Mozarabischer Jakobsweg 2014
Campanario – Medellin - 37 km: Geschichte des Hernando Cortez - Medellin
Geschichte des Hernando Cortez - Anhang – Ergänzung zu Medellin
Anhang – Ergänzung zu Medellin - Geschichte des Hernando Cortez
Hernando Cortés (* 1485 in Medellín, Königreich von Kastilien und León; † 2. Dezember 1547 in Castilleja de la Cuesta) war ein spanischer Konquistador. Mit Hilfe seiner indianischen Verbündeten eroberte er das Aztekenreich und dessen Hauptstadt Tenochtitlán. Der Sieg über die Azteken war 1521 das bedeutendste Ereignis der europäischen Expansion in Amerika. In den Jahren von 1521 bis 1530 war Hernán Cortés Generalgouverneur von Neuspanien.
Cortés entstammte dem niederen spanischen Adel. Er war über seine Mutter mit Francisco Pizarro, dem Eroberer Perus, entfernt verwandt. Seine Familie war nicht wohlhabend. Cortés studierte bereits mit 14 Jahren an der Universität Salamanca Rechtswissenschaft. Nach zwei Jahren brach er sein Studium ab und kehrte nach Medellín zurück. Zwei Jahre in Salamanca und seine späteren Erfahrungen als Notar brachten ihm die kastilische Rechtsordnung nahe.
Anschließend trat er in den Kriegsdienst und schiffte sich 1504 nach Westindien ein, wo er bei einem Verwandten arbeitete, dem Statthalter von Hispaniola Nicolás de Ovando. Im Jahre 1511 begleitete er den Statthalter Don Diego Velázquez nach Kuba und wurde auf Grund seiner Tüchtigkeit dessen Sekretär, als dieser Gouverneur von Kuba geworden war. Cortés ließ sich von seinem Gönner Velázquez auf Kuba ein Repartimiento in Cuavanacan am Río Duaba zuteilen. Dort ließ er die ansässigen Tainos nach Gold suchen und erwarb ein beträchtliches Vermögen. Er arbeitete auch als Notar, verdiente Geld mit der Viehzucht und berechnete den königlichen Anteil der kubanischen Goldproduktion.
Andere Kolonisten nahmen ihn nicht ernst, da er sich noch durch keine Eroberung hervorgetan hatte, und nannten ihn spöttisch Cortesillo, den kleinen Cortés. Als der Gouverneur Diego Velázquez 1515 die Hauptstadt Kubas von Baracoa nach Santiago verlegte, begleitete ihn Cortés und wurde als Alkalde Oberbefehlshaber und Friedensrichter der Stadt.
Trotzdem hatte er immer wieder Differenzen mit dem Statthalter. Für kurze Zeit ließ Velázquez seinen Sekretär sogar ins Gefängnis werfen, weil dieser Catalina Suarez nicht heiraten wollte, der er die Ehe versprochen hatte. Cortés brach aus dem Gefängnis aus, wurde jedoch erneut gefangen genommen. Schließlich heiratete er unter dem Druck des Gouverneurs Catalina und versöhnte sich mit ihm und der Familie seiner Frau. Die Ehe blieb kinderlos.
Zweimal versuchte Velázquez, seinen Machtbereich zu erweitern, und schickte Expeditionen unter Francisco Hernández de Córdoba und Juan de Grijalva an die unbekannte Küste Mittelamerikas. Dadurch erfuhr er vom Goldreichtum des Landes. So rüstete er eine dritte Expedition aus und setzte Cortés als Kommandanten ein. Doch Freunde warnten Velázquez vor dem Ehrgeiz des Hernán Cortés. So nahm er seinen Auftrag zurück, doch Cortés hatte in anderen kubanischen Häfen bereits Männer angeworben und Schiffe gekauft. Mit der Flottille von 11 Schiffen, neben dem Flaggschiff des Konquistadors mit dem Namen Santa Maria de la Concepción drei weitere Karavellen und sieben kleinere Brigantinen sowie einer Mannschaft von 670 Mann, zumeist junge Männer aus Spanien, Genua, Neapel, Portugal und Frankreich, segelte er am 18. Februar 1519 von Havanna zu der neu entdeckten Küste.
Auf der Insel Cozumel gelang es, den Spanier Gerónimo de Aguilar aus den Händen der Indianer zu befreien. Er war acht Jahre zuvor an der Küste gestrandet und hatte bei den Maya als Sklave gelebt und ihre Sprache erlernt.
Cortés umfuhr die östliche Spitze von Yucatán, segelte in nördlicher Richtung an der Küste entlang und in den Fluss Tabasco. Als er in der Nähe der gleichnamigen Stadt an Land gehen wollte, um Trinkwasser aufzunehmen, ließen die Indianer die Landung nicht zu. So nahmen die Spanier die Stadt mit Gewalt.
