Einmal quer durch Südamerika

Da ich das Ticket für den teuren Touribus von Chivay nach Puno bereits in Arequipa für diesen Samstag gebucht hatte, wollte ich nicht einen weiteren Tag in Cabanaconde verbringen. Stattdessen setzte ich mich vollgestopft mit Medikamenten um 9 Uhr in einen Bus, der mich nach Chivay brachte. Dort angekommen hatte ich eine Stunde Zeit, bis der teure Bus nach Puno abfuhr. Den hohen Preis für das Busticket rechtfertigt die Gesellschaft anscheinend durch mehrere Fotostopps, sowie einem Guide, der die Fahrt über einen Peru-für-Anfänger-Kurs per Mikrofon hält. Hätte ich wirklich drauf verzichten können...Naja um 19 Uhr kam ich dann schließlich in Puno an, suchte mir schnell eine Unterkunft am Busterminal raus und nahm ein Taxi dorthin. Das was ich noch in der Dunkelheit von der Stadt erkennen konnte bestätigte meine Vermutung (fast alle Reisende empfehlen sich nur so lange wie nötig in Puno aufzuhalten), dass Puno keine schöne Stadt ist. Kurze Zeit später bezog ich mein Zimmer und ließ nochmal meine vielen vielen (fast durchweg positiven) Eindrücke von Peru Revue passieren, da ich am nächsten Tag Peru in Richtung Bolivien verlassen werde.

Um 11 Uhr am nächsten Morgen fuhr ich zum Busterminal, um mir ein Ticket für den Bus nach Copacabana zu sichern. Da mein Bus erst um 14 Uhr abfuhr und ich noch etwa 2,5 Stunden zu warten hatte, entschied ich mich spontan dafür die schwimmenden Schilfinseln der Uros zu erkunden. Kurze Zeit später saß ich auf dem Schiff mit der Versicherung, dass ich spätestens um 13 Uhr wieder im Hafen sein werde. Als wir ankamen hielt uns ein Mann einen Vortrag über den Titicacacasee und das Leben der Uros, jedoch sprach er so leise und schnell, dass ich leider fast nichts verstehen konnte. Als er fertig war, konnten wir noch ein bisschen auf der Insel rumlaufen und Fotos machen. An sich sind die Inseln schön und definitiv ein tolles Fotomotiv, jedoch sind sie zu der Touristenattraktion schlechthin in Puno verkommen, sodass man das Gefühl bekommt der Reihe nach "abgefertigt" zu werden, bevor es wieder zurück aufs Festland geht. Nunja um viertel vor 1 saßen alle wieder auf dem Boot und als wir losfuhren dachte ich es würde wieder gen Hafen gehen. Falsch gedacht... Wir legten noch an einer weiteren Insel an, wo man allmöglichen Schnickschnack und Essen kaufen konnte. Als unserer Bootsführer dann noch zu Mittag aß, hatte ich mich schon mit dem Gedanken abgefunden, dass ich den Bus verpassen würde...
Um 10 vor 2 legten wir schließlich im Hafen an, wo ich als erster vom Schiff sprang und schnell in das erste Taxi stieg. Der Taxifahrer befolgte meine Anweisung "Terminal terrestre, pero rapido!!" sehr gut, sodass ich schließlich doch um 13h59 im Bus saß.
Die Fahrt entlang des Titicacasees war landschaftlich sehr schön. Als wir nach 3 Stunden die Grenze erreichten, bekam ich sowohl meinen Ausreise- als auch meinen Einreisestempel ohne Probleme, sodass ich kurze Zeit später mein Zimmer in dem beschaulichen Ort Copacabana auf der bolivianischen Seite des Titicacasees beziehen konnte.