zwei Häuser in der Provence
Buoux und Lourmarin
Es ist schon wieder der letzte Tag unseres Aufenthaltes in dem schönen Haus bei Aix-en-Provence. Wir wollen aber noch eine Tour durch den Luberon machen, diesmal ohne Wanderung. Vielleicht schaffen wir es ja das Ganze so zu stricken, dass wir in Buoux in der Auberge de la loube nochmal die große Vorspeisenvariation bekommen.
Ganz in unserer Nähe ist eine kleine Halle mit frischem Gemüse - alles sieht unheimlich toll aus - wir beschließen heute abend, Brandade und Honig dort zu kaufen.
Dann beginnen wir unsere heutige Rundfahrt - la Tour d'Aigues ist eine kleine Stadt mit einem Renaissance-Schloß, das wir zunächst nicht finden, da wir ein solches erwarten und nicht Ruinen, denn in dem Schloß soll ein Faiencen-Museum sein und wie sich herausstellt auch noch eine Austellung alter Roben.
Auch die Räumlichkeiten für Faiencen zeigen noch einiges der ehemaligen Pracht des Schlosses
Der große platanenbestandene Platz davor ist gesperrt, da von gestern bis Montag ein viertägiges Boule/Petanque -Turnier ausgespielt wird. Leider spielt z.Zt. niemand auf den abgesteckten Feldern. Die beiden Ausstellungen lohnen sich wirklich. Wir halten uns so lange auf, dass wir Ansouis nur von weitem fotografieren und uns erkundigen, wann man das Schloß besichtigen kann.
Dann bleibt uns eigentlich nur noch Zeit für Cucuron mit seiner romanischen Kirche - vor ihr steht ein Maibaum zur Erinnerung an die Pest. Das Innere ist schlicht, aber zum Teil auch ausgemalt, aber in miserablem Zustand. Das Örtchen bietet ein paar nette ruhige Motive.
Die Pfarrkirche von Cucuron wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Sie liegt auf einem Hügel über dem Dorf und ist mit einem 24 Meter hohen Glockenturm aus dem 16. Jahrhundert ausgestattet. Die Kirche und der Kirchturm spielen eine wichtige Rolle beim Maibaumfest, das am vorletzten Samstag im Mai gefeiert wird. Dabei wird von den jungen Einheimischen eine große Pappel geschnitten und in einer Prozession vor die Kirche getragen, wo sie eingepflanzt wird und diese an Höhe übertreffen muss. Der Brauch wird zu Ehren der Heiligen Tullia begangen, der Schutzpatronin des Dorfes, die die Einwohner 1720 vor der Pest bewahrte.[5]
Bei der Durchfahrt durch Lourmarin ist wieder alles 'rappelevoll', denn es ist Markt - wir machen einen ganz kurzen Versuch einen Parkplatz zu ergattern, müssen aber wegen unserer 13.00 Uhr Reservierung in der Auberge de la Loube in Buoux schnell passen. In der uns bereits bekannten und schon zweimal besuchten Auberge gibt es immer noch das Vorspeisen-Tablett - wir zählen heute 17 Töpfchen und Tellerchen und Schälchen. In der Karte sind zwei alte Fotos, von dem wir eines aus dem Jahre 1979 wieder erkennen. Nach den Vorspeisen gibt es im Rahmen des Menu formule (25€) noch Käse und den Nachtischteller des Chefs. Zum Apéritif nehm,en wir den Vorschlag des Hauses: einen Lou Parpalliou Frizzante mit amandine.
brandade de morue - Sellerie Julienne - confit d'oignons - Möhren in Basilikummajonaise - calamares frites - Graupen - champignons in Öl/Essig - tapenade von schwarzen Oliven - escargots in Kräutermajonaise - Rotkohl mit anchovis - hummus - rote Bete - Peperoni mit Knoblauch und Koriander - schwarze Oliven - Kräuterfrischkäse mit Estragon - Thunfisch mit Schalotten und Petersilie - Crottin mit Salat und Pinienkernen
Durch das Massif des Luberon fahren wir dann in brütender Hitze (32°C) nach Lourmarin, wo der Markt zwar beendet ist, aber das Städtchen immer noch voll von Touristen ist. kurzer Rundgang - Ein Laden - zugegebenermaßen nette - neben dem anderen, aber das mögen wir eigentlich nicht. Daher fahren wir weiter an ruhigere Plätze.
Einen solchen finden wir dann in der [verweis=Notre-Dame-de-Beaulieu in Cucuron]Abbaye de Silvacane[/verweis] nahe beim Ort la Roque d'Antheron, wo wir auch einen Lidl aufsuchen, um unsere LM-Mitbringsel zu erstehen. Die Abbaye Silvacane ist eine Abtei des Zisterzienserordens, der im Jahr 1098 in Cîteaux - südlich von Dijon - von Robert de Molesme (~1028 - 1111), auch Robert von Citeaux genannt, einem Benediktinerabt, gegründet worden ist. Sie ist ganz schlicht und ganz anders als ich sie mir vorgestellt habe, da sie mit Senanque verglichen wurde. Aber trotzdem lohnt der Rundgang.
Die Abteikirche von Silvacane steht auf dem typischen Grundriss der Zisterzienserkirchen in Form eines nach Osten ausgerichteten lateinischen Kreuzes, aus einem dreischiffigen Langhaus mit einem hohen Mittelschiff und zwei niedrigeren Seitenschiffen, aus einem weit ausladenden Querschiff in gleicher Höhe wie das Mittelschiff und einem Chorhaupt dessen Höhe deutlich unter der des Querhauses bleibt und im Osten gerade abgeschlossen ist
Der im Grundriss leicht rechteckige Kreuzgang bleibt heute allseitig eingeschossig. Seine Galerien sind nahezu gleich breit und werden von sehr flach geneigten Pultdächern alle in derselben Höhenlage überdeckt. Die Wände der Galerien, die den Kreuzganghof umgeben, machen durch ihre rundbogigen fünf- beziehungsweise sechsteilige gedrungenen Arkaturen, deren Öffnungen von wuchtigen Pfeilern getrennt werden, und ihre sehr hohen Stürze, ohne jede Öffnung oder Dekoration einen gewaltigen und trutzigen Eindruck.
Erst gegen 19.00 Uhr erreichen wir dann die Halle für meinen Lavendelhonig (2kg), Brandade und kleinblättriges Basilikum (mal sehen ob ich zu Hause 'durchbekomme' - es stellt sich später heraus, dass die Pflanze sich monatelang auf der Fensterbank hält). Auf dem Wege finden wir an dem Stand, wo wir vor einigen Tagen Kirschen gekauft haben, noch Ail violet (6 Knollen - 3€) Hunger haben wir beide keinen mehr, so können wir schon einiges packen - ich verstaue schon mal die Golfsachen und dann schauen wir noch ein Stück Semifinale von Wimbledon und gehen ins Bett.
Aufbruch: | 19.06.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 08.07.2013 |