Darauf unterwarfen sich die Indianer Cortés und dem König von Spanien und erklärten sich bereit, Tribut zu zahlen und übergaben 20 Sklavinnen. Eine dieser Sklavinnen, Malinche, wurde als Doña Marina Geliebte des Hernán Cortés. Gemeinsam mit Gerónimo de Aguilar diente sie ihm als Dolmetscherin und wurde zu seiner wichtigsten Beraterin.
Cortés setzte seine Fahrt in nordwestlicher Richtung fort und landete am 21. April 1519 bei San Juan de Ulúa. Die Azteken empfingen die Fremden freundlich und beschenkten sie mit Gold, Edelsteinen, Kleidung und prächtigem Federschmuck.
Vor der Ankunft von Cortés hatte Moctezuma niemanden so reich beschenkt. Einem Mann, der in seiner Vorstellung vielleicht sogar ein Gott war, konnte er sich nicht verschließen. Damit verstärkte der Aztekenherrscher die geheimnisvolle Aura, die den Konquistador umgab. Moctezuma lehnte Cortés Wunsch, ihn in Tenochtitlán besuchen zu dürfen, ab. Mit seinen großzügigen Goldgeschenken wollte er die Fremden besänftigen und sie dazu bewegen, das Land zu verlassen, bewirkte jedoch das Gegenteil.
Um die Unabhängigkeit vom Statthalter in Kuba zu erlangen, gründete Cortés im Namen des Königs und unter königlicher Autorität eine selbstständige Kolonie nach dem Vorbild der spanischen Korporationen. Er gab ihr den Namen Villa Rica de la Vera Cruz (Veracruz) und sandte dem spanischen König Karl I. (spanisch: Carlos I., ab dem 28. Juni 1519 als Karl V. Römisch-deutscher König und künftiger Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation) ein Rechtfertigungsschreiben mit den Geschenken der Azteken. Die Schiffe ließ er zerstören, nachdem Segel, Anker, Kompasse und alle weiteren beweglichen Teile an Land geschafft worden waren. So nahm er sich und seinen Leuten bewusst die Möglichkeit zur Rückkehr.
Mit der Zerstörung seiner Schiffe setzte Cortés alles auf eine Karte. Er widersetzte sich den Befehlen von Velazquez und verschuldete sich für das Unternehmen hoch. Wenn er gescheitert wäre, hätte man ihn als Verräter in Ketten nach Spanien gebracht oder gleich auf Kuba abgeurteilt. Nur mit einem Erfolg konnte er sich gegen Velazquez wehren, seine Gläubiger befriedigen und vor dem König als Held erscheinen.
In Veracruz ließ Cortés eine kleine Truppe unter dem Kommando von Juan de Escalante zurück. Die meisten dieser Männer waren für den bevorstehenden Marsch nach Tenochtitlán zu alt, krank oder bei den ersten Gefechten in Tabasco verwundet worden und noch nicht genesen. Wichtige Informationen über Land und Leute sowie eine Einladung nach Cempoala erhielt Cortés von dem Dicken Kaziken der Totonaken. Die Totonaken waren wenige Jahre zuvor von den Azteken unterworfen worden. Die Indianer beklagten sich bei ihm über Moctezuma und die erdrückende Last der Tributzahlungen. Der Kazike gewährte dem Konquistador einen tiefen Einblick in die politischen Verhältnisse des Landes.
Durch seine Dolmetscherin Doña Marina erfuhr Cortés, dass das Aztekenreich kein klar umrissenes Staatsgebiet besaß. Es gab keine einheitliche Sprache, obwohl Nahuatl fast überall verstanden wurde, keine einheitliche Verwaltung, kein einheitliches Rechtssystem und kein stehendes Heer. Nur die gewaltige militärische Macht der Azteken hielt den Vielvölkerstaat zusammen. Da das Heer nur für Kriegszüge aufgestellt wurde, fehlte eine militärische Sicherung des Reiches fast vollständig.
Hatten die Azteken ein Volk unterworfen, mussten die Kaziken Tribut an die Herrscher in Tenochtitlán in Form von Edelmetallen, Kunsthandwerk, Nahrungsmitteln und auch Menschen zahlen. Diese wurden von den Azteken versklavt oder auf Altären den Göttern geopfert. Wurden die Tributforderungen nicht erfüllt, löste dies einen weiteren Kriegszug aus. So wuchs mit jedem Sieg der Azteken die Zahl ihrer Feinde.
Von Cortés erhofften sich die Totonaken ihre Freiheit und baten ihn um militärischen Beistand gegen die Azteken. Cortés versprach, sie vor den Azteken zu schützen, und veranlasste den Kaziken, die zufällig anwesenden aztekischen Tributeintreiber gefangenzunehmen. Er drängte die Totonaken, ihr erzwungenes Bündnis mit den Azteken aufzukündigen. Den Tributeintreibern verhalf er heimlich zur Flucht, um sie als Boten für seine Nachrichten an Moctezuma zu benutzen. Sie berichteten ihrem Herrscher, dass Cortés sein Freund und Alliierter sein wollte. Den Totonaken hingegen versprach Cortés Schutz und Waffenhilfe bei einem Angriff der Azteken. Die Totonaken berichteten Cortés auch von der tiefen Feindschaft der Tlaxcalteken zu den Azteken. Sie hatten sich viele Jahre den Azteken widersetzt und keinen Tribut gezahlt. Obwohl die Tlaxcalteken nur noch eine kleine Enklave in dem riesigen aztekischen Reich besaßen und auf ein überschaubares Gebiet begrenzt waren, hatten sie in vielen Schlachten ihre Kampfkraft gezeigt. Cortés hatte die Absicht, mit diesem Volk ein Bündnis einzugehen.
