Einmal ans Ende der Welt und zurück

Reisezeit: Oktober 2015 - Februar 2016  |  von Lisa Herrmann

Von Höhnen, Tiefen und Glücksgefühlen

Die Familie

Hola liebe Leser und die Welt da draussen
Heute gibts mal wieder ein kleines Update von meinem noch immer etwas unwirklichen Leben in Peru.
In meinem vorübergehenden, neuen Heim fühle ich mich sehr wohl. Meine Hostfamilie ist wirklich sehr, sehr nett und hat mich bereits in der ersten Woche herzlichst aufgenommen. Ich werde voll und ganz ins Familienleben integriert und wurde schon am ersten Tag als "neue Tochter" aufgenommen. Gemeinsam sind wir diese Woche schon des Öfteren ausgegangen und geniessen jeden Tag ein gemeinsames Mittagessen. Ich fühle mich hier sicher, zugehörig und sehr willkommen. Mehr, als ich mir je hätte träumen lassen...! Das Familienleben in Peru ist ziemlich anders, als in Deutschland. Man gestaltet seinen Tag gemeinsam und ist ständig über Pläne/Sorgen/Gedanken der anderen informiert- eine Art der Nähe, die ziemlich ungewohnt, aber dennoch bisher ganz angenehm ist.

Nathalie- die Tochter, mit der ich mir das Zimmer teile und die den ganzen Tag mein quasi nicht vorhandenes Spanisch erträgt 
Hier bei einem kleinen Zwischenstopp auf unserer Fahrradtour nach Barranco.

Nathalie- die Tochter, mit der ich mir das Zimmer teile und die den ganzen Tag mein quasi nicht vorhandenes Spanisch erträgt
Hier bei einem kleinen Zwischenstopp auf unserer Fahrradtour nach Barranco.

Die ganze Familie: Zu meiner Linken: Yalile. Auf der anderen Seite von links nach rechts: David und die beiden Töchter Valerie und Nathalie. Yalile studiert Innenarchitektur, David ist Hotelmanager. Zusammen machen Sie sich gerade selbstständig und wollen ein Hotel in Puno eröffnen. Valerie geht noch zur Schule und Nathalie hat gerade ihr Psychologiestudium begonnen. Aufgewachsen sind die beiden Töchter bisher in Ica bis die Familie am Anfang des Jahres fuer das Studium von Nathalie nach Lima gezogen ist.

Die ganze Familie: Zu meiner Linken: Yalile. Auf der anderen Seite von links nach rechts: David und die beiden Töchter Valerie und Nathalie. Yalile studiert Innenarchitektur, David ist Hotelmanager. Zusammen machen Sie sich gerade selbstständig und wollen ein Hotel in Puno eröffnen. Valerie geht noch zur Schule und Nathalie hat gerade ihr Psychologiestudium begonnen. Aufgewachsen sind die beiden Töchter bisher in Ica bis die Familie am Anfang des Jahres fuer das Studium von Nathalie nach Lima gezogen ist.

Die Schule

Die Freiwilligenprojekte über AIESEC in Lima könnten chaotischer und unorganisierter kaum laufen. Nach dem "Vorbereitungstreffen" letzte Woche, war weder klar, wer der Freiwilligen in welchem Projekt arbeitet, noch, was die Aufgaben sein werden oder wie man die Schule in öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Dafür, quasi keine Informationen zu kommunizieren, hat man jedoch trotzdem 4 Stunden (19-23 Uhr) gebraucht. Am nächsten Tag sollte die Arbeit losgehen- wann, wo und was noch immer unklar. Ich war in Deutschland lange Zeit geduldig mit dem Informationsmangel bezüglich Hostfamilie und Projekt, doch zu diesem Zeitpunkt war meine deutsche Geduld eindeutig aufgebraucht und ich hatte einen ersten Tiefpunkt erreicht.
Derweilen bin ich soweit durchgedrungen, dass es fuer die Grundschule "El Milagro" keine Englischlehrer gibt und deshalb alle 6 Wochen neue Freiwillige kommen, um den Kindern- ohne jedes System- irgendwie ein bisschen Englisch beizubringen. Keiner weiss, was die anderen vor einem unterrichtet haben oder wie es nach unserer Zeit weiter gehen wird...Viele der Freiwilligen haben keine Erfahrung im Unterrichten und Sprechen nur wenig Spanisch. Es gibt kein Material, z.B. ein Arbeitsbuch. Die Kinder sind (besonders in den jüngeren Klassen) unaufmerksam, laut, können keine 5 Minuten still sitzen und akzeptieren keinerlei Authorität. Vielleicht habt ihr den Ansatz einer Vorstellung, wie es mit diesem Mix an Umständen im Unterricht zugeht.

