Let the good times roll - ab nach Südostasien!
Vietnam: Phu Quoc
Ein bisschen Luxus muss auch mal sein!
23.3.15
Trotz mulmigen Gefühl keine neuen Stiche oder Bisse!
7.30 Uhr, Wir sitzen in der Fähre und verlassen diese unsympathische Stadt.
Mindestens genauso schnell wie draußen die Temperaturen steigen, fallen sie im Boot und während sich die eine Hälfte den A*** abfriert, geht die andere Hälfte zum kotzen. Wir haben Gott sei Dank zur ersten Hälfte gehört
Nachdem wir den Spießroutenlauf durch die ganzen Taxifahrer überlebt haben, sind wir mit der billigen Variante (auf zwei Mopets hinten drauf) auf die andere Seite an den Longbeach gefahren (ca. 20 km).
Unsere bisherigen Insel- und Stranderfahrungen (Thailand, Kambodscha) haben etwas anderes erhoffen lassen, denn Budgetunterkünfte sind hier allgemein schwer und in Strandlage unmöglich zu bekommen. Man muss dazusagen, dass angesichts unserer Erfahrungen der letzten Tage unser Anspruch vor allem an Sauberkeit etwas gestiegen ist (Fenster für Tageslicht und Frischluft - ein Muss). Nach einem erschöpfenden und ernüchternden Marsch am Strand entlang, sind wir dieses Mal auf Nummer sicher gegangen und haben uns zum Wunden lecken im Paradise Resort eingenistet - Nicht direkt am Strand, aber mit Pool!
Für 35 $ p.N. (statt 40 )mit Frühstück zwar nicht gerade billig, für vorerst eine Nacht ist ein bisschen Luxus schon okay
Den Sonnenunergang haben wir direkt am Strand genossen, wobei man hier, wie überall, in der zweiten oder dritten Reihe nach etwas Suchen deutlich günstiger und mindestens genauso gut isst.
Der Strand bietet vereinzelte schöne kleine Motive...wirklich schön ist er jedoch nicht. Liege an Liege, zwischen denen kein Durchkommen ist, gefolgt von Restaurant an Restaurant...jeder cm wird hier genutzt...
Lasset die Rollertour beginnen!
24.3.15
Die erste Nacht in Phu Quoc und wir scheinen tatsächlich die Bettwanzen los zu sein. Inzwischen erhärtet sich die Erkenntnis, einen Floh gehabt zu haben oder immer noch zu haben (Stichmuster und roter Punkt in der Mitte), denn täglich kommen doch noch ein paar vereinzelte Stiche hinzu....könnten aber auch Mücken sein. An dieser Stelle einen kleinen Exkurs zu psychischen Folgen eines Bettwanzen- und Flohbefalls:
Man wird paranoid! Und das ist ernst gemeint!
Es kribbelt chronisch unter der Decke, unter dem T-shirt und an den Beinen... selbst wenn gar nichts da ist. Jedes Kleidungsstück, bei dem es gekrabbelt hat, wird bei 90 Grad in der Dusche gekocht und damit alles was vielleicht darin kreucht und fleucht. Man checkt die Matratze, das Kopfkissen und die Decke und in der Nacht wird sich gern mal mit dem Handylicht nach Parasitenfreiheit vergewissert, jeder neue Stich wird genauestens unter die Lupe genommen und dem ensprechenden Sauger zugeordnet.
Naja soviel dazu...
Auf dem Weg der Besserung wollten wir uns am inklusiven Frühstück für den geplanten Rollerausflug stärken. Die Vorfreude auf das Frühstück in unserer 40 Dollar Unterkunft ist bei Kerstin jedoch schnell verflogen. Jeder der am morgen nicht wirklich Lust auf etwas Kräftiges hat, war hier definitiv fehl am Platz. Zur Wahl standen Reis mit x, Nudelsuppe mit x und Ei mit x... Also alles, was dem asiatischen Gaumen auch schon zur Morgenstunde mundet, aber in Europa nicht jedermanns Sache ist. Wir hatten trotzdem frühstückstechnisch noch nie wirklich Probleme, aber hier suchten wir vergeblich nach so etwas wie Joghurt mit Obst, Pancakes mit x, geschweige denn einen Toast oder ein Baguette mit Marmelade, was es sonst überall gab. Gut, dass Tobi zur Art der Allesesser zählt und dank Zwei-Meter-Streckmagen auch mal locker zwei Portionen verputzen kann.
An dieser Stelle müssen wir jedoch für den vietnamesischen Kaffee eine Lanze brechen, den wir in allen Varianten wirklich lecker finden (heiß, kalt, schwarz, für die Süßen: mit süßer Milch - ein Genuß, aber das ist wohl Geschmackssache) und Kerstin zumindest das Überleben gesichert hat .