Am 16. August 1519 brach Cortés mit 500 Fußsoldaten, 16 Reitern, 30 Armbrustschützen und 12 Arkebusieren auf. Seine Artillerie bestand aus 6 Geschützen, 10 bronzenen Feldschlangen, 4 Falconieren und etlichen Bombarden. Begleitet wurden die Truppe von etwa 400 Kriegern des Kaziken von Cempoala.
Wahrscheinlich war die totonakische Begleitung der Grund, warum die Tlaxcalteken die Unterhändler, die Cortés ihnen schickte, nicht anhörten. Die Azteken hatten nicht nur Krieg gegen Tlaxcala geführt, sondern das Land mit einem umfassenden Handelsembargo belegt, das sogar Salz einschloss. Jetzt hatten die fremden Spanier gemeinsam mit den Totonaken ihr Land betreten. Die Totonaken waren Unterworfene und zwangsweise Verbündete der Azteken. Daraus schlussfolgerten die Tlaxcalteken, dass die Spanier mit den Azteken im Bunde waren. Sie nahmen die totonakischen Unterhändler gefangen und griffen Cortés mit einer großen Übermacht an. Da es die Tlaxcalteken jedoch auch nach mehreren Schlachten nicht schafften, die Spanier zu besiegen, nahmen sie schließlich Verhandlungen mit den Fremden auf. Sie verbündeten sich mit Cortés und bildeten eine Allianz. Der Hass auf die Azteken machte die Tlaxcalteken zu seinen wertvollsten und treuesten Verbündeten.
Durch 2000 Mann aus Tlaxcala verstärkt, gelangte Cortés nach Cholula, einer kurz vorher von den Azteken unterworfenen, reichen und als Götterheiligtum angesehenen Stadt. Während es in Tlaxcala nicht einmal Salz gab, herrschte dort Überfluss an Lebensmitteln und Waren aller Art.
Heute lässt es sich nicht mehr genau sagen, was in Cholula geschah – ob Cortés die Azteken einschüchtern wollte, ob die Tlaxcalteken die Spanier gegen ihre alten Feinde aufwiegelten oder ob die Cholulteken die Spanier in einem Hinterhalt ermorden wollten.
Malinche erhielt von einer Einwohnerin Cholulas eine Nachricht von einem Hinterhalt. Auch zwei cholultekische Priester warnten Cortés vor einem Überfall. Die Spanier stellten zudem fest, dass in den Straßen Barrikaden errichtet wurden. Cortés spricht in seinen Briefen an Karl von einer versteck-ten aztekischen Streitmacht von 50.000 Mann. Auch Bernal Díaz spricht von einer vor der Stadt lauernden aztekischen Armee. Mit einem Präventivschlag griffen die Spanier am Morgen an und töteten viele Einwohner. Die Tlaxcalteken rächten sich an ihren alten Feinden und zogen kämpfend und plündernd durch die reiche Stadt. Weitere Truppen aus Tlaxcala eilten herbei. Nur mit Mühe konnte ihnen Cortés Einhalt gebieten. Mit seinem Bündnis mit den Tlaxcalteken und der Unterwerfung von Cholula hatte Cortés den Azteken gezeigt, dass er ein nicht zu unterschätzender neuer Machtfaktor in ihrem Reich war.
Moctezuma versuchte ihn immer noch von seiner Hauptstadt fernzuhalten. Doch je mehr Cortés von Tenochtitlán erfuhr, desto mehr war er gewillt, diese Stadt zu besuchen. Als die Spanier den letzten Pass in den Bergen überwunden hatten, sahen sie den Texcoco-See und die vielen dichtbesiedelten Städte an seinem Ufer. Tenochtitlán war die größte dieser Städte und lag mitten im See. Mehrere Dammstraßen verbanden sie mit dem Festland.
Moctezuma empfing Cortés am 8. November 1519 vor den Toren der Hauptstadt und ließ den Spaniern den Palast seines verstorbenen Vaters Axayacatl als Wohnung anweisen. Dieser Palast war so groß, dass alle Spanier mit ihren Pferden und Kanonen darin Platz fanden. Zu Beginn ihres Aufenthaltes in Tenochtitlán wurden die Spanier sehr hofiert. Begleitet von hohen Würdenträgern bereisten und erkundeten sie das Land. Von besonderem Interesse für Cortés waren die Häfen des Landes und die Goldbergwerke. Auf Bitten von Cortés zeigte Moctezuma ihm und seinem Gefolge das Innere eines Tempels. In einem Raum, dessen Wände blutverkrustet waren, fanden die Spanier drei menschli-cheHerzen, die gerade in einem Kohlebecken verbrannt wurden. Im Opferkult der Azteken waren Menschenopfer eine heilige Handlung und Akt der Götterverehrung. Die Spanier und besonders Hernán Cortés fühlten sich in ihrem religiösen Empfinden zutiefst beleidigt. Für sie bedeutete die Religion der Indianer Gotteslästerung.
