Hongkong und Thailand - diesmal ausgiebig
29.-31.01. Lampang
29.01. Weiterreise nach Lampang
Um 08:30 geht mein Wecker. 08:45 bin ich beim Frühstück. Es gibt leckere Sachen wie frisch auf Wunsch bereitete Omelette, die typischen dicken kleine amerikanischen Pfannkuchen, French Toast usw. Nach dem Frühstück sage ich dem Kellner, dass ich die Rechnung zeichnen möchte, weil ich mein Zimmer ja ohne Frühstück habe. Er ist etwas irritiert "Einen Moment bitte" und läuft weg. Nach Tip in die Hand nachdem er gestern beim Mittagessen ach nichts bekommen hat, packe vollends und checke aus. Wieder muss mein Fahrer nur mich fahren, grinst mich an, hält mir erst ein Fläschchen mit einer Pfefferminzlösung zum einreiben hin, dann eine Art Vivil. Am Flughafen bekommt natürlich auch er noch ein Tipp. Er hat mich jetzt jeden Tag, den ich hier bin irgendwohin gefahren.
Der Vorteil an so einem Miniaturflughafen ist, dass alles ruckzuck geht. Zumal ja keine Passkontrolle erfolgt. Um 10:30 kommt die Durchsage, dass der Flug um 10:50 geht. So ist es dann auch. So eine kleine Linienflugmaschine hatte ich bisher noch nicht. 10 Reihen a drei Plätzen (2 links, Gang, 1 rechts). Ich habe einen Platz am Notausgang und angenehm ausreichenden Platz für meine Beine.
Wir fliegen mit der Propellermaschine recht niedrig. So hat man einen schönen Ausblick und 35 Minuten später sind wir in Chiang Mai.
Einen Pendelverkehr mit Bus oder so zum Busbahnhof gibt es ärgerlicherweise nicht. Also nehme ich das Taxi für 200 B. Zumindest ist das für die Strecke reell. Um 12:20 sitze ich im Bus Richtung Lampang. Mein Taxifahrer hat mich gefragt wo ich hin will und auf Chiang Rai getippt. Wie üblich hat er mich dann gleich in der Nähe vom richtigen Bus raus gelassen und ihn mir gezeigt. Kurz darauf ist es auch schon losgegangen. Unterwegs kam dann einmal ein Schild "Lampang 80 Km. Kurz später "Lampang 95 Km", na was ist das denn schon wieder. Egal, irgendwann werden wir schon ankommen. Hauptsache, ich kann heute endlich mal noch einen ordentlichen Pool genießen.
Es kann nicht weit sein vom Busbahnhof zum Hotel. Trotzdem haut mich der zahnlose Alte mit seinen 50 B über die Ohren. Zwei Mal um die Ecke und wir sind da. Ein paar hundert Meter. Im Hotel checke ich ein. Inzwischen habe ich alle Hotelreservierungen auf meinem Pad und zwar abgespeichert in Onenote. Als ich irgendwann einmal spaßeshalber auf Drucken gegangen bin wohl wissend, dass kein Drucker installiert ist, war ich überrascht, als Onnote als Speicherort vorgeschlagen worden ist. Das funktioniert wirklich ganz gut. In aller Regel bräuchten die eh gar nichts.
Interessanterweise war das Hotel sowohl bei Booking.con als auch bei Agoda ausgebucht, Nachdem ich aber da hin wollte, habe ich einfach einmal eine Mail an das Hotel geschrieben und wegen einem Zimmer angefragt.am selben Tag kam noch die Antwortmail, dass ich das Zimmern für 1.100 B reserviert bekomme und habe das dann auch gleich wieder per Mail bestätigt. Groß ausgepackt wird bei zwei Übernachtungen eh wieder nicht. Na dann wo ist wohl der Pool? Ich finde ihn nicht und frage an der Rezeption. Der deutet durch das Lokal in dem es auch das Frühstück gibt. Und dann?" Ich laufe rein, aber da gibt es nur eine Tür in einen anderen Raum und da tagen Leute drin. Der Typ an der Rezeption merkt das inzwischen auch und winkt erschrocken ab, aber da wäre ich eh nicht durch gelaufen. Er schnappt mich und zieht mich aus dem Hotel. Um das Hotel herum stehen wir an einer weiteren breiten Straße, links eine weiße Mauer mit einer Metalltür. Die zieht er auf und präsentiert mir strahlend den Hotelpool. Der hat wohl auch schon seit Wochen kein frisches Wasser mehr gesehen. Auch sonst wirkt alles sehr ungepflegt und gammelig. Meine Träume vom schönen Pool zerbröseln. Irgendwie soll das dieses Jahr wohl auch wieder nix werden.
