Hongkong und Thailand - diesmal ausgiebig
06./07.02 Nong Khai
06.02. Anreise
Gestern habe ich meine Vermieterin gefragt, wie ich am besten nach Non Khai komme und sie hat gemein, zurück nach Loei, dort in den Bus nach Udon Thani und dann umsteigen nach Nong Khai. Ich meinte, dass ich gerne hier am Mekhong entlang fahren möchte, aber sie har vehement abgewunken, dass dies gar nicht gut wäre. Das kein Bus fährt. Auch nachdem ich gemeint habe, "und zum nächste Ort und da umsteigen", wie es mein Know-How empfiehlt hat sie nur verneint, dass das nicht gut wäre. Am Abend hat sie noch einmal gemein, sich soll über Loei fahren, wann ich los will, ihr Mann nimmt mich auf dem Weg zur Arbeit mit zur Bushaltestelle. Er fährt zwischen 08:00 und 09:00. Das ist prima. Nehme ich gerne an.
Als ich heute Morgen aus meinem Bungalow komme sitzt der Hausherr in der Hütte und ist am Frühstücken. Ich mache mir einen Kaffee und er fragt, ob ich auch Toast will. Ich lehne dankend ab. Kaffee reicht mir. Immerhin - dafür dass die Übernachtung ohne Verpflegung ist, habe ich hier schon einiges Angeboten bekommen. Seine Frau taucht auf und brutzelt das Frühstück für den Vater der auch angeschlurft kommt. Quasi Übernachtung mit Familienanschluss. Der Bahnhof zu dem ich gebracht werde ist erheblich weiter weg, als die Haltestelle an der ich ausgestiegen bin. An der Ausfahrtstraße Richtung Loei gibt es doch einen richtigen Busbahnhof. Hier fahren keine Songtaews, sondern AC Busse. Meiner braucht 45 Minuten nach Loei. Während ich aussteige, zeigt der Busbegleiter auf einen Bus, der gerade dabei ist, aus dem Busbahnhof rauszufahren. Ich laufe hin, frage "Udon Thani?" und der Fahrer gibt mir Zeichen, dass ich einsteigen und den Koffer neben ihn stellen soll. Schon geht es weiter.
Diesmal brauchen wir 3,5 Stunden. Um 13:30 sind wir in Udon. Mit mir im selben Bus sitzt auch ein französisches Paar. Auch die beiden wollen nach Nong Khai. Wir werden zu einem Minibus geschickt. Der Fahrer will 50 B was ja ok wäre, aber dann noch einmal 50 B für meinen Koffer. Ich lehne ab und frage, wo der öffentliche Bus steht. Der deutet auf den Bussteig gegenüber. Der Bus soll um 14:00 fahren und kostet 40 B ohne Zuschläge. Das passt doch. Die beiden Franzosen beobachten das und machen es mir dann nach. 30 Minuten Wartezeit, das passt prima, um eine Nudelsuppe essen zu gehen. Der Stand 30 Meter weg macht einen guten Eindruck. In der Tat ist die Suppe prima. 50 B sind zwar etwas mehr als ich gewohnt bin, aber die Suppe war es alle male wert.
Pünktlich 14:00 sind wir losgefahren. Es ging ein paar Mal um die Ecke und ehe wir aus Udon draußen waren standen wir wieder. Bei laufendem Motor sind wir dann sage und schreibe eine geschlagene Stunde im Bus rumgesessen und keiner wusste, warum. Ich hatte den Eindruck, dass auch die Thais etwas irritiert waren, aber die nehmen so etwas halt als gegeben hin. Die Franzosen meinten "da wären wir lieber mit dem Minibus gefahren". Tja, wenn man das geahnt hätte schon. Aber damit konnte man nicht unbedingt rechnen.
