Mozarabischer Jakobsweg 2014

Reisezeit: März / April 2014  |  von Uschi Agboka

Cerro Muriano - Villaharta - 21,5 km

21.03.2014 - 18. Tag - Cerro Muriano - Villaharta - 21,5 km

21. März 2014 18. Tag Cerro Muriano – Villaharta 21,5 km

Nach dem Aufstehen und dem Abschied von Jan und Maria führte mein erster Gang in die Bar Bruno. Milchkaffee mit Tomatentoast 1,85 Euro. Danach ging es auf langweiliger Strecke parallel zu einer Nationalstraße Richtung El Vacar. Hier zeigten sich dann auch die ersten Dehesas. Man merkt, dass die Extremadura nicht mehr weit ist. Auch einige Zistrosen blühten am Wegesrand.

Dehesas ist die spanische Bezeichnung für Eichenhaine. Die Dehesa wird traditionell als Gemeindeeigentum gemeinsam bewirtschaft. Dehesas sind entstanden, indem die ursprünglichen Stein- und Korkeichenwälder durch Rinder, Schafe und Ziegen beweidet wurden. Durch ihre extensive Bestockung mit Eichen, ermöglicht die Dehesa die Nutzung als Weidefläche auch für das Iberische Schwein, das sich von Gräsern und Eicheln ernährt.

Die parkartigen Baumbestände schützen den Boden vor Erosion, spenden den Weidetieren Schatten und liefern die von den Schweinen geschätzen Eicheln. Der älteste Beleg für die Dehesas datiert 4.000 Jahre zurück. Sie gelten als Musterbeispiel für eine naturnahe Kulturlandschaft: Bäume schützen den Boden, liefern Brennstoffe oder Kork und Futter für die Weidetiere.

Dennoch sind die Dehesas heute gefährdet, da die traditionellen Weidetiere oft durch moderne, produktivere Rassen ersetzt werden, deren Futteranspruch durch Importfutter gedeckt werden muss.

Das Iberische Schwein ist eine heimische, halbwilde Schweinerasse, die bereits von römischen Legionären gezüchtet wurden, die sich in der heutigen Extremadur niedergelassen hatten. Das Iberische Schwein ist kleiner und flinker als normale Hausschweine. Die Iberischen Schweine leben als Weideschweine freilaufend in den Dehesas, wo sie sich von Eicheln ernähren. Die Tiere liefern den als Spezialität bekannten Schinken – Jamon Iberico und Jamon Iberico de Bellota.

Zum Glück verläuft der Camino hier auf Feldwegen, so dass die Straße – bis auf den Lärm – nicht weiter stört. Um 12 Uhr erreichte ich die Bar Laura. Diesen Laden muss man gesehen haben. Hier kann man alles kaufen, was man so braucht, bis hin zu riesigen Paella-Pfannen. Nie hätte ich das hier in der Pampa erwartet.

Nach einem kleinen Imbiss und einem Bier ging es dann weiter. Leider ist immer die N-432 parallel dabei. 5 km vor Villaharta wurde die Landschaft dann sehr schön. Man kommt an eisenhaltigen Quellen vorbei, deren Brunnenhaus jedoch leider geschlossen war. Kurzzeitig sah es nach Regen aus, doch die Sonne setzte sich durch.

Noch ein kurzer Anstieg von 1,5 km und ich war am Ziel, der Cafe-Bar Mirasierra. Man hat von der Terrasse einen herrlichen Blick auf die Landschaft. Nach dem Duschen und Wäsche waschen, setzte ich mich auf die Terrasse, um die schöne Gegend zu genießen. Nach 17 Uhr ging ich zum Einkaufen, habe später auf dem Zimmer zu Abend gegessen und um 21 Uhr das Licht aus gemacht.

Villaharta gehört zu der Gemeinde Cordoba, Andalusien und hat ca. 500 Einwohnern.

Sehenswürdigkeiten: Quellen Aguaria (saures Wasser), Parroquia Nuestra Señora de la piedad, erbaut 1828, Los grifos, Monumento a San Rafael, Mirador de las Zahurdillas, Monasterio de Pedrique, 13. Jh.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mozarabischer Jakobsweg 2014 Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf. Von Malaga nach Baena/Cordoba, Granada nach Cordoba, Cordoba nach Merida/Sevilla 4. März bis 2. April 2014
Details:
Aufbruch: 04.03.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 02.04.2014
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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