Mein Zimmer im Vienthong für 1100 B incl Frühstück vom Pool mal abgesehen und dass es etwas weit außerhalb war ganz o.k.
Dann mache ich mich eben auf den Weg in den Ort Richtung Fluss. An der Rezeption bekomme ich noch einen Stadtplan der besser ist als der Kleine im Handbuch. Es sollte gar nicht so weit sein. Die Straße, die ich lang muss ist allerdings ewig breit Und kaum bebaut. Deshalb zieht sich das Ganze. Dann geht es rechts eine genauso breite Straße weiter. Dann sehe ich aber schon den Glockenturm, der den Beginn der Altstadt markiert. Gleich darauf, Richtung Fluss, stoße ich auch schon auf den ersten wunderschönen Tempel. Er ist nicht sehr groß und außen nur in Weiß und Gold mit vielen Glasblättchen verziert. Die Hauptverzierung besteht aber in feinen Stuckarbeiten, Die Einfahrt vorne wird gerade gerichtet so wie wohl überall an den Tempel gearbeitet wird, Ich weiß auch nicht, ob er noch ziemlich neu oder gerade generalüberholt worden ist. Jedenfalls bin ich begeistert.
Am Fluss sehe ich dann auch gleich das Riverside, eine Empfehlung aus dem Know-How. Ich schaue mal auf einen (sehr guten Kaffee) rein. Die Kneipe wirkt richtig gemütlich. Ich denke, dass ich zum Abendessen später wieder rein schaue.
Die "Altstadt" ist ganz nett, auch wenn sie etwas verkommen wirkt. Es gibt gerade am Fluss noch einige ganz nette Holzhäuser. Auch einen recht großen Tempel habe ich mir gleich noch angeschaut.
Es wird allmählich dunkel, so dass ich an weiteren Tempeln vorbei laufe. Hier im Stadtkern befindet sich auch ein großes Marktgebäude und mehr oder weniger daneben ein Department Store mit diversen Restaurants im Keller. Sicherlich auch eine Option zum Essen gehen, allerdings nicht sehr stilvoll sondern mehr Richtung Fastfood.
Gegen 19:00 wieder im Riverside angekommen ist inzwischen mehr los und auch ein Musiker hat angefangen. Auf der Karte entdecke ich Lab. Ich meine, mich zu erinnern, dass es dabei um roh angemachtes Fleisch, eine Spezialität aus dem Isan geht, werde aber aufgeklärt, dass das Fleisch (Schwein oder Huhn) gebraten wird. Also ist es das, was ich auch bei Dao schon gegessen habe, nämlich Hackfleisch mit Thaibasilikum, Chilli und das ganze recht scharf. Ich bestelle es mit Huhn und nachdem sie frägt mittelscharf und verbrenne mir nur halbwegs den Mund und Rachen damit. Es schmeckt gut, aber das von Dao fand ich besser. Als Beilage gibt es eine Art Weißkraut und Gurkenstücke. Dazu bestelle ich noch Reis. Das ganze lindert auch. Außerdem gibt es frisch gezapftes Chang Bier.
30.01. Tempeltour Lampang
Ein paar Meter vom Hotel weg standen heute Nacht einige der Pferdekutschen, die hier in Lampang noch offiziell unterwegs sind. Auch heute Morgen stehen sie hier und ich frage, was eine Fahrt zum Wat Kaew Don Tao kostet. Der gehört zu den wichtigsten Tempeln Thailands und befindet sich am anderen Ende der Stadt. Trotzdem sind mir die 300 B. die der Fahrer für eine einfache Fahrt will zu viel. Also laufe ich wieder los, die Straße bis zum Ende, rechts und da stehen an einer Bushaltestelle zwei TukTuks. Ich frage sie und der eine meint 100 B. Das hört sich doch schon anders an. Wir fahren los, durch den Ort und immer weiter. Allmählich dämmert mir, dass das mit dem Zurücklaufen keine so gute Idee war. Angekommen, frage ich ihn, was es kostet, wenn er wartet und wir anschließend zum Wat Pong Sanak Tai fahren und er mich danach in der Altstadt absetzt. Er meint 200. Damit bin ich einverstanden. In dem Moment sehe ich eine Gruppe Mädchen auf mich zulaufen. Das was in meinem Hongkong Führer beschrieben steht, passiert mir jetzt hier. Es sind Mädchen einer Englischklasse, die die Aufgabe haben, mich zu interviewen, Da mache ich natürlich mit. Mein Fahrer steht etwas abseits, schaut zu und will eigentlich weiter. Dummerweise hat die Videoaufnahme mit dem kleinen Pocketfoto nicht geklappt. Also bitten mich die Mädchen, ob wir es noch einmal machen können. Na klar. Ich wende mich an meinen Fahrer "das dauert wohl noch ein bisschen" und er verzieht sich mit seinem TukTuk in den Schatten.
