Simson Gear 2015

Reisezeit: Juni 2015  |  von Flaps !

2. Tag: Die Richtungswende der Tour

Etwas Philosophie zum überspringen ???

Etwas Abwechslung und Wandern hat schon was!
Allerdings führt dies bei einem begrenzten Urlaubs-Zeitlimit (hier 4 Tage) immer zu dem Konflikt

Etwas Neues anfahren <=> Etwas genauer erkunden

Mann sagt ja oft die Strecke ist das Ziel (sprich Neues anfahren). Allerdings führt es dann gerne dazu, dass die Momente am Ort, die Details der Gegend oder auch einfach nahe liegende schöne Wegespunkte buchstäblich auf der Strecke bleiben.

Ich bin da auch immer im Zwiespalt. Und wie oft habe ich mich schon beim Berichte Schreiben und Recherchieren geärgert, dass wir knapp an einem High - Light vorbeigesimmelt waren. Vorplanen ist wichtig, ...

... aber je älter ich werde, desto mehr verstehe ich die Worte meines alten Professors. Er sagte vor gefühlten 100 Jahren mit zittriger Stimme. "Immer in konzentrischen Kreisen dem Ziel annähern"; "Es kommt immer was neues hinzu."

Wie recht hat er! Vorbereitungen haben Grenzen und wenn dann auf Situationen flexibel reagiert werden muss, kann man nur eines machen.
nämlich: >Das Beste aus der Situation<

In sofern hat so eine Simson Tour bei der man stundenlang langsam durch die Prärie simmelt etwas von einem "Jakobsweg-Erlebnis".
Dies trifft aber auch auf die Zeit zu die es braucht einen Bericht zu schreiben. Hier allerdings "aktives Reflektieren."

Das Wettersteingebirge mit der "Hohen Munde"

Das Wettersteingebirge mit der "Hohen Munde"

Auf zum Brenner

"Fast" voll getankt, ich entschied mich wohl oder übel für die 5€ Füllung, ging es nun ohne Störungen durch das Olymiadegebiet Leutasch Seefeld.
Eine wunderbare Wanderregion oder im Winter perfekt zum Langlaufen.

Dann ging es hinter Leutasch steil nach Telfs in das Inntal runter.
Flott fuhren wir weiter Richtung Innsbruck und versabberten den Abzweig nach Axms.

Wir bemerkten es zu spät und entschlossen uns dann nicht um zu drehen, sondern durch Innsbruck zu fahren.
"Achtung bloß nicht falsch abbiegen, sonnst sind wir auf der Autobahn", meinte ich zu Wene der mit dem Navi voran düste.

Abzweig zur B 182 die Nebenstrecke zum Brenner

Dann ging es über eine Brücke nach Süden.

Süden ist immer gut !

Im Hintergrund konnte man die Skischanze und den Berg Patscherkofel erkennen.

Von nun an ging es gleichmäßig flach den Brennerpass hoch.

Der Brennerpass hat einen riesigen Vorteil. Mit einer Steigung, die meist deutlich unter 10% liegt, kann man mit den doch recht bepackten Mokicks dennoch sehr zügig im 3ten und 4ten Gang den Anstieg hochdüsen.

Schnell voran kommen hat auch was. Man muss nicht nach abzweigen suchen und kann so beim Düsen die Landschaft aufsaugen.

"gemähte Wiese!", "frisch gesägtes Holz", "moderige feuchte Erde", ...
"2-Tackt Öl !!!"

"Shit !!! ... bin wieder zu dicht aufgefahren, das gibt wieder Mecker ... !!!"

Ur- Plan zum Pennen

Ur- Plan zum Pennen

Bei Obernberg im Brennermassiv hatte ich ursprünglich die erste Übernachtung geplant. Bei früherem Start und ohne Panne wäre das durchaus machbar gewesen. Aber so, bei der Wettersituation und bei der Abreise am "frühen Nachmittag" ... un-erreichbar.

(Ja, ja,... mein Moped mag halt nicht im Regen fahren ...)