Wir teilten uns ein Tuktuk wobei der erst 100 von jedem wollte. Am Ende waren es dann 100 insgesamt. Und auch das war wahrscheinlich noch zu viel. Das Mut Mee Gästehaus hat eine schöne Gartenanlage am Mekong und damit eine angenehme Atmosphäre. Außerdem bietet es wohl diverse Service für Backpacker wie Fahrradvermietung und Bücherladen. In meinen Augen ist es absolut überteuert. Ich zahle 950 B für das sogenannte Luxuszimmer mit Terrasse zum Mekong. Das Zimmer ist relativ klein und obwohl ich die Fenster zu lasse, habe ich Nachts jede Menge Moskitos drin. Es ist meine erste Unterkunft in Thailand in all meinen Reisen, bei denen es kein kostenloses Trinkwasser auf dem Zimmer gibt. Ich will nicht hoffen, dass so etwas schule macht. Frühstück ist bei dem Preis ebenfalls nicht enthalten. Dafür bekomme ich beim Einchecken gleich einen Stadtplan in die Hand gedrückt.
Außerdem erklärt das Mädchen an der Rezeption mir, dass das Schiff zur 1-stündigen Mekong Tour um 17:00 fährt, aber nur, wenn mindestens 10 Personen zusammen kommen. Ich frage die beiden Franzosen, ob sie Interesse haben, weil sie morgen ja weiter reisen. Haben sie aber nicht. Dafür bekommt das Nell mit, eine Holländerin, die alleine unterwegs ist. Sie würden gerne mitkommen, Wir vereinbaren, dass wir auf Verdacht einfach in 20 Minuten schauen, ob es fährt. Dann werde ich zu meine Zimmer gebracht.
Zum Gästehaus gehört ein Restaurant das die meiste Zeit gut besucht ist von den Leuten die hier wohnen (weil vermutlich die Zimmer nicht dazu verleiten, sich länger als nötig dort aufzuhalten) und ein Bar auf einem Boot im Mekong das vor dem Gästehaus vor Anker liegt. An dem Boot wiederum ist das Boot festgemacht, mit dem die Mekongfahrt gemacht wird. Ich sammle Nell ein nachdem ich sehe, dass drei weitere Gäste zum Boot runter geschickt werden. Wir sind 11 Leute und damit findet die Fahrt statt. Das Boot ist erstaunlich groß und mit Tischen und bequemen Polsterstühlen ausgestattet. Man kann während der Stunde Fahrtzeit auch zu Abend essen. Wir trinke aber nur jeder ein Bier und genießen den Sonnenuntergang. Die Fahrt kostet nur 100 B, ist aber auch nicht mehr wert. Der Mekong ist hier so zugemauert, dass die Sicht zum Ufer nicht besonders ansprechend ist. Da ist die Fahrt die oben in Luang Prabang in Laos angeboten wird interessanter.
Im Know-How werden zwei Restaurants in der Nähe vom Mut Mee empfohlen, eines davon ein Vietnamesisches. Ich sage Nell, dass ich dort zu Abendessen hin will und sie kommt mit. Tatsächlich ist in dem Restaurant deutlich mehr los als in den Umliegenden. Nell überlässt es mir, auszuwählen. Dabei liege ich mit einem Wurstaufschnitt der uns beiden nicht schmeckt ziemlich daneben, der Rest ist aber lecker. Garnelenpaste am Zitronengras gebraten, Sommerrollen (nicht frittierte Frühlingsrollen) und das gleich noch einmal zum selbst wickeln. Es ist insgesamt zu viel Zeug so dass doch einiges zurückgeht und kostet einschließlich 2 großen Bier etwa 600 B.