Als Cortés den Tlatoani darauf ansprach und die Götterstatuen der Azteken stürzen und durch das christliche Kreuz und Marienbilder ersetzen wollte, kam es zum Streit. Die Konquistadoren richteten in dem ihnen zugewiesenen Palast eine kleine Kirche ein und entdeckten dabei hinter einer Mauer die Schatzkammer von Axayacatl.
Durch die immer stärkeren Spannungen mit den Azteken wurde den Spaniern bewusst, wie angreifbar sie waren. Cortés erhielt die Nachricht, dass die Azteken die kleine Garnison in Veracruz unter Juan de Escalante angegriffen hatten. Sechs Männer waren tot und Escalante schwer verwundet, er starb drei Tage nach dem Gefecht. Der Soldat Arguello war lebend in Gefangenschaft geraten. Jetzt schwebten die Spanier in der aztekischen Hauptstadt in Lebensgefahr.
Nach der Schlacht bei Veracruz schickte der aztekische Befehlshaber den abgeschnittenen Kopf des gefangenen Spaniers Arguello seinem Tlatoani in Tenochtitlán. Cortés stellte Moctezuma zur Rede und die Spanier forderten ihn unter Drohungen auf, sie in ihr Quartier zu begleiten. Sie eröffneten ihm, dass er von nun an ihr Gefangener sei. Der gedemütigte Fürst regierte dem Namen nach zwar weiter, in Wirklichkeit aber war von da an Cortés sein Gebieter.
Er ließ die aztekischen Hauptleute, die gegen Juan de Escalante und seine Männer gekämpft hatten, vorführen und verhören. Nach ihrem Geständnis, dass sie auf Befehl Moctezumas gehandelt hatten, wurden sie verurteilt und öffentlich verbrannt. Cortés zwang Moctezuma, die Vollstreckung des Urteils anzuschauen. Die Nachricht vom Tod der aztekischen Hauptleute verbreitete sich schnell über das ganze Land. Damit war das Ansehen der Spanier bei den Totonaken in Cempoala wieder hergestellt.
Cortés sandte Spanier in die Provinzen, um diese nach Reichtümern zu untersuchen und ersetzte missliebige Beamte. Er brachte Moctezuma schließlich so weit, dass er die Oberherrschaft König Karls V. förmlich anerkannte und die Zahlung eines jährlichen Tributs versprach. Trotz aller Spannungen versuchte Moctezuma auch in der Gefangenschaft noch gütlich mit den Spaniern auszukommen. So gab er Cortés Tecuichpoch, seine Lieblingstochter, zur Frau. Obwohl Cortés bereits verheiratet war, wies er die Tochter des aztekischen Herrschers nicht zurück und versprach, sie gut zu behandeln. Eine weitere Tochter Moctezumas (Leonor Moctezuma) bekam einer seiner Offiziere.
Diego Velázquez de Cuéllar hatte unterdessen eine Flotte von 18 Schiffen mit 1.200 Mann, 12 Kanonen und 60 Pferden unter dem Oberbefehl des Pánfilo de Narváez ausgesandt, um Cortés und seine Offiziere gefangen zu nehmen und die Eroberung von Neuspanien zu vollenden. Auf diese Nachricht ließ Cortés 150 Mann unter Pedro de Alvarado in Tenochtitlán zurück und marschierte am 20. Mai 1520 mit den übrigen 250 Mann dem Feind entgegen. Er überfiel Narváez, der sich bereits der Stadt Cempoala bemächtigt hatte und nahm ihn und den größten Teil seiner Leute gefangen.
Noch während sich Cortés und Narváez auf dem Schlachtfeld bekriegten, bemächtigten sich die Krieger aus Texcoco des ungeschützten Trosses von Pánfilo de Narváez und der Menschen, die mit ihm an Land gegangen waren. Sie brachten die 550 Gefangenen nach Zultepec, opferten sie ihren Göttern und verspeisten sie in den nächsten sieben Monaten.
Mit Gold und Versprechungen überzeugte Cortés die meisten Männer des Narváez, sich ihm anzuschließen. So kehrte er mit einer Armee von über 1.200 Mann nach Tenochtitlán zurück. Dort war inzwischen ein Aufstand gegen die Spanier ausgebrochen, weil Pedro de Alvarado die Teilnehmer des aztekischen Frühlingsfestes hatte niedermetzeln lassen. Die Azteken hatten Cuitláuac als neuen Herrscher des Reiches erwählt und Moctezuma die Macht entrissen. Nach einem Angriff der aztekischen Krieger auf den spanischen Palast wurde Moctezuma durch wütende Azteken verwundet, als er sein Volk zum Frieden aufrufen wollte. Er erlag seinen Verletzungen, nachdem er sich geweigert hatte, seine Wunden versorgen zu lassen. Da er im Palast der Spanier starb, ist dies nur durch spanische Quellen belegt. Später wurde auch behauptet, die Spanier hätten sich des aztekischen Königs entledigt, weil er ihnen nichts mehr genützt habe.
