Schwarzmeerrunde 2015
Kutaisi (Georgien) - Telavi (Georgien) 352 km
Auf die Spitze getrieben (Besuch des Erimiten in Kathski Pillar)
Heute morgen (Samstag 16. Mai) sind wir aus unserem Hotel ausgecheckt, nicht bevor wir noch den Nachtportier zusammengeschissen haben. Hat dieser doch in der Nacht vor lauter Langweile an der neuesten BMW 1200 LC von Georg herumgespielt und siehe da, die DWA (Diebstahlwarnanlage) hat das ganze Viertel aufgeweckt. Der Nachtwächter war sich seiner Schuld bewusst und hat etwas bedröppelt dreingeschaut.
Auf an die Tanke und das gute Premium 98 Oktan hinein, denn es ging wieder in die Ausläufer des Kaukasus. Georg konnte sich leider nicht durchsetzen, dass wir die Mopeds noch waschen lassen. Hatte im nachhinein auch keinen Sinn ergeben, denn als uns unser Navigator Norbert, noch in Kutaisi, in eine Nebenstraße gejagt hat, war nur noch Matsch und Schmotter angesagt.
Dann haben wir die zweitgrößte georgische Stadt Kutaisi verlassen und sind sehr schöne Strecken auf Nebenstraßen gefahren, um einen Eremiten zu besuchen, über den unser Vielflieger Norbert einen Bericht im Lufthansa Bordmagazin gelesen hatte. Angekommen an seinem Felsen, der nur mit einer Leiter zu entern ist, haben wir seine Bediensteten gefragt, ob wir auch mal zu seinem Chef hochklettern könnten. Leider durften wir nicht zum Eremiten raufklettern und er konnte auch nicht runter kommen, da im Fernsehen gerade "Bauer sucht Frau" lief.
Also unverrichteter Dinge abgezogen und es war an der Zeit, unser Mittagessen einzunehmen. Wir kamen auf der Route in eine wirklich abgehalfterte Industriestadt mit riesigen, postsozialistischen Monumenten am Eingang der Stadt Ciatura. Bei der Durchfahrt wurden wir in amerikanischer Manier von einem Ford Police Interceptor durch die Lautsprechenansage "Stop" zum Anhalten gezwungen. Georg hatte wieder mal die A-Karte gezogen, denn er fuhr am Ende des Convoy und durfte brav seinen Pass herzeigen. Leider konnte der Polizist nur "Würmchenschrift" lesen und hat den Pass auf den Kopf gestellt, leider ohne nachhaltigem Erfolg. Auf das Zauberwort "Germanski" wurde seine Miene deutlich freundlicher. (Anm. der Reaktion: wir befanden uns in dem Gebiet zur Grenze der abtrünnigen Region Südossetien und dort ist die Sicherheitslage doch eine andere. Nachdem für den Polizisten soweit alles in Ordnung war und Georg per Handschlag verabschiedet wurde, kam die Version, das Imperium schlägt zurück. Sofort haben wir den Polizisten vereinnahmt und nach einem guten Restaurant gefragt. Da sein Englisch nicht zum Besten war, haben wir vorgeschlagen, dass er vor uns herfahren sollte, um uns zu dem Restaurant zu bringen. Also großes Kino und wir fuhren mit Polizeieskorte (in Georgien haben die Polizeiauto's immer ihr Blaulicht an) quer durch die Stadt und wurden von der ungläubig dreinschauenden Bevölkerung als Staatsgäste identifiziert. Leider durften wir zum Abschied kein Foto von den Jungs machen, dies sei in Georgien so nicht erlaubt. In dem Restaurant haben wir ganz lecker gegessen und sofort Freundschaft mit einem Tisch von Georgiern geschlossen. Wir mussten georgische Pizza probieren - gefüllt mit Käse - und haben dann noch frische selbstgemachte Pommes und Hähnchen gegessen. Die Einladung zu Hochprozentigem mussten wir, mangels fahrerischer Ausbildung, leider ablehnen.
