Schwarzmeerrunde 2015
Ararat (Armenien) - Ardahan (Türkei) 453 km
Mit der zahnlosen KTM durch die anatolische Hochebene
Heute (Dienstag 19. Mai) sind wir zeitig gestartet von unserem äußerst komfortablen "Hotel" in Armenien. Frühstück gab es nicht, die gestrigen Betreiber waren nicht wieder auffindbar. Wahrscheinlich reichte unser Übernachtungsgeld, das unbedingt noch gestern Nacht kassiert werden musste, für einen ausgiebigen Schoppen und dann hat man einfach verpennt. Kurzerhand haben wir beschlossen, unterwegs etwas zu Frühstücken. In Armenien ein schwieriges Unterfangen! Wir fuhren also zurück bis in die Hauptstadt Eriwan und keine Möglichkeit etwas zum Frühstücken zu finden. Letztlich haben wir von einer Bäckerei ein paar Stückchen besorgt und im Freien verspeist.
Dann auf die Piste und erst mal richtig Gas geben. Die stationären Blitzer haben uns des Öfteren angelacht. Frontfoto keine Thema, bis irgendwann dann die Offiziellen mit Sirene hinter uns waren und uns gestoppt haben. Die Jungs hatten uns aus dem Auto auf der Gegenseite gemessen und der Vorwurf war, in einer Autobbahnbaustelle statt der erlaubten 50 km/h (keiner der Armenier hat sich daran gehalten) sollten wir doch tatsächlich mit 97 km/h unterwegs gewesen sein. Das glaubt doch keiner, der uns kennt! Nun das übliche Prozedere, Papiere herzeigen und dann die Frage nach der armenischen Versicherung. Wir verstanden nur Bahnhof, wir haben doch die grüne Versicherungskarte. In guten Englisch gab uns der Hütchenträger zu verstehen, dass wir eine armenische Versicherung (ca. EUR 10) an der Grenze hätten abschließen müssen. Wir haben Ihm unmissverständlich mitgeteilt, das wir an dem kleinen bescheidenen Grenzübergang keinen Hinweis gefunden oder erhalten hätten, um diese geforderte Versicherung abzuschließen. Kurzum, nun hingen wir am Fliegenfänger und der nette Uniformierte erklärte uns, dass dieses Vergehen eine Strafe in Höhe von EUR 200,00 pro Fahrzeug ausmachen würde. Wir waren sofort auf der Demutsschiene angelangt und versuchten geschickt, den Preis zu drücken. Wir haben es geschafft, insgesamt mit EUR 150,00 davonzukommen. Selbstverständlich gab es keinen Beleg, die Scheine verschwanden in der Schreibmappe.
Nun ja, dieses kurze Intermezzo mit den Ordnungshütern, hatte für uns keinen sonderlichen Eindruck hinterlassen, so dass wir nach ca. 10 km wieder in unseren gewohnten Fahrstil verfielen. Die letzten 70 km bis zur armenisch/türkischen Grenze war ein Hochgenuss für Biker. Eine landschaftlich schöne kurvenreiche Strecke, an einem Fluss entlang. Wären da nicht die vielen bereits ausgefrästen Schlaglöcher gewesen, die für noch mehr Kurven zwecks ausweichen gesorgt haben. An der Grenze angekommen, war uns die Prozedur ja bekannt. Dennoch haben wir gut eine Stunde gebraucht, um in die Türkei einzureisen. Der Grenzübergang selbst, liegt auf ca. 1.600 Meter und von dort fuhren wir in die anatolische Hochebene. Hier ging es auf einen Pass, der 2.550 Meter hoch war. (10 Grad!) und die Hochebene blieb auch die ganze Zeit bei ca. 2.000 Meter. Da es langsam dunkel wurde, beschlossen wir in der Stadt Ardahan (1.835 Meter) unser Quartier aufzuschlagen. Wir fanden sofort ein neu gebautes Hotel und dann begann der allabendliche Rhythmus, abladen, duschen, essen fassen und Bericht schreiben.
Anm. der Reaktion: Der heutige Titel KTM-zahnlos ist auf den Umstand zurückzuführen, dass wir heute an der Grenze zunächst bemerkten, dass sich Norbert einen Nagel in den Reifen gefahren hat, der aber z.Zt. noch voll abdichtet. Dabei haben wir uns den Zahnkranz der KTM mal genauer angeschaut und festgestellt, das die Zähne nur noch andeutungsweise vorhanden sind. Soll der viele Staub, der Dreck und Schlamm und die Va. 7.500 gefahrenen Kilometer es geschafft haben, den Antriebsstrang der KTM so zu schädigen ? Wir organisieren derzeit, einen kompletten Ketten-, Ritzel-, Zahnkranzsatz zum KTM-Händler in Antalya liefern zu lassen.
dieses Bild vom Ararat waren wir noch schuldig, da er gestern Abend leider im Nebel verhüllt war. (Anm. der Rechts ist der Ararat)
und die Betonfabrik auf der gegenüberliegenden Seite, hat uns die ganze Nacht eingeräuchert!
nette Wohngegend, wo unser Tophotel war...
die georgische Hochebene, die auch äußerst imposant wirkt
und im Hintergrund die richtig dicken Brummer
großes Treffen nach der Grenze Armenien/Georgien, mit unseren tschechischen Freunden, die wir vor einigen Tagen schon im Kaukasus getroffen haben. Waren heute zufällig mit uns an der Grenze. Spontan, haben wir in dem Bergrestaurant zu Mittag gegessen.
das schöne Tal, wie für's Motorradfahren gemacht !
Straße, Fluss und das alles im Tal -> ideal
hier oben war es doch etwas frisch . . .
hier liegt auch wirklich noch Schnee
diese Passstraße wird gerade von den Frostschäden Instand gesetzt. Dadurch waren große Teile nur geschottert, was fürchterlich gestaubt hat, besonders wenn die 40-Tonner entgegenkommen. Blindflug ist einfacher.
Aufbruch: | 30.04.2015 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 07.06.2015 |
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