Mozarabischer Jakobsweg 2014
Granada-Albaicin-Mirador San Nicolas-Plaza Nueva: Informationen Granada - Teil 2
Informationen Granada - Teil 2
Alhambra, Generalife und Albaicín, das ehemalige maurische Wohnviertel, sind Weltkulturerbe der UNESCO.
An der Nordseite des Albaicín hat sich noch ein immer wieder unterbrochener Überrest der Stadtmauer der Zīrīden aus dem 11. Jahrhundert erhalten. Er beginnt an der Puerta Elvira an der gleichnamigen Straße und zieht sich die ganze Nordseite des Albaicín entlang. Hervorzuheben sind dabei insbesondere die restaurierte Puerta de Monaita, die fortifikatorisch interessante Puerta Nueva und ein weiteres Stadttor, welches heute eine dem Caecilius von Illiberis geweihte Kapelle beherbergt. Diese Mauer bildet seit dem 14. Jahrhundert nur noch den inneren Mauerring. Der äußere Mauerring zieht sich ebenfalls um den Norden des Albaicin und führt über den Berg San Miguel mit der in die Mauer eingelassenen, weithin sichtbaren Kirche San Miguel Alto, auch als La Ermita, bekannt und knickt dort nach Süden ab, wodurch der Albaicín auch vom Osten umschlossen ist.
Der Stadtteil Sacromonte wird durch diese Mauer in einen intra- und einen extramuralen Teil halbiert. Typisch für den Albaicín sind die Cármenes. Carmen ist ein speziell in Granada gebräuchlicher Begriff für eine Villa am Hang mit Garten. Der Begriff leitete sich vom arabischen karm ab, was 'Weingarten' bedeutet.
Aus der Herrschaftszeit der Naṣriden haben sich im Albaicín noch zahlreiche Paläste erhalten, wie etwa die Casa de Zafra, welche die Zeiten als Nonnenkonvent überlebte, oder die Casa del Chapiz, heute Sitz der Escuela de Estudios Árabes, einer Unterabteilung des CSIC. Mit dem Untergang der Naṣridendynastie eng verbunden ist der Palacio Dar al-Horra, dem Wohnsitz der Mutter des letzten Sulṭāns Boabdil. Daneben besitzt Granada ein archäologisches Museum, welches sich in der Casa del Castril befindet. Ganz in der Nähe befindet sich auch ein alter Ḥammām, der unter dem Namen El Bañuelo bekannt ist.
Erwähnenswert sind auch einige der Kirchen auf dem Albaicín. Berühmtheit, weil sie die Taufpaten von Aussichtspunkten (Miradores) sind, haben die Kirchen San Nicolás und San Cristóbal. Neben San Nicolás liegt die neue, 2003 fertiggestellte Moschee Granadas. San Cristóbal ist ein Zeugnis vom Umgang mit der moriskischen Bevölkerung Granadas zur Zeit der Katholischen Könige: Entgegen der in den Kapitulationen von Granada gegeben Garantien wurden für den Bau der Kirche Grabsteine verwendet, die im Mauerwerk noch immer sichtbar sind.
Von der alten Hauptmoschee aus dem 11. Jahrhundert hat sich noch der Ṣaḥn ('Innenhof einer Moschee') erhalten. Er gehört nun zur Erlöserkirche (San Salvador).
Im benachbarten Sacromonte findet man auch die cuevas, die berühmten Zigeunerwohnungen in Höhlen. Noch bis zum heutigen Tage sind sie in Granada und Umkreis bewohnt und bieten teilweise einen erstaunlichen Luxus. Am stadtauswärtigen Ende des Viertels Sacromonte findet sich die Abadía del Sacromonte. Die auf das 17. Jahrhundert datierende Einrichtung beherbergt eine bedeutende historische Bibliothek; die Sammlung religiöser Kunstwerke und ein Teil des Gebäudes können mit Führung besucht werden
Im Zentrum steht die Kathedrale aus der Renaissance. Die Kathedrale von Granada (Santa María de la Encarnación de Granada) ist der Sitz des Erzbischofs von Granada. Nach der Eroberung von Granada wurde am 21. Mai 1492 Granada zum Erzbistum bestimmt. Zwar drängte Königin Isabella I. auf den baldigen Bau einer repräsentativen Kathedrale, der aber erst nach ihrem Tod von Ferdinand II. in Auftrag gegeben wurde.
Zuerst wurde die Grabkapelle Capilla Real errichtet, die 1517 vollendet wurde. Die Grundsteinlegung für den Neubau der Kathedrale erfolgte am 25. März 1523. Der Plan des Baumeisters Enrique Egas sah eine 115 Meter lange und 65 Meter breite Kathedrale im gotischen Stil vor. Nach der Entlassung Egas im Jahr 1528, änderte Diego de Siloé den Grundriss in einen mit kreisförmigem Chor und einer fünfschiffigen Basilika im Renaissance-Stil. Als der Altarraum 1561 fertig gebaut war, trennte man ihn durch eine Mauer vom Rest des Gebäudes ab und nutzte ihn als Kathedrale. Bis dahin hatte die ehemalige Hauptmoschee als Sitz des Erzbischofs gedient.