Cortés versuchte, in der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli 1520 gemeinsam mit seinem Heer aus Tenochtitlán zu fliehen. Die leise aus der Stadt schleichenden Spanier wurden jedoch bald entdeckt und von Tausenden Aztekenkriegern angegriffen. Schwer beladen und von allen Seiten beschossen mussten sie sich über die teilweise zerstörten Dämme kämpfen. Von den mehr als 1.200 Soldaten und knapp 100 Pferden überlebten nur 425 Soldaten und 24 Pferde. Cortés, der bereits das andere Ufer erreicht hatte, eilte mit ein paar seiner Hauptleuten zurück, um der bedrängten Nachhut beizustehen. Er verlor in diesem Kampf den Zeigefinger seiner linken Hand. In dieser Nacht, die als Noche Triste, die traurige Nacht, bekannt wurde, erlitt Cortés den größten Verlust an Männern, Waffen und vor allem an Gold.
Hernán Cortés versuchte, sich mit seinen verbliebenen Truppen nach Tlaxcala abzusetzen. Doch am 14. Juli 1520 wurde er auf einer Ebene vor Otumba von einem aztekischen Heer eingeholt und gestellt. Die Azteken beabsichtigten, die Spanier endgültig zu vernichten. Allerdings unterschätzten sie die Kampfkraft der spanischen Kavallerie. Bisher hatten sie die Reiter mit ihren Pferden nur auf den gepflasterten Straßen in Tenochtitlán oder auf der Flucht über die aufgerissenen Dämme in der Noche Triste erlebt. Dieser Kavallerie in einer offenen Schlacht auf einer grasbewachsenen Ebene gegenüberzustehen, war für sie neu. Dagegen hatten die Spanier bereits viele solcher Situationen siegreich bestanden.
Cortés erkannte den aztekischen Befehlshaber an seinem aufwendigen Federschmuck und seiner Federstandarte. Er stürmte, begleitet von einigen Reitern, mitten unter die Azteken. Juan de Salamanca ritt den Befehlshaber der Azteken nieder, tötete ihn, hob die Federstandarte auf und überreichte sie Cortés. Obwohl die Spanier in dieser Schlacht schwere Verluste erlitten, zogen sich die Azteken nach dem Tod ihres Anführers zurück.
Als Cortés fünf Tage nach seiner Flucht aus Tenochtitlán endlich Tlaxcala erreichte, waren seine Verluste an Menschen und Material gewaltig. Auch einige spanische Frauen, die mit Pánfilo de Narváez ins Land gekommen waren, starben, während die Dolmetscherin Doña Marina und Doña Luisa, eine Tochter Xicoténcatls des Älteren ebenso überlebten, wie die beiden Töchter Moctezumas und María de Estrada, die einzige Frau in Waffen und Rüstung. Sie hatte auf dem ganzen Feldzug mit den Männern gekämpft und war die Frau eines Konquistadors. Die Tlaxkalteken erwiesen sich in dieser Situation als treue Verbündete, indem sie den geschlagenen und erschöpften Spaniern Pflege und Unterkunft boten.
Trotz seiner Niederlage in Tenochtitlán gab Cortés nicht auf. Er reorganisierte seine Truppen und startete einen Eroberungsfeldzug rund um den Texcoco-See und baute neue Allianzen auf. Seine wichtigsten Verbündeten, die Tlaxcalteken, hielten ihm auch nach der Niederlage in Tenochtitlán die Treue, obwohl die Azteken sie auf ihre Seite ziehen wollten und ihnen Frieden und Wohlstand versprachen. Gemeinsam schlugen die Spanier und die Tlaxcalteken die aztekische Besatzung in Tepaeca und lösten die Stadt aus dem Bündnis mit den Azteken.
Nach dem Tod ihres Herrschers wählten die Azteken im Februar 1521 Cuauhtémoc, den Sohn von König Ahuitzotl, auf den Thron. Cuauh-témoc, der neue Herrscher der Azteken, sandte Boten und Krieger zu den benachbarten Völkern und versuchte, sie mit Versprechungen, Drohungen und Strafexpeditionen an sich zu binden. Doch das Reich der Azteken war keine homogene Einheit. Viele Völker hatten genug von der aztekischen Vorherrschaft und beteiligten sich nicht am Kampf gegen die Spanier, ohne jedoch sogleich Partei gegen die Azteken zu ergreifen, aus Furcht vor einer Bestrafung durch die aztekische Armee.
