Simson "Tour dei Laghi" 2013
Der erste Tag in den Bergen: Splügen mit der Simme
Nun, die relativ ebene Fahrt um den "Lago di Monte Spüga" (Stausee) war dann recht abrupt zu Ende als wir in das Seitental Richtung Splügen Pass einfuhren.
Die Strecke wurde steiler und die Bäume wurden weniger. Die Baumgrenze kam immer näher. es wurde auch deutlich kühler, was unseren Grenzbelasteten Motoren entgegen kam.
Irgendwann ging es in Richtung "Ende des Tales" zu.
Mein Herz hopfte als ich die Wand voller Serpentinen sah
Am Ende der langen Gerade im Bild oben kamen dann die Serpentinen, auf die ich solange gewartet hatte. Die Landschaft war grandios, das Licht lud förmlich die Augen zum verweilen ein.
Doch halt! Aufgepasst! nun bloß nicht aus dem optimalen Drehzahlband fallen. Stoney machte es vor und ich hing mich in seien Windschatten.
Wene düste etwas weiter hinten mit Oli, wohl aus Teamgeist.
Leider konnte ich nicht mit Stoney fahren da meine Übersetzung etwas länger war und ich hinter Ihm "zwischen den Gängen" 1 und 2 hing.
Also fuhr ich vorbei.
Das Fahrerfeld fächerte sich auf. In der Höhe zählt Gewicht und Motorleistung doppelt. Es war recht wenig Verkehr und wir konnten ungehindert durchziehen
Allen stand ein Grinsen im Gesicht als sie vorbei führen. Die Bergkulisse überspielte alle Sorgen um das Moped, die komischen Geräusche, die seltsame Gasannahme und so weiter.
Es war klar, wir schaffen das!
Auf den Letzten Metern vor den Berggipfel musste ich noch mal anhalten um das schroffe Hintergrund-Panorama fest zu halten.
Der erste von vielen geplanten Pässen war erreicht. Ich war happy und konnte die Freude kaum fassen. Über 2100 Meter und das mit 2-Tacktern.
Wahnsinn, da soll noch mal jemand sagen Ost-Mopeds hätten Schwächen.
Alle 4 Mopeds ohne Probleme auf dem Dach der Alpen auf 2113 m
Die Freude und die Erstaunten Blicke wegen der zum Teil noch recht hohen Schneereste lassen sich nicht verbergen.
Dann waren erst einmal dumme Sprüche und eine Mittagsjause angesagt.
Natürlich kamen auch hier wieder Leute auf uns zu und schilderten uns wie sie "seinerzeit" auch mit den Motorrädern und Mopeds das erste mal nach Italien fuhren.
Genau richtig um von uns ein Bild zu machen dachte ich.
Es war zugig und kühl. Obwohl die Sonne schien, war es ungemütlich.
Leider gibt es auf dem Pass keine kuschelige Ecke oder ein geschütztes Bänkchen.
Somit fiel das Mittagessen recht kurz aus. Bilder machen, noch ein Schokoriegel rein pressen und weiter ging es.
Die Abfahrt in Richtung Süden war traumhaft aber durch die Wolken und die doch etwas zügigere Fahrt wurde es recht kühl. Ich war froh das ich ein zusätzliches Jäckchen angezogen hatte.
Zunächst kurvig mit mäßigem Gefälle, dann am See vorbei ging es dem Süden entgegen.
Die Jungs waren nicht zum aufhalten. Das an sich einladende Plätzchen am See war einfach viel zu kalt. Also nur das Panorama auf ein Foto brennen und weiter ging es der wilden "Abfahrermeute" hinter her.
Zunächst fuhr Wene recht gemütlich und ich konnte immer wieder nach den Bildern aufschließen. Mit zunehmend ausgesetzter Strecke war es allerdings vorbei mit gemütlich. Wir zirkelten die engen in den Fels gehauenen Kehren talwärts.
Es wurde immer wärmer.
Die Bäume und Büsche wurden dichter, die ersten Häuser kamen und wir kehrten in die Zivilisation zurück.
Der Tang ging zur Neige und ich führ auf Reserve.
Irgend wann kam dann die rettende Tanke.
Nun mussten wir uns eine Tanke suchen. Allerdings gab es nur Automatentanken.
Wie ich die hasse! Aber es gibt keine Alternativen. Ohne Scheckkarte geht gar nichts. Und selbst mit Scheckkarte weis man nie wie viel oder wie oft abgebucht wird.
Aufbruch: | 22.06.2013 |
Dauer: | 5 Tage |
Heimkehr: | 26.06.2013 |
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