Einmal quer durch Südamerika
Peru: Colca Canyon
Am nächsten Morgen nahm ich den Bus nach Cabanaconde mit Zwischenstopp in Chivay. Während in den ersten vier Stunden bis nach Chivay die karge peruanische Pampa die Szenerie rund um unseren Bus bestimmte, waren die Landschaftseindrücke auf dem zweiten Teilstück wesentlich schöner. Als ich in Cabanaconde ankam, schulterte ich auch direkt meinen Rucksack und lief in den Canyon hinein. Da mein Bus erst gegen 16 Uhr ankam und es bereits um 18 Uhr dunkel wurde, musste ich die 1000 Höhenmeter schneller hinabsteigen als ursprünglich geplant. Bei Einbruch der Nacht erreichte ich schließlich meine Unterkunft in San Juan de Chuccho, wo es vor dem Schlafengehen noch eine fangfrische Forelle aus dem Colca-Fluss gab.
Der nächste Tag begann mit einem guten Frühstück, bevor ich gegen halb 10 aufbrach. Während der erste Abschnitt steil und anstrengend war, verliefen die restlichen Kilometer in der Schlucht größtenteils flach. Die Größe des Canyons ist einfach atemberaubend. Er gilt als zweittiefster Canyon der Welt und schlägt damit beispielsweise den Grand Canyon um einiges. Nach etwa 6 Stunden kam ich schließlich an meiner Unterkunft an. Im Übernachtungspreis inbegriffen waren die heißen Quellen direkt am Fussufer, in denen ich bis zum Abendessen entspannte. Nach dem Abendessen ging ich direkt schlafen, da ich am nächsten Morgen früh aufbrechen wollte.
Am nächsten Morgen fühlte ich mich garnicht gut. Ich hatte über Nacht Fieber und starke Magenprobleme bekommen. Während ich mir überlegte, wie ich meinen Rucksack und mich die 1000 Höhenmeter wieder hinauf schleppen sollte, erfuhr ich, dass täglich auch ein collectivo den Canyon hinauf fährt. Das kam mir gerade recht, also packte ich meinen Rucksack und lief um 12 Uhr zu der nahegelegenen Bushaltestelle. Die Busfahrt, die dann jedoch folgte, war bis dato die Schlimmste meines Lebens und wird mir lange in Erinnerung bleiben. Für 1,5h saß ich auf dem kleinen Sitz in der Ecke, meine Kniescheiben von dem vorderen Sitz zerdrückt, während sich das vollkommen überladene collectivo die Serpentinen hochkämpfte. Die permanenten Schlaglöcher und die Playlist des Fahrers , die aus nur einem sich ständig wiederholenden japanischen "Lied" bestand, trieben mein Fieber weiter in die Höhe. Vollkommen erschöpft schleppte ich mich nach der Ankunft in das nächste Hostel und verließ mein Zimmer bis zum Morgen nicht mehr.
Aufbruch: | 24.09.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 09.02.2016 |
Bolivien
Chile
Argentinien