Japan, die Zweite

Reisezeit: März / April 2013  |  von Stefan Böhm

19.-22-04. Istanbul: 20.04. Istanbul

Das Wetter ist ziemlich trübe grau. Nicht wirklich schön für Sightseeing. Zum Frühstück gibt es wie ich schon erwartet hatte das übliche türkische Frühstück. Kaffe oder Tee, hart gekochte Eier, drei verschiedene Käse, Oliven, Tomaten, Gurken und zwei verschiedene Sorten Brötchen. Dazu ein bisschen Marmelade. Genug also ohne dass es etwas besonderes wäre.
Anstatt eine teure Stadtrundfahrt zu buchen, die mit wenigstens 60 € zu Buche schlägt, organisieren wir unser Sightseeing selbst. So können wir auch besser auf das Wetter und unsere individuellen Wünsche eingehen. Mit der Straßenbahn fahren wir bis zur Endhaltestelle Kabatas. Hier besuchen wir die Dolmabahce Palast. Trotz der relativ langen Schlangen müssen wir nicht all zu lange warten. Das tolle ist, dass wir wieder einmal beide mit meinem Schwerbehindertenausweis keinen Eintritt zahlen. Man steht drei mal an. Das erst mal für die Taschenkontrolle wie am Flughafen, dann an der Kasse und dann noch einmal bevor es in den Palast selbst geht. Aber wie gesagt hat sich die Warterei trotzdem in Grenzen gehalten. Leider darf man innen nicht mehr fotografieren. Bei meinem letzten Aufenthalt hat das die Reiseleiterin der Stadtrundreise schon gesagt, die ich da gebucht hatte. Das war einer der Gründe, warum ich diesmal auf eigene Faust gehen wollte. Im Know-How steht drin, dass man für das Fotografieren ein Extraticket kaufen muss. Das kenne ich auch aus anderen Sehenswürdigkeiten. So bin ich davon ausgegangen, dass die Reiseleiterin das letzte mal sich Zeit und Arbeit sparen wollte. Leider hat sie aber Recht gehabt. Fotografieren ist schlicht verboten. Allerdings zeigt sich während der Führung, dass sich quasi niemand daran hält. Alle fotografieren mehr oder weniger offen.

Der Palast ist immer wieder sehenswert. Am Ende der Führung kann man dann um das Gebäude herumlaufen und sich in eine weitere Warteschlange einreihen um noch den Harem zu besichtigen. Auch hier kommt man wie im eigentlichen Palast nur mit Führung rein. Der Harem wird bei den Stadtrundfahrten üblicherweise ausgelassen.
Vor dieser Tour haben wir uns aber erst einen Tee im Teegarten des Palastes gegönnt. Anschließend noch die benachbarte Dolmabahce Moschee und dann wieder ein Tee im schönen kleinen Teegarten auf der anderen Straßenseite.

Dolmabahce Moschee

Dolmabahce Moschee

So langsam wird das Wetter auch wieder etwas besser. Wir fahren mit der Standseilbahn zum Taksimplatz rauf. Der Platz ist der größte und wichtigste in Istanbul. Außerdem liegt er ziemlich hoch, so dass man sich mit der Seilbahn einen ziemlichen Aufstieg erspart. Mein Ziel war es, hier gleich einmal Plätze für den Flug nach Stuttgart für uns zu reservieren. Tja, wir kommen aus der Station hoch ans Tageslicht und stehen vor Baustellen. Das darf ja wohl nicht wahr sein. Vor zwei Jahren standen hier noch Pavillons in denen in einem Turk Hava Yollari residierte. Jetzt - nichts mehr. Wir sehen uns um und ich sehe am Rand des Platzes ein großes Schild Turk Hava Yollari. Nichts wie hin und den Eingang gesucht. Es geht in den ersten Stock hoch. Durch die halb offene Tür sehe ich eine Dame sitzen. Ich frage, ob sie einen Flug bestätigen kann. Sie behauptet "nein, das kann sie nicht". Natürlich könnte sie als Ticketagent bei Turkish Airlines anrufen, aber dazu hat sie keine Lust. Sie verkauft dabei ja nichts. Ich frage ob es irgendwo ein Büro der Turkish Airlines gibt. Nein, nur noch am Flughafen. Super, und das in der Heimatstadt der Fluglinie? Turkish Airlines verliert gerade ziemlich Reputation bei mir. Da ist wohl nichts zu machen. Dann wollen wir hoffen, dass wir am Flughafen noch einen vernünftigen Sitzplatz bekommen.
Das Wetter ist inzwischen recht schön und wir spazieren die Istiklal C entlang.