Aber zurück zum Ausflug. Unser Ziel war es, die Westküste bis nach Norden von uns aus zu erkunden und bestenfalls ein Bungalow in einer ruhigen, gemütlichen und bezahlbaren Ecke zu finden, was wir angesichts der unzähligen Strandkilometer für ziemlich wahrscheinlich hielten. Nach dem ersten Besuch eines Luxusresorts und einem Eiskaffee war die Hoffnung, etwas günstigeres zu finden, wie weggeblasen. An den schönsten Flecken steht entweder ein Mega Luxusresort oder es ist eins in Planung, was man unschwer an den riesen Tafeln und den unzähligen Baustellen erkennen kann. Phu Quoc hat zum Glück so viel Sandstrandküstenkilometer, dass man ohne Probleme ein einsames und schönes Plätzchen findet, aber man muss dann auch mit allen Vor- und Nachteilen leben (Selbstversorgung, Müll, Quallen etc. ). Wir haben auf jeden Fall das Gefühl, dass diese Insel im Moment wenig für Backpacker und in ein paar Jahren gar nichts mehr für Backpacker zu bieten hat, sondern mehr und mehr Pauschaltouristen anziehen soll, die ihr Jahreserspartes in kurzer Zeit auf den Kopf hauen sollen. Der Internationale Flughafen steht ja schon - am Nordwestende der Insel entsteht gerade ein riesiger moderner Freizeitpark (Schloß Neuschwanstein steht schon) - aus einem Wasserfall wird ein Erlebnispark - und die kaum befahrenen zweispurigen Straßen lechzen geradezu nach Verkehr. Unserer Meinung nach entsteht hier eine Familien- und Partyinsel für reiche Vietnamesen, Chinesen und Koreaner, aber das wird sich die nächsten Jahre zeigen, was hier alles passiert.
Mit interesanten Eindrücken und ein wenig enttäuscht, nichts gefunden zu haben, lassen wir den Abend am Pool ausklingen, um am nächsten Tag in den Süden der Insel zu starten.
Ausgefallen und trotzdem bequem. Den Wert eines solchen Stuhls kann man nur erahnen, wir genossen darauf einfach diese kleine Idylle
Und testeten natürlich auch den Pool. Außer uns waren ebenfalls noch zwei Deutsche zu Besuch da...irgendwie typisch
Überall ist sie drin, überall riechts danach...jetzt wissen wir auch, wo sie herkommt - die Fischsoße.
25.3.15
Neuer Tag neues Glück, wobei sich am Frühstücksmenü natürlich nicht viel geändert hat. Ein weiteres kleines Problem bis jetzt sind die scheinbar nichtvorhandenen Englischkenntnisse in Vietnam, so dass man vielleicht alternativ etwas ordern könnte. Gerade im Vergleich zu Kambodscha sprechen die Vietnamesen unserer Meinung nach eher schlecht bis gar kein Englisch...
Wie auch immer, unser heutiges Ziel war der Bai Sao Beach, der, wie sich heraustellte, seinem Ruf, der schönste Strand Phu Quocs zu sein, wirklich gerecht wurde. Weißer mit Kokosnusspalmen gesäumter Strand und eine riesen Brandung, so wie man sichs im Paradies ungefähr vorstellt. Die Idylle können einen dann nur die anderen vielen Touristen oder die Liegen versauen, für die man, selbst wenn man in einem der Restaurants speißt und trinkt, zahlen muss. Aber unter ner Palme an diesem Strand zu liegen, ist mehr als akzeptabel. Da teilt man sich den Traumstrand auch gern mit anderen.
Nach einem langen Tag wieder zurück im Hotel erhärtete sich die Erkenntnis, dass diese Insel für uns nichts wirklich passendes bereit hält und wir den darauffolgenden Tag noch zum sammeln, relaxen und organisieren nutzen wollten, um danach wieder zu verschwinden. Naja, andere Länder andere Sitten: Wir waren es bisher immer gewohnt, einzuchecken und am Tag, bevor man auschecken möchte, Bescheid zu geben, dass man fahren möchte. Es ist uns schon komisch vorgekommen, dass die Rezeptionistin beim einchecken genau wissen wollte, wann wir wieder fahren und unsere Standardantwort "ein, zwei vielleicht auch drei oder vier Nächte" nicht gerade für Begeisterung gesorgt hat. Aber dass man beim Rollerabgeben um 6 Uhr Abends so beiläufig mitgeteilt bekommt, dass man am nächsten Tag raus muss, ist uns auch noch nicht passiert. Nachdem wir den Kampf um die letzten Plätze auf der Fähre gewonnen hatten, wussten wir auch, warum wir gehen mussten und waren auch froh drum. Unser, für die Größe verschlafenes und erstaunlich ruhiges Resort, hat sich in eine Partyhochburg für pubertierende Asiaten verwandelt, die auch mal gerne noch um 2 Uhr nachts Arschbomben in den Pool machen. Da wollen wir uns weder anschließen, noch die Nachhut am Check-In hindern.
Nach so viel Insel, Strand und Meer brauchen wir wieder was aktives und etwas neues zu sehen - das Mekong Delta.
Unser nächste Ziel: Can Tho am Mekong!
...doch der Schein trügt. Rundherum befinden sich jede Menge Baustellen mit Infotafeln, welch riesen Luxusresorts hier erbaut werden sollen...schade um die Landschaft! In ein paar Jahren wird Phu Quoc wohl nichts mehr für Backpacker sein!
Ebenfalls wieder ein schicker verlassener Strandabschnitt...zum baden ist es hier jedoch nicht geeignet, die Quallen blitzen einem schon beim Gang zum Wasser ins Auge
Bei der Rückfahrt besuchten bzw. suchten wir noch den Suoi Tranh Wasserfall, der Flusslauf, oder was in der Trockenzeit halt so übrig ist, wird gerade als Freizeitparadies für Familien umgestaltet
Aufbruch: | 17.02.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 15.07.2015 |
Kambodscha
Vietnam
Philippinen
Indonesien