Dann, wieder auf die Piste und auf der gewählten Nebenstraße ging es an einem Industriekomplex vorbei, wo die Straße mit zentimerterhohem Kohlenstaub belegt war. Also Augen zu und durch und möglichst die vor uns fahrenden Sprinter überholen, um wenigstens etwas atmen zu können. Es ging durch zahlreiche Dörfer hoch in die Berge auf 1.622 Meter (11 Grad). Immer wieder wurden Schafsherden, Kühe und sonstiges Getier über die Straße getrieben. Hier kam wieder unsere Geheimwaffe Cowboywillisch "Akrapovitsch" zum Einsatz. Dies war soweit okay, bis Georg an einem Pferd vorbeifuhr, dass unvermittelt zum Supersprint ansetzte und die GS im Galopp verfolgte. Leider konnte Georg nicht richtig beschleunigen, da unser Norbert vor ihm im Verkehr feststeckte. So ging es mindestens 500 Meter und Georg hat geschworen, dass er ab morgen kein Parfüm, mit sexuellen Botenstoffen mehr auflegt, da dies sicherlich der Grund für diese wilde Verfolgung war.
Auf der dann anstehenden Bergabfahrt wurde es schon langsam dunkel und wir kamen an der Stadtgrenze von Telavi an, dem östlichsten Punkt unserer Reise und da Matthias absolut leergefahren war, sind wir an eine neu eröffnete Tankstelle gefahren. Siehe da, hier konnte jemand passables Deutsch sprechen. Auch hier wieder eine Eskorte zum heutigen Hotel. Duschen, Essen, Bericht schreiben.
An der Stelle wollen wir uns sehr sehr herzlich bei allen unseren Lesern bedanken, denn Euere vielen lieben Kommentare spornen uns zusätzlich an, Euch auch weiterhin ausführlich zu informieren -> Dankeschön an Alle ! ! ��� Bitte verzeiht uns eventuelle Rechtschreibfehler, die Tage waren lang, die Autokorrektur vom Herrn Apfel ist gewöhnungsbedürftig und die Rotweine in Georgien sind doch sehr schwer. Wer welche findet, darf sie gerne behalten.
PS: Soweit alles gut. Erwähnt werden muss noch, wir haben unseren "Sozialfall Bräuerlischwilli" soweit meist im Griff, bis auf, mitten auf der Autobahn für ein Foto anzuhalten
kleine Impressionen aus Kutaisi (angabegemäß Sitz des georgischen Parlaments)
Norbert und Georg wollten auf den Pferden für das Foto sitzen, da unsere Tage aber genau kalkuliert sind, wollten die Beiden nicht die georgische Vollzugsanstalt testen.
der Kaukasus ist allgegenwärtig!
hier die Wohnstätte des Eremiten, der uns leider nicht empfangen wollte!
ist doch eine geile Location! Wir haben uns allen Ernstes gefragt, was wir nach 24 Std. in der Bude noch machen sollten. Die gleiche Frage wir sich sicherlich auch der Eremit stellen, wenn wir jeden früh an unseren Arbeitsplatz fahren . .
der Pope hat für die Beiden gebetet. Mal schauen, ob es wirklich was nützt!
Georg hat die Situation ausgenutzt und gebeichtet. Als der Pope die vielen Verkehrssünden von ihm hört, wandte er sich ab und weinte bitterlich!
tolles Monument der sozialistischen Ära und das nächste Foto zeigt die bittere Realität, was dieses System erreicht hat ! Vergangener Anspruch und tatsächliche Wirklichkeit!
dies ist die Realität von heute und das Ergebnis dieser Weltanschauung!
hier die Georgier (unsere neuen Freunde) die schön am heiligen Samstagmittag bereits die ersten Flaschen Wodka geleert hatten und uns unbedingt zu einem Gelage animieren wollten...
man beachte den Aufkleber, den wir in dem Restaurant hinterlassen haben.
dies sind die georgischen Spieße, die so lecker schmecken. Norbert meint, auch Domuz (=Schwein) können wir hier noch essen, den in Armenien und dann später in der Türkei bekommt er dies dann wieder nicht mehr!
es wird nun Zeit für uns, vom Gas zu gehen . . .
Aufbruch: | 30.04.2015 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 07.06.2015 |
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