Abenteuer Peru
Zurück nach Cusco
Ich möchte hier noch die Bilder nachtragen von der Wanderung zum Sonnentor von gestern. Hanna, Sigrid und Renate haben den Ausflug sehr genossen und tolle Fotos von der Aussicht mitgebracht, die ich Euch nicht vorenthalten will.
Die Aussicht vom Sonnentor Foto: Hanna
Hanna, Sigrid und Renate Foto: Hanna
Heute präsentiert sich der Himmel nicht mehr so strahlend wie gestern, aber das ist nicht weiter schlimm, wir fahren zurück nach Cusco. Unser Zug erwartet uns schon im Bahnhof. Zu unserem grössten Erstaunen besteht er nur aus einem einzigen Wagen. Auf der Hinfahrt vorgestern war der Zug bis auf den letzten Platz besetzt, doch heute Morgen ist auch der einzelne Wagen nur zur Hälfte ausgebucht. Die meisten Touristen fahren nach dem Besuch von Machu Picchu am späteren Nachmittag wieder zurück. Wir aber genossen den Abend bei einem feinen Essen in einem der vielen Restaurants. Auch da waren auffällig wenige Touristen unterwegs. Es scheint, dass im Moment keine Saison ist, oder dass wir zwei schwache Tage erwischt haben.
Aufmerksam mit Getränken und Zwischenverpflegung bedient werden wir von der Crew und bald erreichen wir den Bahnhof von Ollantaytambo, wo wir von Gioana und Cesar mit dem Bus erwartet werden.
Fingerübung mit der Kamera
Bahnhof von Aguas Calientes
Unser Zug steht bereit
Im Cockpit: einer fährt, der zweite hupt und der dritte kontrolliert.
Daneben hatten wir auch noch fünf Zugsbegleiter.
Das ist unser ganzer Zug
Cäsar erwartet uns mit dem Bus
Gioana lädt uns ein, eine typische Familie zu besuchen, die noch wie zu Inkazeiten wohnen. Einzig, dass sie im Hof Souvenirs verkaufen, stammt aus neuerer Zeit. In der dunklen Rauchküche werden Minipigs resp. Guys gezüchtet. Mehrschweinchen. Sie kommen an Festtagen oder Geburtstagen auf den Tisch, Aus dem Ofen. Vor allem in den ländlichen Gegenden sind sie eine beliebte Delikatesse. Mit einem grossen Messer schält die Hausfrau Kartoffeln und um ihre Füsse quitschen die kleinen Viecher.
Um den Kontakt mit den Verstorbenen nicht zu verlieren, zieren Totenköpfe eine Nische in der Wand und von der Decke hängen Maiskolben und getrocknetes Fleisch. Eine beklemmende Idee, wenn die Grosseltern aus hohlen Augen auf einen herunterschauen.
Das Wassersystem der Inkas funktioniert noch heute
Bummel durch die Gässchen des Dorfes
Neben den Torritos stehen zwei Bierflaschen
Nur wenig Licht fällt in die Küche
rund um den Herd leben die Meerschweinchen. Weil sie so fiepen werden sie Guy genannt.
Man lebt mit den Verstorbenen
An der Decke hängen Lebensmittel: Mais und geräuchertes Fleisch
Er ist für das Glück im Haus zuständig
Praktisch: Küchenabfälle werden direkt entsorgt
Mais sortieren und von den Storzen trennen. Da hilft die ganze Familie mit.
Ollantaytambo wurde als Zwischenstation mit Landwirtschaftseinrichtungen gegründet. Tambo bedeutet "ein Ort zum Verweilen". Hierher kam der Inka mit seiner ganzen Entourage auf dem Weg von Cusco nach Machu Picchu und wurde verpflegt und untergebracht. Heute kommen die Touristen hierher um die gewaltige Inkaanlage zu besichtigen.
die gewaltige Anlage von Ollantaytambo
Vorratshäuser auf der gegenüber liegenden Talseite
Schon wieder aufsteigen? Wir haben jetzt Uebung
"Was schon wieder in die Höhe", höre ich jemanden seufzen, aber nachdem heute niemand wegen Muskelkater klagt, erklimmen wir die Terrassen fast mit Leichtigkeit. Ganz oben, wo die fein geschliffenen grossen Feldblöcke liegen, sollte der Sonnentempel gebaut werden. Er wurde nie fertiggestellt. Dass die grossen Platten und Blöcke aus dem Steinbruch von der gegenüberliegenden Talseite stammen ist schlichtwegs unvorstellbar und es gibt noch heute keine Erklärungen, wie das die Inkas ganz ohne Maschinen mit reiner Manneskraft geschafft haben.
Aussicht über die Terrassen aufs Dorf und ins Urubambatal
wenn die Inkas es geschafft haben, die Steine hier hoch zu schleppen, sollten es drei starke Männer schaffen, sie auch wieder runter zu schuppsen.
Am gegenüberliegenden Hang
Auf dem Weg zum Bus passieren wir den kleinen Markt, doch es bleibt keine Zeit, das Angebot näher unter die Lupe zu nehmen und so werden unsere Rucksäcke für einmal nicht weiter belastet.
Ein steiler Abstieg
Immer wieder locken schöne Handarbeiten
Hazienda Alhambra in Urubamba
Es ist Mittagszeit darum schwenken wir in Urubamba in die Hazienda Alhambra ein. Wir sind ganz begeistert von der schönen Anlage. Im Garten betätigen sich Alpacas und Lamas als Rasenmäher, ganz hinten gibt es sogar ein paar Vicunas und unter schattigen Bäumen, wohnen ein paar Papageien.
Unter den Arkaden ist ein vielfältiges Buffet aufgebaut, so dass kulinarisch alle auf ihre Kosten kommen.
Am Buffet gibt es Suppe, Salate, Vorspeisen, Hauptspeisen und süsse Desserts.
Draussen sind Alpacas und Lamas als Rasenmäher eingesetzt
In einem separaten Gehege leben ein paar Vicunas.
In der Freiheit leben Vicunas erst ab 4000 m.ü.M
Nach dem gemütlichen Halt verlassen wir das heilige Tal und kehren zurück nach Cuscu. An den Hängen kommen wir an einer Siedlung vorbei, die wir vorgestern schon passiert hatten. Viele arme Familien hatten hier ihre provisorischen Hütten aufgebaut in der Hoffnung, das Gelände mit der Zeit in legalen Besitz nehmen zu können. Wie Gioana weiss, kam es gestern hier zu Ausschreitungen, Steine wurden geworfen und heute sind die meisten Hütten zerstört, die Landbesetzter hocken am Strassenrand.
Am späteren Nachmittag kommen wir in Cuscu an. Fast ist es wie ein Heimkommen, zurück ins Hotel, in dem wir schon zwei Nächte waren. Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung. Ich verziehe mich ins Zimmer. Will noch ein wenig Fotos sortieren, diesen Bericht schreiben und vielleicht reicht es später zu einem Kaffee auf dem Hauptplatz. Gegessen habe ich heute genug.
Aufbruch: | 25.05.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 22.06.2013 |