Japan, die Zweite

Das Wetter ist heute wieder absolut unfreundlich. Es regnet und ist kühl. Das passt mir gar nicht. Ich wollte heute doch mit Axel in den Topkapi. Das schöne hier sind aber gerade die Gärten. Bei dem Wetter bringt es das also nicht. Folglich besuchen wir erst einmal die Hagia Sophia. Zwar leuchten bei dem Wetter die Fenster nicht so, aber sie ist trotzdem imposant. Wir haben allerdings etwas Pech. Zur Zeit wird wohl in einem wissenschaftlichen Projekt die Hagia Sophia als 3D Modell vermessen.. Zu diesem Zweck ist die Hälfte des Innenraumes mit Baugerüsten verstellt und überall kleben Zettel mit Nummern.

Als wir die Hagia Sophia verlassen, hat es gerade zu regnen aufgehört und wir machen uns auf den Weg zum Topkapi Palast. Dort angekommen hat es sich das Wetter wieder anders übelegt und es regnet ordentlich. Wir setzen uns in den relativ teuren Teegarten des Topkapi unter große Sonnen / Regenschirme und betrachten bei einem heißen Tee die Besucherströme, die trotz dem schlechten Wetter in Palast wollen. Vor dem eigentlichen Eingang stehen Menschenmassen, und wir beschließen, erst einmal Mittagspause einzulegen.

Auf dem Weg zurück ins Hotel kehren wir in ein kleines aber zweistöckiges Restaurant in der Hotelnachbarschaft ein. Es gibt lecker Hackfleischspieße, Lahmacun u.a.. Im Hotel rasten wir eine Weile. Um 14:00, als wir uns wieder auf den Weg machen wolle, reißen tatsächlich die Wolken auf und das Wetter wird immer besser. Dann klappt das ja doch noch mit dem Topkapi. An den Kassen müssen wir eine ganze Zeit lang anstehen, aber dann wieder die erfreuliche Auskunft - mit meinem Schwerbehindertenausweis kommen wir beide kostenlos rein. Üblicher Eintrittspreis ist wie beim Dolmahbace rund15 €. Dafür gönnen wir uns drinnen Audioguides. Zum Harem gibt es einen Extraeingang weil man hierfür extra zahlen muss. Ich lege unsere Tickes vor. Sie fragt warum wir umsonst reinkommen. Ich zeige meinen Ausweis. "Ach so" und wir bekommen auch hier Sondereintrittskarten.

Bis wir durch den Harem durch sind und zu den Gärten am anderen Ende des Topkapi kommen, haben wir strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Wie schön.

Wieder aus dem Palast raus schlendern wir durch Sultanahmet bis mir das Seven Hills Hotel mit seinem Dachrestaurant ins Auge fällt. Das ist genau der richtige Platz, um gemütlich etwas zu trinken und den Nachmittag zu verbringen. Mit dem Aufzug geht es rauf und wir haben das Glück, einen Platz am Dachrand zu bekommen mit Blick auf die Blaue Moschee und die Hagia Sophia. Dazu noch der Sonnenschein - wunderbar.

Zum Abendessen gehen wir heute an die Galatabrücke. Dort gibt es zwei Boote, die fest angelandet sind und auf denen Fisch gebraten und dann im Baguette mit Salat, und Zwiebeln serviert wird. Darauf freue ich mich schon die ganze Zeit und habe Axel auch ab und zu vorgeschwärmt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er "fischtechnisch" schon so weit ist. Also lasse ich ihn sicherheitshalber erst einmal bei mir abbeißen. Wie fast schon erwartet ist ihm dieser Fischgeschmack dann doch zu heftig. Ich muss allerdings zugeben, dass ich selbst auch ein bisschen enttäuscht bin. Nach dem drei Wochen Japan schmecken diese Baguette, bzw der gebratene Fisch doch sehr grob.

Dafür gönnen wir uns noch einmal einen Pudding in einem Kaffee, das ich auch bei meinem letzen Aufenthalt entdeckt hatte. die Wände sind sehr schön mit Kacheln verziert und in den Auslagen löcken die leckersten Puddings und Gebäcke. Im 1. OG ist nichts mehr frei. Also setzten wir uns an einen Tisch im EG der gerade frei wird. Auch hier wird Lokum verkauft und wir bekommen schon beim hereinkommen eine Kostprobe - köstlich.