Mozarabischer Jakobsweg 2014

Reisezeit: März / April 2014  |  von Uschi Agboka

Hinojosa del Duque–Monterubia de La Serena-33 km

24. März 2014 - 21. Tag - Hinojosa del Duque–Monterubia de La Serena-33 km

24. März 2014 21. Tag
Hinojosa del Duque – Monterubia de La Serena 33 km

Eigentlich wollte ich früh aufstehen, um die 33 km gemütlich angehen zu können. Da aber Gestern Abend alle Läden wegen des Sonntages geschlossen hatten, musste ich bis 9 Uhr auf die Öffnung der Geschäfte warten. Und so konnte ich mich erst um 9.30 Uhr auf den Weg machen.

Das Wetter war wieder sehr gut. Der Camino führte auf Feldwegen durch Dehesas, an Feldern und Bauernhöfen vorbei. Da die Wege ziemlich eben waren, kam ich gut voran. Auch die Bachüberquerungen stellten kein Problem dar.

Gegen 13 Uhr legte ich mich für ca. eine Stunde in einer windgeschützten Ecke in die Sonne. Beim Wei-termarschieren zog sich der Himmel langsam zu.

Bei der Ermita de la Nuestra Senora de Gracia de las Alcantarillas (was für ein langer Name) fing es an zu tröpfeln. Nach der Vesperpause zog ich vorsichtshalber die Regensachen an. Das war eine weise Entscheidung. Denn es regnete stark und dazu blies ein heftiger Gegenwind. Nach einer Stunde war der Spuk vorbei, doch der Himmel blieb bedeckt. Das Stück ab der Ermita – ca. 8 km – musste dazu noch auf der Straße zurückgelegt werden. Wenige Kilometer nach der Ermita kommt man in die Extremadura.

Die Extremadura hat eine Fläche von 41.634 km² und stellt damit 8,2 % der spanischen Landmasse. Sie ist größer als Dänemark, Belgien oder die Niederlande und die fünftgrößte autonome Gemeinschaft Spaniens. Die Extremadura setzt sich zusammen aus der 19.868 km² großen Provinz Cáceres und der 21.766 km² großen Provinz Badajoz.

Der äußerste Norden der Region ist bergig. Die westlichen Ausläufer des Zentralsystems der iberischen Halbinsel bilden mehrere Gebirgszüge und Täler, die an die kastilische Sierra de Gredos anschließen. Höchster Berg ist der Torreón (2.400 m) an der Grenze zur Provinz Salamanca. Diese Gebiete sind wasserreich und fruchtbar; bekannt sind die Kirschen aus dem Valle del Jerte oder Paprika aus der Region La Vera.

Südlich des Flusses Tajo beginnt trockeneres Land mit weiten Ebenen, das bekannt ist für Weinbau, aber vor allem für seine Steineichenhaine (spanisch dehesas), in denen das schwarze iberische Schwein (cerdo ibérico) gehalten wird, das sich hauptsächlich von Eicheln ernährt. Die besondere Rasse und Ernährung – beide unterliegen strengen Regelungen zum Schutz der Produktbezeichnung „ibérico“ – geben dem berühmten Jamón Ibérico (luftgetrockneter Schinken) seinen besonderen Geschmack und seine hohe Qualität.

Außerdem leben hier noch viele seltene, vom Aussterben bedrohte Tiere, wie z. B. der Pardelluchs, dieGroßtrappe, ein großer Bodenvogel, der dort auch das Wappentier darstellt, sowie der Kranich, der Schwarzstorch und auch der Wolf.

In der Region südlich des Río Tajo findet man neben Steineichen auch Korkeichen, deren Rinde in der portugiesischen Provinz Alentejo haupt-sächlich zu Korken für die Weinindustrie verarbeitet wird. Durch die Extremadura fließt im Norden der Tajo und im Süden der Guadiana.

Gegen 17.30 Uhr kam ich an der Herberge an. Leider musste ich bis 19 Uhr warten, wieso weiß ich nicht. Ich setzte mich in die einzige offene Bar, wo alle alten Männer des Dorfes versammelt waren und Karten spielten.

Gegen 19 Uhr begab ich mich zur Herberge. Die entpuppte sich als Gemeindesaal, wo man auf Luftmatratzen schläft. Das wollte ich mir nicht antun, denn es war sehr kalt.

So ging ich kurzerhand ins Hostal am Plaza Espana, wo ich für 20 Euro übernachten konnte (Sonderpreis für Pilger). Alles war dort picobello. Anschließend habe ich noch eingekauft (Achtung: Supermärkte schließen um 20 Uhr). Gegen 21.30 Uhr lag ich im Bett.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mozarabischer Jakobsweg 2014 Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf. Von Malaga nach Baena/Cordoba, Granada nach Cordoba, Cordoba nach Merida/Sevilla 4. März bis 2. April 2014
Details:
Aufbruch: 04.03.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 02.04.2014
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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