Während ich mir den schönen Tempel anschaue sehe ich, dass wohl höherer Besuch (in dunklen Anzügen) von Mönchen durch den Tempel geführt wird. Hier soll der Jadebuddha 32 Jahre lang untergebracht gewesen sein bevor er über Chiang Mai nach Bangkok gekommen ist, wo er heute im War Phra Kaew als Staatsheiligtum steht.
Mein Fahrer muss erst einmal in seinem Plan nachschauen, wie er zum nächsten Tempel kommt. Als wir ankommen meint er strahlend " Two beautiful Tempel."
Im ersten sitzen in paar Männer in einer offenen Hütte herum um begrüßen mich grinsend mit der Frage wie groß ich bin.
Die beiden Tempel nehmen die Fläche des gesamten Straßenblocks ein wobei ich mir nicht sicher bin, ob es sich um zwei Tempel handelt, die in einander übergehen oder einen, der durch eine Mauer in zwei Bereiche unterteilt ist.
Wieder bei meinem "Taxi" meine ich, dass er mich jetzt irgendwo in der "Altstadt" absetzen kann, aber mein Fahrer sieht das anders und meint, er muss mir erst noch einen "Beautiful Tempel" zeigen. Na dann, mal sehen wie sich das im Fahrpreis niederschlägt. Wir fahren wieder über den Fluss, dann aber nicht links rum Richtung Innenstadt, sondern nach rechts. Nach einer Weile hält er an einem Tempel, wie ich ihn tatsächlich so noch nie gesehen habe. Er hat irgendwie gar nicht die gewohnte Bauweise der Tempel, ist ganz aus Holz gebaut und in der Tat sehr schön. Mein Fahrer fragt mich ganz stolz "Beautiful". Ich bestätige ihm das gerne. Innen ist ganz viel mit Glaseinlegearbeiten gearbeitet worden was auch richtig toll wirkt.
Ich suche den Tempel auf dem Stadtplan, den ich im Hotel bekommen habe, aber da ist er wohl gerade nicht mehr drauf.
Hinten mein Taxi, vorne ein Traditionelle Pferdekutsche. Die beiden Fahrer haben sich unterhalten so lange ich mir den Tempel angeschaut habe.
Wir fahren weiter und er setzt mich in der Nähe vom Markt ab. Tatsächlich will er nur die vereinbarten 200 B. Ich habe den Eindruck, da habe ich wieder einmal einen Fahrer erwischt, den es einfach gefreut hat, einen Ausländer zu fahren, der sich für seine Kultur interessiert.
Gestern habe ich hier ganz in der Nähe einen KFC gesehen. In den stürze ich mich jetzt - nicht um zu essen, sondern um in angenehmer Kühle auf einem bequemen Stuhl einfach nur eine Cola zu trinken und mich etwas abzukühlen. Dann mache ich mich auf den Weg ins Hotel. Unterwegs sehe ich meinen Fahrer an seinem ursprünglichen Platz stehen. Er sieht mich auch grinst und ruft quer über die mehrspurige Straß "Walk, walk".
Vielleicht 50 Meter vor meinem Hotel auf der Gegenüberliegenden Straßenseite gibt es ein Wawe Cafe. Eine Nachahmerkette von Starbucks, die einen vergleichbar guten Kaffee brauen. Da gönne ich mir einen Kaffee Latte.
Zum Abendessen bin ich heute mal ein bisschen abtrünnig. Ich gönne mir zwei Erdinger Hefeweizen und eine Shrimppizza. Die Pizza hatte einen prima hauchdünnen knusprigen Boden, war aber so groß, dass ich sie beinahe nicht geschafft hätte. Ich hatte noch eine Suppe bestellt, die sie (zum Glück) nicht gebracht haben. Die hätte ich sowieso nicht mehr essen können. Auch heute war das Lokal wieder richtig gut besucht.
Aufbruch: | 16.01.2014 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 27.02.2014 |
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