Gegen 21:00 sind wir zurück und suchen die Gaia Bar. Wir sind rechtzeitig da um noch ein Getränke in der Happy Hour zu bekommen, was aber auch nur 10 B pro Getränk ausmacht. Gegen später setzt sich noch ein Pärchen zu uns, Annabell und Volker die aus Heidelberg kommen und vor allem mit geliehenen Motorrädern hier unterwegs sind. Als nächstes wollen sie versuchen, in Laos Maschinen zu bekommen. Ich wollte mir für morgen einen Roller leihen um den Skulpturenpark hier und den einen oder anderen Tempel anzuschauen. Den haben die beiden schon gesehen, Nell aber noch nicht, so machen wir aus, dass wir uns dann besser ein TukTuk teilen. Nell ist heute Morgen mit dem Nachtzug aus Bangkok angekommen und deshalb geht sie zeitig schlafen. Mit den anderen beiden unterhalte ich mich noch eine Weile. Irgendwie kommen wir auf Barbequerestaurants und die beiden meinen, sie hätten heute ein Stück den Mekong entlang einige gesehen, waren aber noch nie in einem Essen. Daraufhin schlage ich vor, dass wir morgen Abend gemeinsam hin gehen. Ich frage Nell morgen, ob sie auch mit will. Die Dinger machen in der Gruppe am meisten Spaß.
07.02. Skulpturenpark und Tempel
Gestern auf dem Heimweg sind wir an einem Kaffee mit leckeren Kuchen vorbei gekommen. Damit steht fest, wo ich heute frühstücke. Oberhalb der Gasse zum Mut Mee steht ein TukTuk mit Aufschrift "Mut Mee". Ich frage ihn, was es kostet mit zwei Personen 2-3 Stunden zum Skulpturenpark und noch 1-2Tempel zu besichtigen. Erst will er 400, dann einigen wir uns auf 300 und ich sage ihm, dass es um 10:00 losgeht. An der Hauptstraße dann - Kaffee geschlossen. Das darf aber jetzt nicht wahr sein. Gegenüber hat eine Art Kaffee geöffnet. Das ist zwar nicht so wirklich toll, aber ich bekomme einen überraschend guten Cappuccino und Waffeln mit Schokoladensoße und frischen Erdbeeren. Das ist ja auch einmal etwas anderes.
Zurück am Mut Mee ist das Tuktuk weg. Dafür steht auf der anderen Straßenseite einer der Roller und Fahrräder vermietet und noch zwei Roller da stehen hat. Ich hole meinen Rucksack und Nell ab und erzähle ihr, was ich vorhin ausgemacht habe. Wir warten bis kurz nach 10:00, dann leihen wir uns die beiden Roller. Als erstes fahren wir zum Wat Lam Deun, einem Tempel am Mekong, bei dem eine Buddha Statue auf einem Gebäude sitzt auf das man über steile Treppen rauf kann. Von hier hat man einen netten Blick auf Nong Khai.
Direkt daneben gibt es eine chinesische Pagode, die auch recht reizvoll aussieht. Vor allem ist sie innen mit überwiegend hellen Blautönen ausgemalt statt dem üblich vorherrschenden Rot und Gold.
Zum Salakaewkoo, dem Skulpturenpark sind wir eine ganze Weile unterwegs und ich muss immer wieder einmal den Stadtplan zu Rate ziehen. Die Straßen sind teilweise recht stark befahren und ich schaue immer mit einem Auge im Rückspiegel nach Nell.
Der Park kostet für Ausländer 20 B, also fast nix und ist unbedingt sehenswert. Der hier ist noch etwas verrückter als der in Laos drüben. Beide sind ja vom gleichen Künstler. Wir halten uns hier mindestens zwei Stunde auf und ich bin inzwischen froh, dass das mit dem TukTuk nicht geklappt hat.
Auf dem letzten Stück Weg sind wir noch an einer Krokodilfarm vorbei gekommen die sie gar nicht gesehen hat. Wir halten dort an und nachdem niemand da ist, der den Eintritt kassiert, gehen wir kurz rein. Was wir da drin sehen ist aber so armselig, dass wir sofort wieder gehen. Da muss man wirklich nicht drin gewesen sein.
Ein Tempel den wir uns auf dem Weg noch anschauen wollten war geschlossen. Da wir etwa auf der Höhe sind fahren wir noch zum Wat Taat und dem im Mekong versunkenen Chedi. Im Moment ist Niedrigwasser und man kann die Spitze ganz gut sehn.