Innerhalb weniger Monate besiegte Cortés mit seinen Truppen mehrere Stadtstaaten wie Chimalhuacán, Oaxtepec, Yautepec, Cuernavaca und Tlacopan rund um den Texcoco-See, während andere sich ihm freiwillig anschlossen. Viele Völker, auf die Cortés bei seinem Eroberungsfeldzug traf, fühlten sich von den Azteken unterdrückt. Sie waren kein integrierter Teil des Reiches sondern wurden von den Azteken nach ihrer Unterwerfung ausgebeutet. Als neue Bundesgenossen schlossen sich ihm Tepeyacac, Cuernavaca und die Städte Huejotzingo, Atlixco, Metztitlán und Chalco an. War ihm ein Herrscher nicht zu Willen, ersetzte Cortés ihn kurzerhand durch einen Mann, den er als Marionette benutzen konnte. Als der Tlatoani von Chalco an den Pocken starb, empfahl er seinem Volk auf dem Totenbett, sich den Spaniern zu unterwerfen und schickte seine Söhne zu Cortés statt zu Cuauhtémoc, dem Aztekenherrscher. Er legte seine Nachfolge und die Herrschaft über die zugehörigen Ortschaften in die Hände von Cortés. Der nahm die Prinzen wohlwollend auf und bestätigte sie in ihrem Amt.
Immer mehr Städte erkannten den Konquistador als obersten Herrscher an. Durch seine kluge Bündnispolitik und militärischen Erfolge über die Azteken nahm er die Stellung ein, die vorher Moctezuma eingenommen hatte. Auch Texcoco, eine der größten Städte des Reiches und Mitglied des Dreibundes, konnten die Spanier einnehmen und auf ihre Seite ziehen. Dabei nutzte Cortés die Streitigkeiten der Indianer um die Herrschaft über die Stadt aus und setzte Ixtlilxochitl, den Sohn von Nezahualpilli auf den Thron.
In Tlaxcala hatte Martin López, der Schiffbaumeister, dreizehn Brigantinen gebaut. Mehrere tausend Krieger der Tlaxcalteken trugen die Einzelteile der Schiffe unter dem Schutz von Gonzalo de Sandoval und seinen Männern an den Texcoco-See. In der Stadt Texcoco wurden die Schiffe zusammengebaut und zu Wasser gelassen, das letzte am 28. April 1521.
Die Schiffe bildeten den ersten Belagerungsring um die aztekische Hauptstadt. Am Anfang übernahm Cortés selbst das Kommando. Die Truppen unter Alvarado und Olid marschierten in Richtung Chapultepec und zerstörten dort ein Aquädukt. Damit unterbrachen sie die Was-serversorgung Tenochtitláns. Mit seinen Brigantinen verhinderte Cortés weitgehend die Versorgung der Hauptstadt über den Texcoco-See. Nur wenige Kanus kamen im Schutz der Nacht durch. Zu Beginn des Kampfes rammten die Azteken Pfähle in den Seegrund mit den Spitzen dicht unter der Wasseroberfläche. Damit wollten sie die Brigantinen aufhalten, um sie dann mit ihren Kanus anzugreifen. Doch die Spanier fuhren mit vollen Segeln über diese Pfähle hinweg, ohne Schaden zu nehmen.
Die Azteken versuchten, die Stadt bereits auf den Dämmen im See zu verteidigen. Sie rissen einige Stellen auf und bauten an anderen Stellen Schanzen. Tag für Tag griffen die Spanier an und wurden von den Azteken mit Kanus vom See aus attackiert. Mit Hilfe ihrer Schiffe kämpften sich die Spanier den Weg frei, erreichten die Stadt und gewannen an Boden. Da sie sich am Abend wieder in ihre Stellungen zurückzogen, besetzten die Azteken in der Nacht erneut ihre alten Stellungen in der Stadt.
Cortés befahl deshalb, die eroberten Häuser niederzureißen. So rückten die Spanier langsam auf das Stadtzentrum vor. Cuauhtémoc organisierte einen groß angelegten Angriff auf Alvarado und die Truppen in Tlacopan. Doch die Azteken wurden zurückgeschlagen.
Schließlich fingen die Spanier alle Lebensmittel- und Wasserlieferungen in die Stadt ab. Selbst die Azteken, die versuchten, Fische im See zu fangen, wurden aufgegriffen. Viele tranken das Salzwasser aus dem See und wurden krank. An der Hungersnot starben viele der Eingeschlossenen. Während die Streitkräfte der Azteken weiter dezimiert wurden, trafen in Vera Cruz wieder frische spanische Truppen ein. Eine starke Truppe unter Francisco de Garay war eigentlich ausgezogen, um das Gebiet am Pánuco zu erobern. Sie war dort jedoch gescheitert und so schlossen sich die meisten Männer Cortés an. Immer mehr ehemals mit den Azteken verbündete Städte schlugen sich jetzt auf die Seite der Spanier, so Huichilibusco, Coyohuacan, Mizquic und alle übrigen Orte rund um den Texcoco-See.
