diesmal bin ich im 4. OG und Axel im 2. OG untergebracht. Er hat eindeutig das bessere Bad, dafür habe ich ein großes Bett und das ist mir das wichtigste. Einen Aufzug gibt es nicht. Das Frühstück gibt es im 5. OG mit verglaster Front und damit mit schönem Blick auf den Bosporus.
An der Rezeption fallen mir kleine Zettel auf, die einen Shuttle zum Flughafen anbieten. Ich zeige es Axel und wir fragen, wie lange es mit dem Shuttle zum Flughafen dauert. Der Mann an der Rezeption meint, so etwa 45 Minuten. Die Fahrt kostet 6 € pro Person. Wir beschließen, diesen Service in Anspruch zu nehmen und er bucht zwei Plätze für uns für Montag. Wir richten uns ein und ziehen dann los zu einem ersten Rundgang. Vom Hotel sind es nur ein paar Meter zum Sultan Achmet Park mit der blauen Moschee und der Hagia Sophia. Während ich am fotografieren bin, wird Axel von zwei jungen Typen angesprochen, ob er sie mit dem Handy fotografieren kann. Ich komme gerade dazu, also sie ihn fragen, ob er nicht mitkommen will, mit ihnen etwas trinken. Sie hätten Bier dabei "Blablabla". Ganz schnell und kurz angebunden mische ich mich ein, "danke kein Interesse" und sehe zu, dass wir von den beiden weg kommen.
Nachdem ich Axel schon mehrfach und auch hier wieder darauf aufmerksam gemacht habe, dass man in Gebieten wir hier mit vielen Touristen um die Restaurants am besten einen großen Bogen macht und verstoße jetzt prompt gegen meine eigenen Regeln. Wir kommen nämlich an einem toll aussehenden "Puddingladen" wie ich sie immer nenne vorbei. Eine Art Kaffee in dem in erster Linie Süßes (vor allem Lokum, die türkische Süßigkeit schlechthin) und eben Puddings serviert werden. Das Kaffee sieht so gut aus, dass wir trotzdem rein gehen. Ein Tee kostet hier mindestens vier mal so viel wie in anderen Kaffees, aber die rund 7 TL für einen Pudding scheinen reell und der Pudding ist wieder extrem lecker. Nach zwei Mahlzeiten während unserem Flug reicht uns das als Abendessen. Dafür Beschließen wir den Abend mit einem Besuch in einem Starbucks in der Divanyolu Cad. Mit der Entdeckung ist unsere Kaffeeversorgung hier auch gesichert.
Aufbruch: | 27.03.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 22.04.2013 |
Türkei