Abenteuer Peru
Busfahrt
Elf Stunden im Bus. Das könnte leicht zu einem äusserst langweiligen Tag ausarten. Doch das Gegenteil ist der Fall. Abfahrt nach dem Frühstück in Cusco ist um sieben Uhr. Ein grosser bequemer Bus mit 20 Plätzen steht vor dem Hotel. Da haben wir 14 Personen bequem Platz und erst noch die Möglichkeit zwischendrin einmal die Plätze zu ändern.
Der erste Halt ist bei der alten Kirche von Andahuaylillas. Man nennt sie auch die sixtinische Kapelle von Südamerika, denn ihr Inneres ist komplett mit Bildern bedeckt. Die drei Altäre sind ausserdem mit viel Gold geschmückt und auch die Decke ist reich bemalt. Auf dem Altar stehen frische Callas. Die Kirche ist neu renoviert, ein paar Gerüste sind noch aufgestellt. Leider darf man nicht fotografieren, immer steht irgendwo eine Aufseherin hinter einer Säule und passt auf. Trotzdem versuche ich es mit der kleinen Kamera. Muss wohl so sein, dass die Bilder nicht brauchbar sein. Einzig eine Foto vermittelt einen schwachen Eindruck des Prunkes.
Kirche von Andahuaylillas
Die 'verbotene Foto' ist leider nicht so gut geworden, wie ich gehofft hatte.
Hinter der Kirche blüht es...
Nachdem wir noch einen Moment die Souvenirs studiert haben, die vor der Kirche angeboten werden, fahren wir weiter.
Der nächste Halt ist in Raqchi. Hier hatten die Inkas ein Vorratslager gebaut. Es gibt Häuser für die Administration und ein paar Wohnhäuser. Und hinter einer Mauer stehen 160 Vorratsspeicher. Dank den dicken Mauern und kleinen Fenstern konnten hier riesige Mengen Vorräte kühl und luftig gelagert werden. In den Ruinen sind ein paar alte Frauen. Für ein paar Soles lassen sie sich fotografieren. Mich macht es nachdenklich, dass sie mit ihren Falten und ihrem alten Gesicht ihr Geld verdienen müssen.
Auf dem Marktplatz vor der Kirche bieten die Leute ihre Handarbeiten an. Hier fallen vor allem die verschiedenen Hüte der Frauen auf. Der typische Hut des Dorfes ist ein flacher schwarz-roter Hut, der an die Chinesen erinnert.
Raqchi - Überreste einer grossen Inkastätte. Hier der grosse Sakralbau
Der Wohnbereich
Köbi und Veronika
Durchs Wohngebiet
Der kleine Markt wird gerade erst aufgebaut
für ein paar Soles lässt sich die alte Frau fotografieren
Auch diese Frau verdient ihren Lebensunterhalt mit Posen für die Touristen
Der typische Hut des Dorfes
Die Kirche von Raqchi
Weiter geht die Fahrt durch das weite Tal. Bei einem neuen modernen Gebäude halten wir an. Hier gibt es Mittagessen. Wir sind ziemlich früh, noch sind keine anderen Touristen unterwegs. Die Strecke Cusco-Puno wird in beide Richtungen von kleineren und grösseren Busbetrieben regelmässig befahren. Mittagessen ist für beide Richtungen ungefähr da wo wir jetzt sind, so dass sich hier ein paar Mittagsbuffet-Restaurants etabliert haben. Im Moment sind wir die einzigen Gäste und stürmen daher das Buffet.
Das Buffet bietet für jeden etwas: Poulet und Rindfleisch, Kartoffelstock, Spaghetti, Gemüse. Separat Salate und Vorspeisen und verschiedene Desserts.
Rechts im Bild: Ceviche die Peruanische Spezialität aus rohem Fisch, viel frischem Zitronensaft und Zwiebeln
Wir fahren bequem mit unerem 20-Plätzer
Wir überholen den Zug Cusco-Puno...
