Einmal quer durch Südamerika
Bolivien: Uyuni
Ein riesiger Salzsee und viele viele Lagunen
Am nächsten Morgen nahm ich den Bus nach Uyuni. Einen Begleiter fand ich in Tomer, einen gebürtigen Griechen, den ich bei der Tour durch die Minen kennengelernt hatte. Nach etwa 4 Stunden Busfahrt durch größtenteils hügelige Landschaften kamen wir in Uyuni an, eine Tourisammelstelle irgendwo im nirgendwo. Einziger Grund diesen Ort anzusteuern sind die Touren durch den Salar de Uyuni, die von hier starten. Den Rest des Tages verbrachten wir damit die Preise der Anbieter zu vergleichen. Nachdem die Entscheidung auf eine Agentur gefallen war, kauften wir noch etwas zu essen ein, bevor wir schlafen gingen.
Am nächsten Morgen lernten wir kurz vor Abfahrt unsere Mitfahrer kennen. Wie sich herausstelle waren wir eine bunte Gruppe, die sich aus einer Brasilianerin, einer Spanierin, einem Franzosen, einem Peruaner, unserem Fahrer bolivianscher Herkunft und uns beiden zusammensetzte. Um kurz vor 11 setzte sich schließlich unser vollbeladener Geländewagen in Bewegung. Nach wenigen Minuten gabs dann schon den ersten Stopp am cementerio de trenes (-> Zugfriedhof), wo alte verrostete Lokomotiven gute Fotomotive darstellen. Kurze Zeit später erreichten wir auch schon das Salzfeld des Salar de Uyuni. Dort war erstmal kollektives Staunen angesagt...alles weiß so weit das Auge reicht. Das dies die größte Salzpfanne der Erde sein soll, stellte ich in diesem Augenblick und in den nächsten Stunden zu keinem Zeitpunkt in Frage...
Nach dem Mittagessen in einem aus Salz erbauten Haus, fuhren wir weiter in Richtung Isla Incahuasi. Doch dann passierte etwas, mit dem keiner in unserem Geländewagen gerechnet hatte...Nach einem kleineren Schlagloch gab es ein komisches Geräusch, bevor unser Wagen stark nach links kippte.
Das nächste was ich wahrnahm, war unser vorderer linker Reifen der anmutig vor uns herrollte, ganz so, als wollte er sich selbstständig machen.
Da es im Salar nunmal keine allzu großen Erhebungen gibt, rollte dieser aber gute 500m weiter bis schließlich ein anderer Geländewagen den Ausreißer wieder einfing und uns zurückbrachte.
Nachdem dieser wieder festgezogen wurde, konnten wir unsere Fahrt zur Isla Incahuasi fortsetzen, einer Insel im Salzsee, auf der hunderte von meterhohen Kakteen stehen. Hier konnte man das erste Mal von einer leicht erhöhten Position auf den Salzsee blicken und realisieren wie weitläufig dieser ist. Die letzte Etappe des Tages führte uns bis zum Rand des Salars, wo wir in einem Salzhotel übernachteten, wo wirklich alles erdenkliche aus Salz erbaut ist. Nach dem Abendessen gingen wir alle auch recht früh schlafen, da es morgens früh weiter gehen sollte.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um halb 7. Schnell noch etwas gefrühstückt und die letzten Sachen in den Rucksack gestopft, bevor dieser auch schon verladen wurde. Kurze Zeit später machten wir uns bei strahlendem Sonnenschein und wolkenfreien Himmel auf den Weg. Der zweite Tag sollte ganz im Zeichen von mehreren Lagunen stehen. Nach ca. 2,5 Stunden erreichten wir die erste von 4 Lagunas altiplanicas. Durch den hohen Mineraliengehalt schimmerte jede einzelne in unterschiedlichen Farben. Gepaart mit den zahlreichen Flamingos, die sich in den hochgelegenen Lagunen pudelwohl fühlen, ergibt sich ein wirklich tolles Bild. Die nächste Station war der Árbol de Piedra (-> Steinbaum), der mitten in der Wüste ein groteskes Bild abgibt. Das Highlight des Tages (und für mich auch der gesamten Tour) stellte aber die Laguna colorada dar, die durch den hohen Mineraliengehalt in einem dominanten Rot leuchtet. Einzig der sehr sehr starke und kalte Wind vermochte mich nach einiger Zeit dazu bringen wieder in den Geländewagen zu steigen. Kurze Zeit später erreichten wir unsere einfache Unterkunft, wo wir uns nach dem Abendessen auch recht fix in unsere Betten verkrochen, da wir am nächsten Morgen bereits um 5 Uhr aufbrechen sollten.
Noch im Dunkeln ging es am nächsten Morgen weiter. Während des ersten Stopps bei den beeindruckenden Geysieren, ging die Sonne langsam über dem Bergkamm auf. Lange konnten wir uns aber das tolle Naturschauspiel nicht anschauen, da es trotz der ersten Sonnenstrahlen immernoch empfindlich kalt war. Nächster Halt waren die heißen Quellen, in die sich praktisch alle Touris reinquetschen, sodass ich es vorzug die schöne Landschaft außerhalb des Beckens zu genießen. Den letzten Stopp machten wir an der Laguna Verde, bevor ich mit Tomer gegen 10 Uhr am bolivianischen Grenzposten herausgelassen wurde, während die anderen zurück nach Uyuni fuhren. Auf der Busfahrt zwischen den beiden Grenzposten ließ ich meine tollen Eindrücke aus Bolivien nochmal Revue passieren, die mir ganz sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden.
Laguna Verde mit Vulkan Licancabur im Hintergrund, durch den die chilenisch-bolivianische Grenze verläuft.
Aufbruch: | 24.09.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 09.02.2016 |
Bolivien
Chile
Argentinien