Cortés unterlag am 21. Juni 1521 einer Kriegslist. Er folgte den scheinbar endgültig geschlagenen Azteken in die Stadt. Dort bot Cuauhtémoc frische Kräfte gegen ihn auf. Sie töteten viele Spanier und nahmen ca. 60 gefangen. Cortés entging nur knapp der Gefangenschaft. Christobal de Olea rettete ihm das Leben und starb selbst im Kampf.
Die Azteken opferten die gefangenen Spanier ihren Göttern. Sie schickten Körperteile der Toten an die Völker, die auf der Seite der Spanier kämpften und drohten ihnen. Tatsächlich gelang es ihnen, einige Städte wieder auf ihre Seite zu ziehen. Doch Cortés schickte eine Strafexpedition und unterband Hilfen für Tenochtitlán.
Cuauhtémoc zog sich mit seinen verbliebenen Truppen nach Tlatelolco, einem Stadtteil mitten im See, zurück, gab sich jedoch nicht geschlagen. Als Cortés die Krieger der Azteken in einen Hinterhalt lockte, nahmen sie die Friedensangebote der Spanier zum Schein an, griffen sie aber noch einmal an. Doch ihre Kräfte waren bereits zu sehr geschwächt.
In einer Kampfpause flohen viele ausgehungerte Frauen und Kinder zu den Spaniern. Cortés sandte Gonzalo de Sandoval mit seinen Männern in das letzte von den Azteken besetzte Stadtviertel im See. Dort rissen sie die Häuser und Verschanzungen nieder. Als es keinen Ausweg mehr gab, floh Cuauhtémoc mit seiner Familie und den letzten Getreuen in Kanus über den See.
García Holguíns, einer der Männer von Gonzalo de Sandoval, konnte mit seiner Brigantine den letzten Herrscher der Azteken, Cuauhtémoc, bei seiner Flucht auf dem See von Texcoco festnehmen. Nach Schätzungen starben 24.000 Azteken während der über mehrere Monate dauernden Belagerung.
Am 13. August 1521 war die fast völlig zerstörte Stadt endgültig erobert. In den Straßen lagen viele Leichen, die nicht begraben werden konnten. Cortés evakuierte die Bevölkerung. Der Zug der halb verhungerten Menschen auf das Festland dauerte drei Tage.
Als die Leichen aus der Stadt geschafft und begraben waren, begann Cortés mit dem Wiederaufbau Tenochtitláns. Karl V. ernannte ihn zum Gouverneur, Obersten Richter und Generalkapitän von Neuspanien. Damit war er der mächtigste Mann nach dem Kaiser.
Mit der Eroberung des Aztekenreiches legte Hernán Cortés den Grundstein für das Vizekönigreich Neuspanien und das Imperio Español, das spanische Imperium. Cortés bestätigte Cuauhtémoc als König der Azteken. Doch nur kurze Zeit später ließ er ihn foltern, um zu erfahren, wo er die Goldschätze versteckt hatte.
Bereits während der Eroberung des Landes hatte Cortés auf einen Wandel in der Religion der Indianer hingearbeitet. Jetzt holte er Missionare nach Neuspanien. Mit militärischen Vorstößen in den Norden erweiterte er seinen Machtbereich weit über die Grenzen des ehemaligen Aztekenreiches hinaus.
Karl V. ernannte Cortés für seine Verdienste zum Ritter vom Heiligen Jacob und zum Generalkapitän von Neuspanien und der Südsee (Pazifischer Ozean). Zudem wurden ihm am 6. Juli 1529 der Titel und die Besitzungen des Marqués del Valle de Oaxaca, (Marquis des Tales von Oaxaca) gegeben. Mit dieser Verleihung war jedoch nur der Besitz eines Teils der von ihm geforderten Orte und Landgebiete verbunden, andere wichtige und attraktive Orte hatte sich Karl V. selbst vorbehalten, darunter alle Häfen.
Die tatsächlich verliehenen Orte, das stellte sich bei der nachfolgenden Definition heraus, umfaßten nur deren unmittelbaren Einzugsbereich und nicht die entsprechenden Provinzen. Die Verleihung an Cortés ist ein Musterstück politischer Konstruktion. Es ging ja darum, Cortés hinreichend zu befriedigen – schließlich hatte er dem König ja unzweifelhaft große Dienste erwiesen – ohne die Frage der Rechtmäßigkeit seines Vorgehens überhaupt aufkommen zu lassen.
Mit der Standeserhebung gehörte Cortés zum Hochadel von Spanien. Der Titel wurde von seinen Nachkommen bis 1811 geführt. Das Tal von Oaxaca war eines der reichsten Gebiete Neuspaniens. Trotz aller Ehrungen wurde er jedoch nicht wieder als Gouverneur oder als Vizekönig in Neuspanien eingesetzt, blieb also ohne politische Macht. Es ist anzunehmen, dass Cortés dem Kaiser zu reich und mächtig geworden war. Außerdem hatte sich am Hof die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Konquistadoren nicht geeignet sind, die Regierung der neuen Länder auszuüben, wie der Fall des Cristóbal Colón gezeigt hatte. Die Führung des neuen Landes behielt deshalb der König sich selbst vor und vertraute sie Männern an, die keine so gewaltige Hausmacht besaßen.