... und erwarten ihn kurz darauf mit gezückten Kameras
Kaum merklich steigt das Gelände an. Nach dem fruchtbaren Tal geht es in die Berge und kurz nach der Mittagessen erreichen wir den vorläufig höchsten Punkt unserer Reise: La Raya mit 4335 m.ü.M. Es ist kühl und die Luft dünn. Hier macht auch der Zug von PeruRail einen Halt. Die Züge fahren in Cusco und Puno am Morgen los und treffen sich hier in der Mitte der Strecke. Vor einer halben Stunde hatten wir den Zug von Cusco überholt und ihn etwas weiter vorne mit gezückten Kameras erwartet. Mit Höchstgeschwindigkeit von 50 kmH zuckelt er durch die Gegend.
Wir haben jetzt das Altiplano erreicht, die Hochebene von Peru. Noch geht es etwas hinunter, aber wir bleiben in einer Höhe von fast 4000 m. In Pukara gibt es einen nächsten Halt.
Vorläufiger Höhepunkt unserer Reise: La Raya
Margrit und Renate lassen sich die spezielle Strickmethode erklären
Hier treffen sich die beiden Züge von Cusco und Puno. Es ist der einzige Halt dieser täglichen Bahnverbindung.
Eigentlich könnte man hier das kleine Museum besuchen, das die Geschichte der Ruinen erzählt, die hier aus einer Zeit vor den Inkas gefunden wurden. Doch uns ist mehr nach einem kleinen Bummel über die Handwerkstände. Hier werden vor allem die Torritos hergestellt, die wir schon überall auf den Häusern gesehen haben. Auch neben der Kirche stehen ein paar auf Säulen. Die Kirche ist dunkel und im Gegensatz zu der Kirche von Andahuaylillas fast schmucklos.
Wir fahren weiter. Die Gegend hat sich verändert. Fuhren wir vor La Raya noch durch ein fruchtbares Tal, sind wir hier auf dem kargen Altiplano, dem Andenhochland. Hier gibt es nur noch trockenes Weideland. Wir sehen grosse Schaf- und Alpakaherden und manchmal Kühe. Einfache Bauernhöfe. Kleine Dörfer.
Und dann erreichen wir den Titicacasee. Wir müssen uns noch ein wenig durch den Verkehr von Puno kämpfen, aber um punkt sechs Uhr erreichen wir das Hotel. Weil der Himmel in den letzten Stunden bedeckt war, gibt es keinen Sonnenuntergang und es ist ziemlich kühl.
Wir beziehen unsere grossen Zimmer mit den breiten und bequemen Betten. Nach Ausgang ist niemand mehr zumute, daher machen wir es uns gemütlich vor dem Kamin in der Bar, wo es Tapas mit Wein gibt, oder im Restaurant das ein breites Angebot offeriert. Es war eine lange aber abwechslungsreiche Fahrt von Puno nach Cusco. Wir sind auf 3800 m, dem höchsten Punkt unserer Reise, an dem wir übernachten.
Gegen acht Uhr, wir sitzen gemütlich beim Wein, hören wir draussen einen Pfiff. Der Zug ist soeben auch in Puno eingetroffen
Guschti
Am Morgen hat er mich aus dem Koffer vorwurfsvoll angesehen. Ich habe ihn vernachlässigt, den Guschti. Als ich nur mit Handgepäck nach Machu Picchu fuhr, blieb er im Koffer, doch heute wollte er raus. Darum habe ich ihm neben mir einen bequemen Fensterplatz eingerichtet. Auch am Abend in der Bar war er dabei und natürlich half er mir, die Mails im Internet zu checken. Mir ist noch nicht klar, was er im Schilde führt.
Auf dem bequemen Fensterplatz geniesst er die Fahrt durch das Hochland.
er nimmt gleich das Bett in Beschag...
... checkt mein Facebook...
... und ist natürlich auch beim Essen dabei.
Aufbruch: | 25.05.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 22.06.2013 |