Wechselnde Baumeister setzten das Bauwerk fort: Juan de Maena (1563-1571), Juan de Orea (1571-1590) und Ambrosio de Vico (1590-1623). 1667 änderte Alonso Cano den Plan für die Hauptfassade in einen barocken Entwurf. 1704 wurde der Bau für beendet erklärt, 181 Jahre nach der Grundsteinlegung.
Die Kathedrale hat einen rechteckigen Grundriss mit Hauptschiff und jeweils zwei Seitenschiffen. Die Architektur des Kirchenbaus setzt sich in dem halbrunden Chorabschluss fort. Im Inneren beeindrucken die Höhe, die lichte Weite und die geweißten Wände. Dadurch, dass Anfang des 20. Jahrhunderts die Chorschranke entfernt wurde, hat man einen ungehinderten Blick durch die ganze Länge der Kathedrale. Von besonderer Bedeutung sind auch die Chor- und Seitenkapellen der Kathedrale, die diversen Heiligen geweiht sind.
In den Kapellen befinden sich kostbare Bild- und Schnitzwerke, maßgeblich aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Zwei Orgeln stehen parallel am Ende des Hauptschiffes. Beide haben beidseitig reich verzierte Prospekte. Sie wurden von Leonardo Fernández Dávila gebaut: die auf der Evangelienseite zwischen 1744 und 1746, die auf der Epistelseite von 1746 bis 1749. Die Epistelorgel hat geteilte Register mit 43 Stimmen auf zwei Manualen und Pedal.
Daran grenzt die 1521 fertiggestellte Capilla Real mit den Grabmälern der Katholischen Könige. Isabella und Ferdinand wurden 1521 überführt, Johanna die Wahnsinnige und Philipp der Schöne sind dort ebenfalls bestattet. Capilla Real ist die spanische Bezeichnung der Königskapelle, einem südöstlichen Anbau an der Kathedrale von Granada, in dem die sterblichen Überreste der Katholischen Könige Ferdinand II. und Isabella von Kastilien und jene ihrer Tochter Johanna von Kastilien und des Schwiegersohnes des Habsburgers Philipp der Schöne sowie dem bereits mit zwei Jahren verstorbenen Kronprinzen Miguel da Paz ruhen.
Der Kirchenbau, entstanden zwischen 1518 und dem 18. Jahrhundert, besitzt hohen künstlerischen Rang, weil hier Stilelemente aus Gotik, Renaissance und Barock zusammenfließen. Zudem beherbergt das angeschlossene Sakristei-Museum eine Reihe hochwertiger Tafelbilder, darunter Arbeiten der Renaissance-Meister Botticelli und Perugino sowie der Altniederländer Dierick Bouts, Rogier van der Weyden und Hans Memling.
Auch rund um die Kathedrale befinden sich noch im heutigen Stadtbild erkennbare Zeugnisse des maurischen Granada, so die ehemalige Karawanserei Corral de Carbón, in der heute die Touristeninformation untergebracht ist, die Koranschule (Eingang direkt gegenüber der Capilla Real) und die Alcaicería, der alte Seidenmarkt. Direkt gegenüber der Kathedrale befindet sich das Centró José Guerrero, das eine umfangreiche Sammlung des namensgebenden Künstlers besitzt und wechselnde Ausstellungen moderner Kunst ausrichtet.
Im neoklassizistischen Palacio de las Columnas aus dem 18. Jahrhundert befindet sich heute die Fakultät für Übersetzung und Dolmetschen der Universität der Stadt. In der Nähe liegt das Colegio de San Pablo aus dem 16. Jahrhundert. Dieses Gebäude diente den Jesuiten zur Ausbildung von Missionaren für die moriskische Bevölkerung. Nach der Auflösung des Jesuitenordens in Spanien 1767 zog die rechtswissenschaftliche Fakultät hier ein, die bis heute ihren Sitz in dem Gebäude hat.
An Gebäude angeschlossen befindet sich der Jardín Botánico. Etwas weiter entfernt liegt das Kloster des Heiligen Hieronymus. Dieses im isabellinischen Stil errichtete Kloster ist das erste Kloster, welches nach der Übergabe der Stadt an die Katholischen Könige errichtet wurde, es dient als Grablege des Gran Capitán.
Nördlich des Zentrums befindet sich das reich verzierte Kartäuserkloster La Cartuja, in dem auch eine Kunstsammlung mit Werken des Barockkünstlers Juan Sánchez Cotán u. a. besucht werden kann. Auf dem nach dem Kloster benannten Campus der Universität befindet sich auch die Sternwarte Granadas. In der Nähe liegt auch die im Neomudéjarstil errichtete neue Plaza de Toros aus den 1920er Jahren.
Im Süden der Stadt, auf der anderen Seite des Genil, befinden sich der Kongresspalast, der Wissenschaftspark sowie ein Jagdschlösschen der Almohaden, der Alcázar del Genil.
Aufbruch: | 04.03.2014 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 02.04.2014 |