Standseilbahn zum Taksimplatz hoch

Standseilbahn zum Taksimplatz hoch

Cicek Pasaji (Blumenpassage) ist heute "Fressgasse" mit hohem Touristenfaktor

Cicek Pasaji (Blumenpassage) ist heute "Fressgasse" mit hohem Touristenfaktor

Die ziemlich lange und sehr volle Fußgängerzone führt uns wieder bergab bis fast zum Galata-Turm, dem früheren Feuermeldeturm und einem der Wahrzeichen Istanbuls. Axel meint irgendwann einmal, ob das denn Sinn macht auf den Turm zu gehen, wenn der so weit unten steht. Aber ich versichere ihm, dass sich der Ausblick trotzdem lohnt. Unterwegs haben wir uns noch die gar nicht so kleine Kirche Santa Maria Draperis angeschaut, die älteste Kirche des Viertels.

Um auf den Turm zu kommen müssen wir erst einmal ziemlich lange anstehen. Dann zahlen wir 9 TL. Hier bekommen wir keine Vergünstigung. Dafür werden wir dann mit einem traumhaften Ausblick bei schönem Sonnenschein belohnt.

Auf dem Weg Richtung Galatabrücke suche ich noch die Camondo Treppe, die im KnowHow abgebildet ist und die hübsch aussieht. Da wo sie laut Plan sein soll finden wir sie nicht. "Dann halt nicht" denken wir uns und laufen eine Gasse weiter in Richtung Brücke. Siehe da, nach einiger Zeit sehen wir die Treppe plötzlich links von uns. Nun ja, sie ist ganz nett, aber man muss jetzt nicht extra wegen ihr hier in die Gegend.

Camondotreppe

Camondotreppe

Die Galatabrücke überqueren wir zur Hälfte auf der unteren Ebene wo sich die ganzen Fischrestaurants befinden, damit Axel das auch einmal gesehen hat. Ich muss allerdings sagen, dass die heute mit dem Flair der Alten Galatabrücke einfach nicht mithalten kann.

Wieder auf der Eminönü-Seite möchte ich Axel noch den kleinen Ägyptische Bazar neben der Neuen Moschee zeigen. Es ist mein persönlicher Lieblingsmarkt in Istanbul. Ich merke aber recht schnell, dass es hier Axel doch endgültig zu viel wird. Das Gedränge ist auch ziemlich heftig. Für heute reicht es dann auch. Mit Zwischenstopp im Starbuck (logisch) legen wir eine Pause im Hotel ein bevor es zum Abendessen geht. Dazu fahren wir in kleines Stück und gehen in ein kleines einfaches Restaurant in der Hüdavendigar C in Sirkeci Richtung Galatabrücke. Hier war ich bei meinem letzen Istanbulbesuch auch schon weil ich um die Ecke gewohnt habe. Das Essen ist einfach, lecker und günstig. Es sind auch mehr Türken aus Ausländer zu Besuch.

© Stefan Böhm, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach einer ersten Japanreise im Herbst 2007 werde ich die Reise mit geringen Abweichungen diesesmal zur Kirschblüte ein zweites mal durchführen. War beim ersten mal eine Freundin von mir dabei, bin ich diesmal mit Axel zusammen unterwegs.
Details:
Aufbruch: 27.03.2013
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 22.04.2013
Reiseziele: Japan
Türkei
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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