Hongkong und Thailand - diesmal ausgiebig
18.01. Hongkong - was eine geniale Stadt: 19.01. Verschlafen
Heute habe ich keinen Wecker gestellt und tatsächlich sowas von verschlafen. Um 12:30 bin ich aufgewacht, schaue zum Fenster raus und sehe vor Dunst kaum etwas. Naja, dann ist es auch nicht so schlimm. Ich beschließe, nach Hung Hom zu fahren. Das ist ein neues Stadtgebiet in das mitten hinein die Whampoa-Gesellschaft, nach der auch Teile des neuen Viertels benannt sind, ein Schiff verpflanzt hat und darin eine Shoppingmal eingerichtet hat. Ein Hotel das in Schiffsform gebaut ist habe ich schon zwei Mal in Thailand gesehen. Mal sehen wie das jetzt wirkt. Außerdem komme ich da von meinem Hotel aus mit einer Fähre hin, die direkt vor meiner Tür sozusagen ablegt. Und dann bin ich schon ein Stück weit auf dem Weg zu einem Tempel den ich mir anschauen möchte. In dem Viertel werde ich dann hoffentlich auch einen Kaffee bekommen.
Das Viertel besteht aus lauter Wohnblöcken, die architektonisch einheitlich gestaltet sind und einen meist recht phantasievollen Namen wie Bambus Gardens, Liliappartements o.ä. haben. Hier springt mir wieder einmal das "Kindergarten" ins Gesicht. Wirklich das deutsche Wort, das es auf der ganzen Welt gibt. Dazu ist das hier auch noch der größte, der mir je unter gekommen ist. Er nimmt das Erdgeschoss von einem halben Block ein.
Auch ein ganz angenehmes Kaffee finde ich recht schnell. Eine Konkurrenzkette zu Starbucks. Es gibt auch Internet. Ich versuche die Terminals, aber keines funktioniert richtig. Auch der Boy bringt sie nicht zum Laufen. Das passt zum W-Lan im Hotel. Das funktioniert ja auch nicht.
Die Shoppingmall ist kurios. Hier ist kein Schiff nachgebaut worden, sondern ein echtes und zwar kein gerade kleines an Land mitten in ein Wohnviertel verfrachtet worden. Ganz clever, man geht die Treppen rauf und runter und unten werden die Gänge immer länger.
Die Sache mit dem Tempel habe ich inzwischen gecancelt. Irgendwie ist es schwierig, von hier zu einer Metrohaltestelle zu kommen, von der ich weiter komme. Also beschließe ich, nach Central zu fahren und mir doch noch den Midlevel Elevator anzuschauen. Den hatte ich aus Zeitgründen schon abgehakt. Laut meinem Stadtplan gibt es eine Fähre von hier, Hung Hom direkt nach Central. Natürlich kann ich die wieder einmal nicht finden. Dann halt über North Point.
Jetzt im Nachhinein war es ein Glücksfall, dass ich mich um entschieden habe. Die Strecke mit den Rolltreppen war mit das eindrucksvollste, was ich in Hongkong unternommen habe. Man bewundert immer die Menschen, die Burgen, Schlösser, Kirchen und so bauen, aber das hier finde ich eine genauso herausragende Leistung. Auch wenn es "nur" ein Wohnhaus, immerhin ein Wohnhochhaus ist. Aber wie die hier an die Hänge geklebt sind und vor allem auch wie dicht, das finde ich extrem spannend.
Hier entdecke ich auch eine der Kneipenszenen. Mal sehen ob ich heute Abend hier her gehe.
Und was mache ich mit dem angefangenen Mittag? Ich könnte einmal nach der Macau Tourist Info schauen und evtl. auch gleich ein Ticket für die Fähre kaufen. Laut Know How darf man auf die Schnellboote kein großes Reisegepäck mitnehmen, Jetztgibt es aber offensichtlich so gut wie nur solche. Ich frage wie es aussieht, bekomme aber keine vernünftige Antwort. Nachdem die Fahrkarte aber nur 159 $ kostet, riskiere ich es einfach. Die Touristeninformation kann ich leider auch nicht finden. Nur lauter "Reiseagenturen", aber bei denen will ich ja nichts kaufen.
