Mozarabischer Jakobsweg 2014

Reisezeit: März / April 2014  |  von Uschi Agboka

Malaga - Almogia - 23,1 km

5.03.2014 - 2. Tag - Malaga - Almogia - 23,1 km

5. März 2014 2. Tag Malaga – Almogia 23,1 km

Da der Camino praktisch neben dem Hostal begann, begab ich mich gegen 8 Uhr Richtung Puerto de la Torre. Gelbe Pfeile waren nicht zu sehen, aber durch die Beschreibung anderer Camino-Freunde konnte ich problemlos den Weg finden. Er führte über die la Aurora-Brücke, Marmalos Ave., Artinez Maldondo, Carlos Haya und der Lopez de Vegas bis nach Puerto de la Torre.

Bei der Puertosol Residential Area sah ich bei der Europa Schule dann den ersten gelben Pfeil. Von dort an war der Weg bis Almogia super markiert.
Das Wetter war herrlich, obwohl es kurz nach Malaga noch nach Regen aussah. Vom Weg bis Junta de los Caminos wird immer abgeraten. Aber ich finde, wenn man den Camino geht, sollte man den Weg auch von Anfang an machen. Sobald man die Autobahn unterquert hat, wird es ländlich.

Plötzlich versperrte ein Zaun den Weg. Ich wollte gerade darüber klettern, als ich sah, dass 20 m weiter rechts der Zaun aufhörte. In Las Junta de los Caminos kaufte ich Brot und Wasser ein. Es ist sehr wichtig, sich hier mit Wasser einzudecken, denn bis Almogia gibt es keine Wasserstelle oder Einkaufsmöglichkeit.

Ab Los Sunzes verläßt man die Asphaltstraße. Kurz darauf machte ich Mittagspause und legte mich anschließend eine Stunde in die Sonne. Herrlich.

Dann wurde der Weg sehr anstrengend, immer bergauf, bergab bis Almogia. Aber die herrlichen Aussichten und das schöne Wetter entschädigten für die Mühe.

Kurz vor Almogia legte ich mich nochmals ½ Stunde in den Schatten, denn es war inzwischen sehr warm geworden. Nur ein heftiger Wind wehte.

Gegen 16.30 Uhr erreichte ich Almogia, ein wunderschönes weißes andalusisches Dorf, an den Berg gebaut. Nachdem ich mich in einer Bar gestärkt hatte und mich nach dem Weg erkundigt hatte, machte ich mich auf den anstrengenden Aufstieg zur Herberge.

Die neue Herberge ist sehr schön, mit 6 Betten und Heizung. An der Herberge befand sich in Schild mit der Telefonnummer, die man anrufen sollte. Da mein Spanisch gleich Null ist, hielt ich einen jungen Mann an und bat ihn, für mich zu telefonieren. Er tat es und 5 Minuten später erschien ein Mann von der Gemeinde und schloss mir auf. Die Herberge funktioniert auf Spendenbasis. Nach dem Duschen und Wäsche waschen, begab ich mich in eine Bar. Obwohl die Küche eigentlich geschlossen hatte, machte der Wirt mir ein Schnitzel mit Brötchen. Als ich die Rechnung erhielt, konnte ich es kaum glauben, Schnitzel und ein Bier 2,50 Euro.

So gestärkt schrieb ich meine Aufzeichnungen und begab mich dann in die Herberge, wo ich noch ein Buch las und dann früh das Licht ausmachte, denn ich war sehr müde.

Almogia ist eine Stadt in der Provinz Malaga (Andalusien) und hat ca. 4.300 Einwohner. Die Haupteinnahmenquellen sind der Anbau von Mandeln und Oliven. Der kleine Ort liegt in den Montes des Malaga, sein höchster Punkt Santi Petri, 794 m, der Fluss Campanillas sorgt für die Wasserzufuhr. Die Geschichte Almogias reicht zurück in die ferne Vergangenheit. Es wurden prähistorische Höhlenmalereien gefunden und an mehreren Stellen entdeckte man Spuren der römischen Präsenz.

Doch erst zur Maurenzeit entstand die Siedlung um die Burg „Torre de la Vela“, von der leider nur wenig erhalten geblieben ist. Die Mauren gaben dem Ort den Namn Al-Mexia, entweder abgeleitet von einem Berber-Clan oder um den Ort als „schön“ zu bezeichnen.

Bedeutende Gebäude sind die Kirche „Nuestra Senora de la Asuncion“ aus dem 16. Jh. und die „Ermita del Sagrado Corazon de Jesus“, ein Kloster aus dem 17. Jh. Die „Ermita de las Tres Cruces“ aus dem 17./18. Jh. wurde in den letzten Jahren wieder hergestellt. Dort wird jedes Jahr Anfang Mai die „Fiesta de Verdiales“ gefeiert.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mozarabischer Jakobsweg 2014 Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf. Von Malaga nach Baena/Cordoba, Granada nach Cordoba, Cordoba nach Merida/Sevilla 4. März bis 2. April 2014
Details:
Aufbruch: 04.03.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 02.04.2014
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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