Es ist inzwischen nach 13:00 und wir beschließen, ins Gästehaus zurück zu fahre und später zu einer weiteren Runde aufzubrechen. Ich biege von der Hauptstraße in die kleine Straße zum Gästehaus ab und warte auf Nell. Nachdem die nicht auftaucht denke ich "was ist jetzt los" und drehe um. Da steht sie ganz aufgelöst auf der andren Straßenseite am Rauchen. Irgendeiner ist vor ihr aus der Parklücke raus und hat eine Vollbremsung hingelegt. Dabei ist ihr Roller gekippt und sie hat sich am Oberschenkel verletzt. Zum Glück nicht mehr als ein blauer Fleck, aber sie meint jetzt, dass sie vorher noch nie mit einem Roller gefahren ist oder zumindest noch nie einen Unfall hatte. Ich lasse sie in Ruhe ihre Zigarette rauchen obwohl wir etwas ungeschickt in eine Einfahrt zu einem öffentlichen Gebäude stehen. Dann lotse ich sie über die Straße und dann schafft sie es erst einmal zum Gästehaus zurück.
Zur vereinbarten Zeit, wieder aufzubrechen meint sie aber, ihr Schutzengel habe für heute genug geleistet und sie kommt lieber doch nicht mit. Mir ist das auch recht, so kann ich spontaner entscheiden irgendwo zu halten oder mal etwas schneller über die Bundesstraße zu fahren, wo man doch als einmal von ganz links nach ganz Rechts rüber muss oder umgekehrt. So schaffe ich es, in den 1,5 Stunden die mir bis zur vereinbarten Abgabezeit den Wat Sri Chom,
den Wat Sri Khun Muang (klein mit interessanter Holzglocke),
noch einmal die beiden von heute Morgen wegen besserem Fotolicht und den Haupttempel von Nong Khai, den War Po Chai zu besichtigen. Der Po Chai ist alleine wegen seiner Größe beeindruckend und innen toll mit unzähligen kleineren Gemälden verziert.
Ich wollte mir zwar noch den Wat Jaan Samakki anschauen, aber da bin ich zu früh abgebogen und bei einer großen Tasco Mall gelandet. Hier hatte ich gerade noch Zeit ein paar Cashew zu kaufen. Eine Swensons Eisdiele musste ich schweren Herzens links liegen lassen, nachdem es schon 17:55 war und mit dem Verleiher 18:00 als Rückgabetermin ausgemacht war. Der macht sonst normalerweise um 16:00 Feierabend. Wenigstens haben wir heute Morgen schon getankt. Mit 2 Litern viel zu viel, aber egal.
Als ich ankomme meint er strahlend, er habe heute Morgen gleich eine neue Batterie für den Roller gekauft, nachdem der erst einmal nicht angesprungen war. Den Rest vom Tag hat er zwar keine Probleme gemacht, aber das ist egal.
Zum Abendessen sind wir dann ziemlich weit am Mekong entlang gelaufen, bis fast zum Wat Taat. Aber es hat sich gelohnt. Für 159 B pro Person haben wir uns richtig lange und ausgiebig an einem gut bestückten buffet satt gegessen. Erst gab es wieder das übliche Spielchen, kennen die sich aus, was machen wir mit denen. Dann kann ein Ausländer, der uns erklären wollte, dass man sich hier das Essen selbst zubereitet. Wir dankten ihm und so nach und nach kam das Personal dann mit den Sachen (Suppe, Dipps, Feuer etc.an). Es war ein richtig netter Abend.
Wieder im Gästehaus ist das Restaurant leer und Küche und Rezeption geschlossen. Bei den Getränken herrscht Selbstbedienung, aber die Bücher, in die man schreibt was man sich nimmt oder in der Küche bestellt sind bereits weggeräumt. Wir finden sie aber, holen uns noch ein Getränk und unterhalten uns noch etwas in der Kneipe. Dabei erzählen die beiden, dass sie meine Strecke am Mekong entlang schon mit Motorrädern gefahren. Sie sind dann nach einigen Kilometern ins Landesinnere abgebogen. Also kann es mir morgen egal sein, wie rum der Bus fährt.
Aufbruch: | 16.01.2014 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 27.02.2014 |
Hongkong
Macau