Im Jahre 1530 schiffte sich Cortés wieder nach Neuspanien ein, hatte allerdings nur noch militärische Befehlsgewalt. Bei seiner Rückkehr fand er das Land in Anarchie. Nach der Wiederherstellung der Ordnung konzentrierte er sich auf die Erforschung der Westküste von Neuspanien.
Im Jahre 1536 entdeckte Cortés auf einer Expedition die Halbinsel Baja California. Im Jahre 1539 rüstete er auf eigene Rechnung eine weitere Expedition aus und sandte Francisco de Ulloa mit drei Schiffen von Acapulco aus in nördliche Richtung entlang der Westküste Neuspaniens. Sein Auftrag lautete, die Küste zu erforschen und einen Seeweg im Norden des amerikanischen Kontinents nach Europa zu finden. Wahrscheinlich um seinem Auftraggeber zu gefallen, nannte Francisco de Ulloa den Golf von Kalifornien Mar de Cortés (Cortés-See). Obwohl er das Ende des Golfes erreicht und anschließend die Halbinsel Baja California umfahren hatte, wurde Baja California nach seiner Rückkehr auf Karten als Insel dargestellt.
Im Jahre 1541 reiste Cortés noch einmal nach Spanien, wurde dort jedoch mit Kälte aufgenommen. Seine Ansprüche fanden vor Gericht kein Gehör. Der Kaiser erlaubte ihm, sich der Flotte von Andrea Doria auf dem Feldzug an die Berberküste nach Algier anzuschließen und gegen die Osmanen zu kämpfen.
Trotz der Bedenken erfahrener Seeleute befahl Karl V. den Angriff auf Algier. Vor der algerischen Küste geriet die Flotte in ein Unwetter. Zwei Tage lang konnten die Truppen nicht ausgeschifft werden. Als am 23.Oktober die Männer endlich an Land gingen, mussten sie mit ihrem schweren Gepäck durch tiefes Wasser waten. Nachdem nur ein Bruchteil der Truppe, der Pferde und des Proviants entladen war, setzte wiederum schlechtes Wetter ein und verhinderte die Entladung der anderen Schiffe.
In der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober wurde der Sturm zum Orkan. Mit über 150 anderen Schiffen sank auch die Esperanza, das Schiff von Cortés. Nur mit knapper Not konnte er sich mit seinen Söhnen retten. Trotz seiner Erfahrungen bei der Eroberung des Aztekenreiches lud Karl V. ihn nicht zum Kriegsrat ein. Cortés fasste dies als eine bewusste Kränkung seiner Person auf.
Cortés hatte viel Geld eingesetzt, um seine Entdeckungsreisen zu finanzieren. Im Februar 1544 erhob er Erstattungsansprüche beim königlichen Finanzministerium, wurde aber in den nächsten drei Jahren nur vertröstet und von einem Gericht an das nächste verwiesen. Angewidert entschied er sich 1547, nach Neuspanien zurückzukehren. Doch als er Sevilla erreichte, wurde er krank und starb am 2. Dezember 1547 auf seinem Landgut in Castilleja de la Cuesta im Alter von 62 Jahren.
Er hinterließ sein Vermögen seinen Kindern und machte keinen Unterschied, ob sie Weiße oder Mestizen waren. Bevor er starb, ließ er seine drei unehelichen Kinder durch den Papst legitimieren. Dabei ging es ihm besonders um seinen Sohn Martin aus der Verbindung mit Doña Marina (La Malinche), dem er seine Titel und Besitzungen übertrug und Dona Leonor Cortés y Moctezuma, der Tochter von Tecuichpoch. Seine Gebeine wurden in Mexiko beigesetzt, verschwanden aber 1823. Seine Titel gingen später an den neapolitanischen Herzog von Monteleone über.
Das Bild von Cortés hat sich im Laufe der Geschichte sehr gewandelt. Obwohl er Menschen tötete und sie foltern ließ und die kulturelle Identität der Indianer zerstörte, wurde er von vielen Völkern Mittelamerikas respektiert und sogar verehrt. Das liegt vor allem daran, dass er die Vorherrschaft der Azteken zerstört hatte.
Heute ist der Konquistador in Mexiko sehr schlecht angesehen. Doch es gibt immer noch viele Straßen und Plätze, die seinen Namen tragen. Das aztekische Erbe steht heute bei den Mexikanern weit höher im Ansehen als Cortés. Mit der spanischen Eroberung verloren ca. 15 Millionen der Ureinwohner ihr Leben. Sie starben an den eingeschleppten Krankheiten und durch die Grausamkeiten der Europäer.
So ist es nicht verwunderlich, dass die Verdienste von Cortés (die Einigung Mexikos, das Ende der Blumenkriege und der anschließenden Menschenopfer) die Grausamkeiten im Bewusstsein vieler Mexikaner nicht aufwiegen.
Aufbruch: | 04.03.2014 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 02.04.2014 |