Mozarabischer Jakobsweg 2014

Reisezeit: März / April 2014  |  von Uschi Agboka

Campanario – Medellin - 37 km: Infos Medellin

Informationen Medellin

Medellín ist eine Gemeinde in der spanischen Provinz Badajoz der Region Extremadura. Der Ort liegt am linken Ufer des Guadiana. Medellín ist der Geburtsort des Konquistadoren Mexikos Hernán Cortés (1485–1547). Im August 2010 wurde das Denkmal Cortés von anonymen Bürgern attackiert und mit roter Farbe beschmiert. Dies sollte als Protest gegen den Völkermord verstanden werden, der mit und nach der Eroberung Mexikos an den Ureinwohnern des Landes verübt wurde. Die Geschichte des Hernando Cortez findet Ihr im Anhang.

Der Name Medellín ist römischen Ursprungs. Der Ort wurde nach dem Konsul und Prokonsul der hispanischen Provinzen Quintus Caecilius Metellus Pius Cecilia Mettellina genannt. Am 28. März 1809 fand in der Umgebung von Medellín die Schlacht von Medellín im Rahmen des sogenannten Spanischen Unabhängigkeitskrieges gegen napoleonische Truppen statt.

Aus der langen Geschichte Medellíns sind verschiedene Bauwerke erhalten:

Eine Burg, die als Festung der gesamten Region Serena diente.
Die Burg löste eine Festung aus dem 10. Jh. ab, die im 14. Jh. von Pedro I. dem Grausamen zerstört und später von Infant Don Sancho von Kastilien wieder aufgebaut wurde. Sie ist von einem doppelten Festungswall mit zahlreichen Rund- und verstärkenden Festungstürmen umgeben. Im Inneren der Burg ist noch eine Zisterne aus dem 12. Jh. erhalten. Die Burg wurde im 15. und 16. Jh. erweitert.

Eine in der Vergangenheit häufig restaurierte, ursprünglich römische Brücke

Reste der Römerstraße, die nach Mérida führte (Via de la Plata)

Die Römerstraßen sind Straßen, die in der Zeit des Römischen Reiches erbaut und unterhalten wurden. Sie ziehen sich über tausende Kilo-meter kreuz und quer durch Europa. Ihr genäherter Verlauf samt den wichtigsten Verkehrsknoten wurde in der historischen Tabula Peutingeriana kartiert.

Römerstraßen waren in Mitteleuropa ein Novum. Wegen ihres straßentechnischen Aufbaus waren sie im Gegensatz zu den Naturwegen germanischen und keltischen Ursprungs (siehe Altstraße) nicht nur weitgehend unabhängig von der Feuchte des Bodens passierbar, sondern bahnten sich möglichst geradlinig, bei nur vergleichsweise geringen Steigungen, ihren Weg durch Ebenen und mit Kunstbauten wie Stützmauern und Brücken durchs Gebirge.

Die Befestigung erfolgte durch einen vorgegebenen Schichtaufbau der Straßen, der sich durch die regionale Verfügbarkeit bestimmter Baumaterialien unterschied.

Vier Typen können unterschieden werden:

Die via publica („Staatsstraße“): hier trat als Planer und Bauherr die Verwaltung Roms auf und ließ diese auf Kosten der Staatskasse errichten. Gebaut wurden solche Straßen von Soldaten, Zwangsarbeitern und Strafgefangenen, deren Skelettfunde Zeugnis für die Mühen um den Bau solcher Straßen geben.

Die via militaris („Heerstraße“) war durch strategische und logistische Gesichtspunkte gekennzeichnet. Auch bei ihr war der Staat Rom Planer, Bauherr und Träger.

Die via vicinalis („Provinzstraße“) wurde, wie bereits der Name besagt, durch die Provinzen gebaut und unterhalten.

Die via privata („Privatstraße“) spielte gerade in der provinzialrömischen Geschichte eine große Rolle, stellt sie doch die Verbindung zwi-schen den Gutshöfen und den Zivilsiedlungen dar.

Für eine Römerstraße waren zunächst gegebenenfalls Rodung und immer Aushub bis über einen Meter in die Tiefe nötig, um den Grund zu sichern. Danach wurden mit groben Steinen, dann mit Kies und darauf mit Sand immer feiner werdende Schichten aufgebracht, bis die Fahrbahndecke mit Pflastersteinen auf eine vorgegebene Breite ausgeführt wurde. Randsteine formten Rinnen in die Konstruktion. Das Kopfsteinpflaster war für den Marsch, das Reiten und auch den Verkehr mit Ochsenkarren bestens geeignet. Im Laufe der Zeit stellten sich natürlich gewisse Abnutzungen der Decke ein, die noch heute existieren.

Es existieren noch zahlreiche Beispiele ausgesprochen gut erhaltener Römerstraßen. Eingeführt wurde die Technik der Steinpflasterung für Fernstraßen vor allem unter Gaius Iulius Caesar, als er Proconsul in Gallien war. Pflasterung für innerstädtische Straßen wurde für die Städte am Mittelmeer schon lange vor der Zeitenwende praktiziert.

Die militärische Bedeutung der Steinpflasterung ist nicht zu unterschätzen. Mit Römerstraßen war es erstmals möglich, schnell und in großer Zahl Truppen von einem Ort zum anderen zu verschieben, um die Herrschaft zu behalten und neue Territorien zu erobern.

Begleitend wurden von den Römern auch Kastelle errichtet. Für diese Aufgabe wurden u. a. die beherrschten Menschen zu Frondiensten herangezogen; ebenso wurden Arbeitssklaven eingesetzt. In rauerem Klima war (und ist) ein frostsicherer Unterbau eine Voraussetzung für wetterfeste Straßen. Entlang den Römerstraßen waren häufig Miliarien (römische Meilensteine) aufgestellt, die zur Orientierung dienten.

Um eine möglichst kurze römische Fernstraße von Mainz nach Augsburg militärisch zu sichern, wurde der Obergermanisch-Raetische Limes erbaut. Die als Bernsteinstraße bekannten Handelswege des begehrten Bernsteins bis zum Mittelmeer führten von der deutschen und russischen Ostseeküste durch Polen und Österreich (Marchfeld in Niederösterreich) zur Adria nach Aquiläa, ein westlicher Zweig von Hamburg nach Marseille. Die winterfeste Verbindung zwischen Carnuntum an der Donau (ca. 40 km östlich von Wien) und Aquilea in Italien wird römische Bernsteinstraße genannt.

An Verkehrsknoten – z. B. an der Reichsgrenze des Limes an der Donau – entstanden schon früh Marktorte. In Niederösterreich entstanden aus militärischen Gründen (häufige Konflikte mit den Germanen) besonders hochwertige Römerstraßen. Dort, etwa 50 km östlich Vindobonas (des heutigen Wien), lag mit Carnuntum, der Hauptstadt der Provinz (Ober-)Pannonien, die größte römische Stadt am Limes.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mozarabischer Jakobsweg 2014 Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf. Von Malaga nach Baena/Cordoba, Granada nach Cordoba, Cordoba nach Merida/Sevilla 4. März bis 2. April 2014
Details:
Aufbruch: 04.03.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 02.04.2014
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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