Heute habe ich die ersten beiden Stunden selbst unterrichtet und bin ganz glücklich, da ich das Chaos- den Umständen entsprechend- ganz gut unter Kontrolle bekommen habe. Jedoch ist es fraglich, wie viel unsere Art von Unterricht auf lange Sicht tatsächlich bringt...

Es sieht friedlicher aus, als es ist...

Es sieht friedlicher aus, als es ist...

Die Kultur

Dank meiner Hostfamilie gab es am Wochenende ein Highlight nach dem anderen. Freitag Abend begann mit dem Musical "Avenida Larco" mit peruanischer Rockmusik aus den 80er Jahren, das die Geschichte einer aufstrebenden, jungen Band unter den Umständen des damaligen Terrorismus erzählt.

Am Samstag folgte eine "Nacht der Folkloretaenze" mit traditioneller Musik, Kleidung und Tänzen aus verschiedenen Gebieten der Anden ("La Sierras"). Zwischen den Vorführungen durften wir selbst das Tanzbein schwingen  Dieser Abend war wirklich wunderschön. Seit ich hier in Peru bin, hatte ich zum ersten Mal einen Moment, in dem ich mich uneingeschränkt wohl, sicher und rundum glücklich gefühlt habe und einfach nur dankbar war fuer das, was ich hier erleben darf. Ein Moment, den ich einfach nur geniessen konnte. Momente, die es auch in Deutschland nicht allzu häufig gibt...

Am Samstag folgte eine "Nacht der Folkloretaenze" mit traditioneller Musik, Kleidung und Tänzen aus verschiedenen Gebieten der Anden ("La Sierras"). Zwischen den Vorführungen durften wir selbst das Tanzbein schwingen Dieser Abend war wirklich wunderschön. Seit ich hier in Peru bin, hatte ich zum ersten Mal einen Moment, in dem ich mich uneingeschränkt wohl, sicher und rundum glücklich gefühlt habe und einfach nur dankbar war fuer das, was ich hier erleben darf. Ein Moment, den ich einfach nur geniessen konnte. Momente, die es auch in Deutschland nicht allzu häufig gibt...

Am Sonntag waren wir im Museum of Modern Art und haben eine Fotoausstellung von Mario Testino- einem der berühmtesten Fashion- und Portraitfotografen weltwei-besucht. Er fotografiert Größen wie Kate Moss, Madonna, Gisele Bündchen, Jennifer Lopez uvm. fuer Magazine wie Vogue, V Magazine und Vanity Fair. Danach sind wir selbst Teil eines aktuellen Kunstprojektes geworden und durften uns mit Pinsel und Rollen bewaffnet in einem weissen Raum mit schwarzer und weisser Farbe selbst austoben.

Am Sonntag waren wir im Museum of Modern Art und haben eine Fotoausstellung von Mario Testino- einem der berühmtesten Fashion- und Portraitfotografen weltwei-besucht. Er fotografiert Größen wie Kate Moss, Madonna, Gisele Bündchen, Jennifer Lopez uvm. fuer Magazine wie Vogue, V Magazine und Vanity Fair. Danach sind wir selbst Teil eines aktuellen Kunstprojektes geworden und durften uns mit Pinsel und Rollen bewaffnet in einem weissen Raum mit schwarzer und weisser Farbe selbst austoben.

¿Hä? ?Como¿ ?Que¿ ?Puedes repetir? ¡No entiendo! ¡...Muchas carreras!

Mein Spanisch....

...quasi nicht vorhanden und das "Projekt", was mir momentan am meisten Sorgen und Arbeit bereitet....! Fuer ein paar Gene der Sprachbegabung wäre ich an dieser Stelle dankbar! Mama, Papa- da hättet ihr euch etwas mehr anstrengen können

© Lisa Herrmann, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Volunteer in Lima und als Weltenbummler quer durch Südamerika bis nach Feuerland
Details:
Aufbruch: 21.10.2015
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 23.02.2016
Reiseziele: Peru
Chile
Argentinien
Frankreich
Der Autor
 
Lisa Herrmann berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.
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