Einmal ans Ende der Welt und zurück
Alles auf Anfang
Deutschland hat mich wieder
Jedes Abenteuer muss einmal zu Ende gehen. Und mein Abenteuer Südamerika tut es heute. Ich sitze im Zug Richtung Deutschland, schaue in die Landschaft, freue mich über den herabrieselnden Schnee! Es ist noch immer so unreal. In einem Moment erscheint alles so gewohnt und normal, als wäre ich nie fort gewesen. Im nächsten schließe ich die Augen und fühle die Wärme auf meiner Haut, rieche Limas Straßen, sehe Limas Surfer im Pazifik padeln, höre die durchdringende Stimme des Collectivo-Fahrers der verkündet, wo sein Bus heute hinfährt, muss noch einmal husten von Limas Luftverschmutzung...
Mit gemischten Gefühlen kehre ich zurück. Glücklich und erleichtert, dass es mir gut geht, dass ich gesund bin, in den 4 Monaten nicht ausgeraubt, vergewaltigt, überfallen oder sonstiges wurde... Das alles so super geklappt hat! In voller Vorfreude auf euch alle, auf meine Familie, meine Freunde, mein eigenes Bett, darauf, meinen Rucksack mal auszuräumen, so lange im Bad zu verbringen, wie ich will, Mamas Essen zu genießen, für mein Trinkwasser einfach den Wasserhahn aufzudrehen, auf Gespräche, bei denen ich alles verstehe, die Mensa in Gießen, Pünklichkeit, Pläne und Struktur.
Dann ist da eine eigenartige Leere, weil die Umgebung, die in den letzten Monaten zu meiner täglichen Realität geworden ist nun räumliche 10.000km und kulturelle Lichtjahre entfernt ist.
Und etwas aufgeregt und unsicher vor den vielen Neuerungen, Entscheidungen und Aufgaben, die vor mir liegen. Punkt 1 auf der Agenda: mal mein Zeugnis holen, dass seit Oktober beim Prüfungsamt vor sich hinstaubt und endlich rausfinden, wie ich eigentlich meinen Abschluss gemacht habe Spätestens dann wird sich einiges ändern: eine neue Stadt, eine neue Wohnung, ein neuer Job. Mal wieder ein scheiß Umzug. Vorfreude und Ungewissheit geben sich die Hand. Nichts mehr von der Leichtigkeit und dem In-den-Tag-hineinleben. Willkommen Realität.
Die letzten Tage in Lima
Das Weihnachtspaket, dass laut den Versprechungen von DHL eine Woche vor Weihnachten hätte in Peru eintreffen sollen, hat doch tatsächlich Ende Januar seinen Weg nach Lima gefunden. Ein paar Verluste waren zu verzeichnen, hat der Freude über die noch ess- und trinkbaren deutschen Köstlichkeiten allerdings keinen Abbruch getan.
Ein letzter Abend im "deutschen Pub" mit Alex (links, Projektmanager des Freiwilligenprojektes, bei dem ich angestellt war) und Stefany (meiner besten Lima-Freundin)
Möbeltransport auf dem Fahrrad
Zu beobachtendes Schauspiel bei einem Spaziergang durch San Miguel, Lima
Zum Abschied noch ein Nachmittag mit Evi über den Dächern Limas bei einer eisgekühlter Cola, Gesprächen über die Sprachschule und gemeinsame Lima-Erfahrungen
Und es geht zu Ende, wie es hätte beginnen sollen- in Paris!
12 Stunden Flug von Lima nach Paris Charles de Gaulle. 8h Südthüringenbahn, ICE und TGV von Sonneberg nach Paris Gare de Est. Und dann die langersehnte Wiedervereinigung in einem 2x2m Hotelzimmer mitten in Paris! Und dort...4 Tage Resturlaub mit meiner Mama! Gut, die 2 Tage Magen-Darmgrippe, in denen sich mein Radius vom Bett aufs Klo und zurück erstreckte, abgesehen, haben wir uns zum Abschluss meiner Reise ein paar Highlights in Paris gegönnt: ein geführter Spaziergang durch das Künstlerviertel Montmartre, eine Fahrradtour zu den Must-sees der Stadt, natürlich den Eiffelturm, Schnecken, Shoppen und Varieté-Theater vom Feinsten im Lido! Danke für zwei wunderschöne Tage in der Stadt der Liebe. Lima & Paris- wir werden uns wiedersehen! Mit Sicherheit!
Aufbruch: | 21.10.2015 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 23.02.2016 |
Chile
Argentinien
Frankreich