Und jetzt? Ich war so gut wie noch gar nicht in Kowloon unterwegs. Ich laufe nach Central zurück und nehme die Tung Chung Linie für 2 Stationen bis Olympia. Heraus komme ich nicht in einem Garten, wie der Ausgang "Charming Gardens" verspricht, sondern in einer Hochhaussiedlung, bzw in der Shopping Mall Olympia City. Anders als bei uns verlaufe ich mich hier sofort wieder. Es geht nicht einfach eine gerade Strecke mit verschiedenen Ebenen, sondern gewunden, im Kreis herum, rauf und runter. Und da soll man die Orientierung behalten.
Nachdem ich dann aus der Mall raus war - umringt von gleich aussehenden Hochhäusern, war die Frage rechts oder links, Nach 5 Metern rechts überlege ich es mir anders und laufe links entlang.
Ein paar Meter weiter stutze ich, dann juble ich. Ein Ableger von Tim Ho Wan befindet sich genau vor mir. Es ist zwar erst etwa 18:00, aber ich habe heute noch gar nichts gegessen. Wenn das keine Fügung ist. Nichts wie rein. Zu meinem Glück ist auch noch ein einzelnes kleines Plätzchen frei. Zum Bestellen bekommt man einen Zettel zum Ankreuzen. Ich wähle drei Dim Sum (Steamed Beef Ball mit Bean Curd Skin, Deep Fried Won Tan mit Shrimp, nd irgendetwas mit Sparripp was ich aber so nicht ausmachen kann. Evtl ist auch etwas anderes gebracht worden, aber egal.) Der Kellner meint, ich solle auf jeden Fall noch die Baked Bun mit BBQ Pork bestellen. Danke für den Tipp. Es kommen jeweils 3 Stücke einer Sorte und die sind so groß, dass man mindestens 3-4-mal abbeißt. Die Michelin Tester wissen irgendwo schon was sie tun Es war einfach köstlich. Die verschiedenen Konsistenzen und Geschmacksnoten - einfach wunderbar. Dazu hat das Ganze dann 74 $ gekostet. Den Tee gibt es umsonst dazu.
Was mich noch mehr überrascht hat ist, dass das Ganze auch als Abholservice gedacht ist. Es sind zahlreiche Chinesen rein gekommen, haben eine Warmhaltebox abgeholt und sind wieder gegangen.
Mit meinem Stadtplan habe ich mich quer durch die Stadt Richtung Mongkok bzw. Nathan Road geschlagen. Wenigstens auf der Nathan Road sollte ich einmal geschlendert sein, wenn ich schon keine Märkte besucht habe. Für die meisten Hongkong Besucher sind die der eigentliche Grund für einen Besuch. Tatsächlich finde ich auch ganz gut hin. Einmal geht es durch einen kleinen Park, aber da orientiere ich mich einfach nach der groben Richtung.
Die Nathan Road erstrahlt im Licht der Neonreklamen aber wieder ganz anders als die, die man über den Hafen weg in Hongkong Island sieht. Es sind kleinere aber dafür unzählig viele.
Nach einer Weile reicht's und ich will einen Bus Richtung Fähre nehmen. Was kommt, ist aber ein Bus nach North Point. Also nehme ich den. Der fährt dann zwar auch die Jaffa Rd. entlang, hält aber nicht. Erst nachdem wir fast wieder aus North Point raus sind, hält er an seiner Endhaltestelle. Auf die Weise lerne ich wenigstens North Point noch ein bisschen besser kennen. (Insbesondere natürlich wieder eine Shoppingmall mit unzähligen Restaurants.)
Ich stelle im Hotel meinen Rucksack ab und bin ausnahmsweise einmal ohne Gewicht auf den Schultern losgezogen um das Kneipenviertel in Central zu erkunden. Ich muss sagen - es ist nicht mein Fall. Hier sind Kneipen aus aller Welt vertreten, aber keine davon würde ich mit Hongkong in Verbindung bringen. Es sind auch kaum Hongkonger hier zu sehen. Ich habe in einer Art offene Eckkneipe einfachster Art ein Ashanti getrunken, das auch noch geschmeckt hat wie mit Limo gestreckt und dafür dann auch 65 $ gezahlt. Dann doch lieber ein bisschen mehr in den netten Kneipen in North Point ausgeben.
Aufbruch: | 16.01.2014 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 27.02.2014 |
Hongkong
Macau