Einmal ans Ende der Welt und zurück
Nächstes Jahr Weihnachten
Anders und doch gleich
Der Ablauf ist etwas anders, als wir es in Deutschland gewohnt sind, doch letztlich geht es (zumindest im nicht religiösen Sinne) um die selben Dinge- Zeit für Familie und Freunde, gemütliches Beisammensein und zu viel leckeres Essen!
Trotz meiner 27 Jahre wache ich am 24.12. noch immer mit einem Gefühl von Weihnachts-Magie und erwartungsvoller Freude auf diesen Tag auf. Diese wurde hier zunächst etwas gedämpft, nachdem der Tag bis abends 22 Uhr völlig unspektakulär und alltäglich ablief und jeder seinen Angelegenheiten nachging. Kein Weihnachtsbaum schmücken, keine Linsen zum Mittagessen für die Moneten im kommenden Jahr, kein Sekt auf nüchternen Magen vor dem Abendessen pünktlich um 18 Uhr. Kein gemeinsames Singen. Kein Weihnachtsbaum. Kein Schnee. Dafür sommerliche 25 Grad.
Am Abend gab es dann Familienbesuch, eines der leckersten Weihnachts-Menüs, das ich je in meinem Leben gegessen habe und ein großes Spektakel um 24 Uhr, als sich alle umarmten, frohe Weihnachten wünschten, Wunderkerzen und Feuerwerk gezündet und Geschenke ausgetauscht wurden. Wobei die Geschenke einen weniger wichtigen Stellenwert zu haben schienen, als das bei uns der Fall ist. Eine kleine Erleichterung für mich, da es mein Paket mit Geschenken aus Deutschland in einem Monat tatsächlich nicht rechtzeitig nach Peru geschafft hat.
Nachdem ein Brief aus Deutschland mit der folgenden Erklärung gestern zum Abensender zurück kam, darf ich wohl froh sein, wenn es das Paket überhaupt noch hierher schafft:
"Postverkehr mit dem Bestimmungsland ist momentan unterbrochen. Wiederaufnahme ist zur Zeit nicht absehbar."
Es hat eine Weile gedauert bis ich gescheckt habe, dass es sich dabei um den besagten "Weihnachtsbaum" handelt
Dankbar
Ich bin dankbar dafür, das peruanische Weihnachtsfest kennengelernt haben zu dürfen. Ich bin dankbar für die Herzlichkeit und Großzügigkeit dieser liebevollen Menschen, die mich ohne Zögern in ihre Festivitäten integriert und mich sogar beschenkt haben. Dass ich ein Stück mehr peruanischer Kultur kennenlernen durfte. Und ich bin dankbar dafür, wie mir dieses erste Weihnachten ohne meine Familie und weit weg von zu Hause gezeigt hat, dass ich mir für das nächste Weihnachtsfest nichts mehr wünsche, als es mit meinen Liebsten und den Traditionen von eh und je zu feiern.
Nur eine Sache wird sich ändern- ich werde nächstes Jahr kochen und es wird das leckerste, peruanische Weihnachtsdinner ever geben! ¡Vamos!
2 verschiedene Kartoffelsalate (einer davon nach deutschem Rezept), frischer Salat, Curry-Reis, "Arroz arabe", Truthahn, Schweinefleisch, Apfelpüree, Karottenpüree
Der 1. Weihnachtstag
Am ersten Weihnachtstag haben wir zusammen mit Davids Familie zu Mittag gegessen. Insgesamt 7 Geschwister, die alle mit Familien im Haus der Eltern zusammen kommen. Überwältigt von der Menge an Menschen, leckerem Essen und netten Gesprächen habe ich den Tag sehr genossen. Und damit geht Weihnachten auch schon zu Ende. Der 26. ist hier wieder ein ganz normaler Arbeitstag. Es endet letztlich wie es sollte- glücklich, zufrieden, vollgefressen und in Vorfreude auf das nächste Jahr!
Aufbruch: | 21.10.2015 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 23.02.2016 |
Chile
Argentinien
Frankreich