Brenner Ankunft

Brenner Ankunft

Oben am Brenner angekommen wurde eine kurze Rast eingelegt.
Was Essen und Trinken. Es war ca. 11:00 Uhr.
Allerdings ist es hier so überlaufen und Verbaut das keine rechte Lust für einen längeren Aufenthalt bestand.

Vom Brenner nach Sterzing

Vom Brenner nach Sterzing

Runter nach Sterzing lief es super.

Frei nach dem Motto: "Wer später bremst fährt länger schnell"

Nun musste auch Stoney Tanken, und wir füllten ebenfalls unsere Micro Tanks auf.

Das übliche Leid mit den Automaten-Tankstellen. Überlaufen Lassen, oder Halb leer fahren.
Durch dieses umweltbewusste Tanken ist eine Reichweite von 100 -150 Km echt lästig. Ständig auf der Suche nach Sprit. Das ist der Nachteil wenn man Sonntags auf Strecke ist.

... ich dachte an meinen 20 Liter Armee Kanister, der noch irgendwo daheim rumfährt ... Auf der nächsten Tour schnalle ich mir den irgendwie zwischen die Füße!!!

Es war Mittlerweile Nachmittag und die geplante Strecke Richtung Groß Glockner war noch weit. Der Hintern meldete sich, ... jetzt ein Ei legen, das wäre super!

Komm wir gehen Kaffee trinken

Es war warm und wir fuhren in Richtung Stadtzentrum. Die Innenstadt von Sterzing ist klasse. Viele kleine Läden hinter den Bögen der alten Häuser.

Nachdem wir Reihum das Bad mit unseren Öl und Schmutzfingern versaut hatten genossen wir einen leckeren Cappuccino.

Dann kam es zu einer von Wene und Stoney vorbereiteten Diskussion.
Als ich auf der Schüssel war, hatten sie offenbar überlegt wie die Tour weiter gehen sollte.

"Äääh ich glaube wir müssen noch mal über die Tour reden, ..." so Wene.

Ich war etwas überrascht und ahnte das jetzt was kommt.

Aber ich versuchte nicht negativ, sondern konstruktiv der Änderung zu begegnen, .... was mir auf den Touren zuvor immer etwas schwer viel.

Wene und Stoney überzeugten mich, der Großglockner sei zu weit, wenn da was passieren würde wären wir noch weiter weg wie jetzt. "Lass uns überlegen wie wir etwas näher der Heimat eine gute Tour finden."
>> Flexibilität ist gefragt <<

Wir hirnten über der Karte. ... mal Schauen ...

Sarntal kenne ich, schön und einsam, aber um Bozen rum nicht so dolle mit der Simme.
Timmelsjoch, ... nicht schon wieder ...
Naturnser Tal, kenne ich da kommt man am Reschenpass raus ... Landschaft schön aber Strecke langweilig.

Großglockner gestrichen, so kam es zur "Simson Gear Tour"

Großglockner gestrichen, so kam es zur "Simson Gear Tour"

Auf nach Westen

Wenn wir westlich fahren, müssen wir nicht ganz so viel auf dem Bock sitzen und ...
... Ich schaute auf die Karte und sagte: "Geil da ist ja das Stilfser Joch, das ist auch noch auf der Liste ..."

Eigentlich dachte ich, dass die Jungs mich jetzt steinigen. Aber ich war total überrascht, denn auch Stoney, der mit Hauszelt und höchster Achslast den über 2700 m hohen Pass weitestgehend im 1.Gang fahren müsste , war dabei.

So war die Sache geritzt, wobei ich glaube zu der Zeit wollten Sie einfach nur nicht mehr so weit fahren. "Schauen wir mal wie es Läuft, ..." war die Meinung.

© Flaps !, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Warum nicht mal anders sein und verrückte Spinnereien leben? Mit alten Simson Mokicks über die Alpen bis ... unter anderem die Bremsen Qualmen. Viel Spaß beim Lesen und lachen.
Details:
Aufbruch: 27.06.2015
Dauer: 4 Tage
Heimkehr: 30.06.2015
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Flaps ! berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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