Junges Gemüse auf altem Hasen süß-sauer
Viel buntes Grau
Eine geraume Zeit später landet unser Bus in Melaka. Der Busfahrer leistete dabei ganze Arbeit und machte die Monsunverspätung dank bleifüßiger Glanzleistung - so ein alter Rostbus läuft doch tatsächlich 130 Sachen - wieder wett.
Wir kapern den nächsten lokalen Bus ins Stadtzentrum und machen uns auf die Suche nach unserer Unterkunft. Das Roof Top Guest House kommt in den freudigen Genuss unserer Beherbergung.
Wie es der Name schon vermuten lässt, besticht das Gebäude durch eine, nein zwei Dachterrassen. Eine der Beiden ist sogar mit einer Dusche unter freiem Himmel ausgestattet.
Auch das Innenleben fällt äußerst Positiv aus, die geteilten Badezimmer sind SAUBER & NEU und unser Zimmer hat eine Klimaanlage.
Schlussendlich stehen in der offenen Küche allerlei Leckereien für hungrige Mäuler parat - bei soviel Gastfreundlichkeit wollen wir kaum das Haus verlassen...
Doch der Tatendrang ruft und so geht es frisch ans Werk, schließlich ist der Zeitplan straff und uns bleibt genau ein Tag für ALLES
Zuallererst fällt uns ein kleiner Tempel vor die Linse. Passenderweise ist gerade auch ein Mönch vor Ort und hält eine Zeremonie ab.
Da anscheinend auch Götter gern beisammen wohnen, tummeln sich in direktem Anschluss ein hinduistischer Tempel, eine christliche Kapelle und eine Moschee - letztere hat sogar ihren Lautsprecher zum Gebetsaufruf im christlichen Glockenturm befestigt...
Nach so viel spiritueller Unterstützung ist uns nach irdischem zu Mute. Wir spazieren daher am Fluss entlang zum alten Stadthuys.
Melaka hat ein reiches koloniales Erbe, fast jede europäische Großmacht hat hier mal ihren Finger draufgehalten - was blieb, ist eine multikulturelle Stadt.
Das erhaltene Relikt der Niederländer, der Dutch Square bildet dabei das Zentrum des historischen Melaka.
Bei asiatischen Touristen ist die Stadt übrigens SEHR beliebt. Es gilt sozusagen als Europareise für diejenigen, die sich Europa niemals leisten könnten...
Natürlich wird hier auch viel Kitsch ums alte Europa betrieben.
Nur ein paar Meter weiter sind letzten Überbleibsel der portugiesischen Festung, der Porta de Santiago zu finden.
Wir durchstreifen weiter die Gegen und erklimmen einen kleinen Hügel, auf dessen Kuppe sich die Christ Church befindet.
Einst von den Portugiesen erbaut, haben die Holländer später die Kirche übernommen und sie überdies gleich auch noch als Begräbnisstätte genutzt.
Außer toten Holländern hat es hier oben auch noch sehr viele Miezen.
Bei so viel FELLiger Umgebung muss ich natürlich unweigerlich an meine beiden Lausbuben Zuhause denken.
Außerdem bietet die Anhöhe einen guten Überblick über Melaka. Wem es bis dato noch nicht aufgefallen ist - es war und blieb grau in grau am Himmel. 32 Grad schön und gut, aber Sonne war eigentlich all inclusive gebucht - Tadel an den Wettergott!
Nachdem das "Pflichtprogramm" erlaufen ist, lassen wir es etwas ruhiger angehen und durchstreifen die nähere Umgebung.
Wir überbrücken so die Zeit bis zum Abend, denn natürlich hat Melaka auch einen Nachtmarkt zu bieten und den wollen wir kulinarisch erobern.
Typisch asiatisch befindet sich inmitten des Marktes eine Bühne und natürlich trällern hier die Einheimische in schiefsten Lagen heimatliche Klassiker.
Drumherum drängen sich unzählige Küchen und überall riecht es nach Deftigem - solchen Verführungen kann ich natürlich nicht widerstehen.
Marian hingegen lässt es heute deutlich milder angehen, das Curry hat wohl doch Eindruck hinterlassen...
Zur Verdauung erlaufen wir danach abermals die Gegend entlang des Flusses. Bei Nacht wird die gesamte Altstadt in bunte Farben getaucht.
Auch der Straßenzug unserer Herberge bekommt sein Licht ab.
Da ich danach schon wieder - und Marian immer noch - Hunger habe, gibt es zum nächtlichen Abschluss noch einen besonderen Leckerbissen. Wir gehen Satay essen.
Das Ganze funktioniert wie folgt: man nehme sich ein Tablett und erwähle sich aus einem Angebot an unzähligen rohen Spießen seine Begierden. Anschließend geht man damit zu seinem Platz, wo ein freundlicher Mitarbeiter bereits einen Bottich blubbernder Erdnusssoße in der Tischmitte versenkt hat. Der Rest funktioniert wie beim Fondue - Spieße rein, warten, schlemmen
Am Ende folgt dann das große Zählen - bezahlt wird nämlich nach Anzahl der Spieße. Na dann, wir tragen jetzt unsere vollen Wänste ins Bett
Aufbruch: | 18.04.2013 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 20.05.2013 |
Malaysia