Einmal ans Ende der Welt und zurück

Reisezeit: Oktober 2015 - Februar 2016  |  von Lisa Herrmann

Erkältet, höhenkrank und Dauerregen

Safe the Date!

11. Februar 2017 irgendwo in Deutschland! Lisa wird 29! Große Party mit allem drum und dran.
Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden!
Alle, die mich lieb haben, sind willkommen und erwünscht!

Zurück in meiner zweiten Heimat

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verließ ich nun letzte Woche Patagonien, mit einem kurzen Abstecher über Buenos Aires zurück ins altbekannte Lima. Aus Langeweile am Flughafen habe ich mal gezählt- es war heute tatsächlich das 12. Mal, dass ich den internationalen Flughafen Jorge Chávez aufgesucht habe. Nicht, dass man darauf stolz sein müsste, so umfangreich zur Klimabelastung durch den Flugverkehr beizutragen. Naja- immerhin bin ich nicht jedes der 12 Mal selbst geflogen...

Ach ja, da war doch was?! Das Höhenproblem

Direkt im Anschluss ging es weiter in den Süden von Peru nach Puno. Puno ist die Hochburg des peruanischen Karnevals und sowohl Tänzer, als auch Besucher aus ganz Peru strömen in den Karnevalstagen in diese typisch verrückte peruanische Hochlandstadt. Genauso ich und Yalile (meine Gastmutter), die in Puno aufgewachsen ist, die Stadt und den Karneval wie ihre Westentasche kennt und noch viele Freunde und Familie im hohen Süden hat. Ja, richtig gelesen- der hohe Süden! Die 3800 m über dem Meeresspiegel bringen für die Ungeübten (wie mich) mal wieder die typischen Symptome von Kurzatmigkeit, Erschöpfung, Kopfschmerzen und Übelkeit mit sich. Na prima! Gepaart mit einer schönen Erkältung waren das nicht gerade die besten Vorraussetzungen fürs große Feiern!

Blick auf Puno und den Titicacasee

Blick auf Puno und den Titicacasee

Puno von oben

Puno von oben

Plaza de Armas (Hauptplatz)

Plaza de Armas (Hauptplatz)

Kleine Gässchen

Kleine Gässchen

Wolken, Regen, graue Einöde...es ist Regenzeit in den Highlands

Wolken, Regen, graue Einöde...es ist Regenzeit in den Highlands

Der Plan war gut, die Umsetzung war peruanisch

Und dann war es auch noch mein 28. Geburtstag, der hier gefeiert werden sollte! Der Plan war gut: ein gemütlicher "früher" Lunch mit Yaliles Familie in dem nahegelegenen kleinen Dorf Chucuito, ein Abstecher zum Titicacasee, eine Führung durch die umliegende Gegend von der Ortskennerin und schliesslich Schauen, Tanzen und Feiern auf dem Karneval in den Strassen von Puno. Eigentlich hätte mir klar sein müssen, dass ein peruanischer Plan nunmal peruanisch ist, doch die 6 Wochen Selbstbestimmtheit haben die Situation vor Ort etwas in Vergessenheit geraten lassen. Machen wirs kurz- die peruanische Umsetzung sah wie folgt aus: 1 Stunde Rumhängen bei Yaliles Mutter; eine weitere auf dem örtlichen Friedhof; 1,5 Warten auf unseren Lunch (es war derweilen halb 4 nachmittags- so viel zum "frühen" Lunch) und als es gegen 17 Uhr endlich soweit gewesen wäre, uns ins Abenteuer zu stürzen, begann es wie aus Eimern zu schütten. Na herzlichen Glückwunsch! Bis zu diesem Zeitpunkt war ich noch geduldig und guter Dinge, doch der Hochlandregen hat mich letztlich über die Schwelle gestoßen. Somit mussten ein (in Deutschland) nächtliches Skypegespräch und ein Pfirsich-Pancake herhalten, um meine Laune ein wenig zu bessern. Schon gedanklich mit dem Tag abgeschlossen, in dem Vorhaben, den Abend mit einem Buch gemütlich im Bett zu verbringen, wurde der restliche Tag dann doch noch sehr nett! Wir waren (ja schon wieder!!) schön essen, und zusammen mit dem englischen und spanischen Happy-Birthday-Song habe ich einen leckeren Johannisbeer-Cheescake serviert bekommen
Danach folgte noch ein Abstecher in die peruanische Karnevals-Disko: eine Ansammlung hunderter betrunkener, tanzender, gröhlender Peruaner, die bei Livemusik, Bier und härterem Zeugs die Party des Jahres feierten. Oh Mann, die Peruaner wissen, wie man Party macht! Wahnsinn!

Der Blick von Chucuito, unserem Lunch-Platz

Der Blick von Chucuito, unserem Lunch-Platz

Ein bisschen Spielerei, um sich die Zeit bis zum Essen zu vertreiben

Ein bisschen Spielerei, um sich die Zeit bis zum Essen zu vertreiben

Die gemütliche Abendrunde- Yaliles Familie

Die gemütliche Abendrunde- Yaliles Familie

Ich, 28, und glücklich vor meinem Cheesecake

Ich, 28, und glücklich vor meinem Cheesecake

Der Schirm, dein bester Freund

Und am Montag, dem 8. Februar gabs dann tatsächlich Karneval vom feinsten. Knapp hundert Karnevalsgruppen aus ganz Peru tanzen 24h lang (von 7 Uhr morgens bis zum nächsten Morgen) durch die Strassen Punos und präsentieren dabei Kostüme und traditionelle Tracht. Bei den Klima- und Höhenbedingungen fand ich das Zuschauen schon anstrengend, umso beeindruckender ist es, unter welchen Bedingungen (nein, nennen wir es beim Namen: Widrigkeiten!) die Künstler sich unermüdlich durch die Strassen tanzten...von unerträglicher Hitze der immensen Sonneneinstrahlung in diesen Höhenlagen im Direktumschwung zu bitterer Kälte und sintflutartigen Regengüssen! Vom vornächtlichen Alkoholkosum und Schlafanzug mal ganz abgesehen. Mit kleinen Erschöpfungspausen lediglich meinerseits war der Tag also dem Karneval verschrieben. Und er hielt, was er versprochen hat: farbenfrohe und aufwendige Kostüme, imposante Livemusik, traditionelle Tänze, viele Menschen, viel Bier und großartige Stimmung. In jeder Wetterlage!

Leider hatte mein Handy was auch immer für Probleme und der Großteil meiner Bilder zeigten sich später als fehlerhafte, nicht mehr zu öffnende Dateien, aber hier zumindest ein kleiner Einblick...und für jeden, der Interesse hat, in Deutschland auch gerne Videos!

© Lisa Herrmann, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Volunteer in Lima und als Weltenbummler quer durch Südamerika bis nach Feuerland
Details:
Aufbruch: 21.10.2015
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 23.02.2016
Reiseziele: Peru
Chile
Argentinien
Frankreich
Der Autor
 
Lisa Herrmann berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.
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