zwei Häuser in der Provence
alte und neue Brücken bei Aix
9.45 Uhr lassen wir das Auto stehen und marschieren mit Rucksack, Stöcken und Wasser mit dem Garmin los. Vorher läßt mich Christel mal wieder schlecht aussehen, da sie von zu Hause aus Ulrike zum Namenstag gratuliert. Gottseidank hat sie selbst nicht dran gedacht. Zunächst müssen wir die TGV-Strecke überquieren, um dann wenige hundert Meter weiter festzustelln dass die Strasse zum maison chillé? (privat propiété) abgesperrt ist. Aber davor sagt mein Garmin kann man einen Weg nehmen. Nach ca 500 m gelangen wir an einen Kanal, den wir eigentlich auch überquert haben müßten, aber gar nicht bemerkt haben.
Der Weg schlängelt sich etwas bergauf - bergab entlang des Kanals. Es eröffnen sich tolle Blicke nach Südwesten auf die Berge von Vitrolles. Erst nach einigen Kilometern endet der Kanal vor einem Tunnel und wir müssen über einen schmalen Pfad auf die Hochebene steigen.
Dort liegt ein Oppidum. Fundamente sind noch zu sehen, und einige Ausgrabungsobjekte sollen im Museum von Ventabren ausgestellt sein. Uns interessiert aber mehr der imposante Anblick des Aquädukts von Roquefavour von oben.
Der Canal de Marseille überquert das Arc-Tal 12 km westlich von Aix auf einem schönen, dreistöckigen Aquädukt, der 1842-1847 von dem Ingenieur Montricher erbaut wurde. Der Aquädukt ist 375 m lang und 83 m hoch (Pont du Gard: 275m lang. 49m hoch): Die 1. Ebene hat 12 Bögen, die zweite 15: die dritte, die aus 53 Bögen besteht, trägt die Leitung, die das Wasser der Durante nach Marseille bringt.
Vom Rand der Plattform bietet sich auch eine gute Aussicht auf das Becken von Aix, das Sainte-Victoire-Gebirge und die Étoile-Kette.
Leider kann man nicht darüber laufen, da alles rundherum abgesperrt ist. Aber das Wasser des Kanals muß in der oberen Ebene durchlaufen - ist aber von oben abgedeckt. Wir laufen über die Hochebene nach Nordosten, lassen Ventabren links liegen - graben wilden Rosmarin und Thymian aus - die ganze Gegend duftet davon - und kommen schließlich wieder unten am Kanal aus.
Wir überqueren ihn und laufen am Rand wieder nach rechts (Südosten) unterqueren die TGV Strecke diesmal am Beginn einer kilometerlangen Brückentrasse. Beim Kanalstreckenabschnitt 303 verlassen wir den Kanal - den ersten Abschnitt am Morgen hatten wir als 308 (100m Abschnitte?) bemerkt, um mehr oder minder querfeldein die letzten 400 m durch die Natur zu unserem Haus zu gelangen.
Dort angekommen, machen wir uns einen kleinen Snack mit den Resten Käse und Meterwurst, dazu ein Bier und die 3,5-h-Wanderung wird 'verdaut' .
Es folgt ein wenig sonnen, lesen und faulenzen und so gegen 17.00 Uhr brechen wir nochmals auf zu einem Küchenutensilienladen, den wir natürlich nicht ohne etwas zu kaufen verlassen können. (Sushiformer/ Dekorierlöffel mit Auslauf) . Der japanische Laden bringt nichts und die Calissonsfabrik hat geschlossen, so fahren wir nach Ventrabren, nicht ohne nun einen Blick in der Abendsonne voon unten auf des aqueduct de Rochefavour zu werfen, wo wir ins L'Ecroué wollen. Es ist ist inzwischen 19.00 Uhr durch und kein Mensch da. Als wir das Lokal betreten, kommt uns ein junger Mann entgegen und fragt, ob wir reserviert haben. Sie haben nur noch zwei Zweiertische frei - draußen - es ist noch immer fast 30°C, aber schattig.
Wir nehmen Platz, müssen aber noch warten bis der Koch kommt.
Nach der Bestellung strömen Leute ins Lokal, es wird richtig voll - lustigerweise sitzen schließlich an zwei ganz langen Tischen bestimmt 25 weibliche Wesen mit einem einzelnen älteren Herrn.
Vorspeisen: Casserole de palenques (kleine Jakobsmuscheln) (unten),
Carpaccio de boeuf auf einer Parmesankruste, jeweils mit Salat (oben).
Zwei Kaffee und dann dauert die Rechnung recht lange, so dass wir erst gegen 22.00 Uhr zu Hause sind.
So hat sie wenigstens ein schönes Mahl zu ihrem Namenstag gehabt.
Aufbruch: | 19.06.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 08.07.2013 |