Dreamtime

Reisezeit: Januar - August 2016  |  von Franzi Martin

Adelaide

Jobsuche

Also zu gestern kann ich nicht viel erzählen, außer viele Telefonate und nochmehr E-mails und schlechte Laune! Wir haben von morgens bis abends nach Jobs gesucht, im Internet nach Adressen gesurft und nur Absagen erhalten oder es kam erst garkeine Reaktion! Mittags sind wir in die Bücherei gegangen, um unsere Lebensläufe kopieren zu lassen. Wir wollen es zwar erstmal mit Fruitpickingjobs versuchen, aber das stellt sich garnicht als so einfach dar. Man benötigt aber zum Kellnern eine Ausschankgenehmigung für Alkohol und dieses Zertifikat kostet 110$. Das wollen wir uns erstmal noch sparen. Nachdem wir in der Bücherei waren, sind wir los, um ein Hostel aufzusuchen, wo es angeblich einige Jobannoncen geben sollte. In dem Hostel hingen genau 2 Adressen aus, die interessant klangen, aber die befinden sich auf Kangaroo Island. Dann fiel mir noch ein Hostel ein. Das hatte ich schon vor einer Woche angeschrieben, aber da wussten wir ja noch garnicht, wo es genau hingehen sollte. Ich rief nochmal an und fragte ob die Jobs, die sie vermittelte immer noch frei seien. Sie sagte, ich solle morgen nochmal anrufen. Somit hatten wir wieder etwas Hoffnung, dass wir dort vielleicht einen Job bekommen könnten, der auch einigermaßen gut bezahlt werden würde. Nach dem Essen waren wir so platt, Oli schlief sofort ein, aber ich surfte trotzdem noch lange im Internet und lud Bilder hoch. Ich konnte einfach nicht schlafen. Der Tag war nicht meiner! Aber morgens sieht die Welt ja meistens wieder anders aus.

Heute morgen sind wir joggen gegangen! Am Meer entlang! Total schön! Stellt euch mal vor, das kann man jeden Tag haben! Danach haben wir uns im Pool, der zum Caravanpark gehört, abgekühlt und nach einer ausgiebigen Dusche ein super leckeres Frühstück zubereitet! Wir haben hier ein Leben! Das Obst hier ist wirklich so lecker und saftig süß! Wir suchten im Internet noch nach Jobanzeigen, aber es wird gerade anscheinend viel in Sydney, New South Wales und Melbourne gesucht - also da, wo wir gerade nicht sind, geschweige denn schnell hinfahren könnten. Wenn wir in Melbourne sind, gibt es Jobanzeigen in Adelaide, wie Sand am Meer - wetten? Naja gegen 11 Uhr habe ich die Dame aus dem Hostel erreicht. Sie erklärte mir, dass sie mir gleich eine Nummer zusenden würde. Ich solle dort mal nachfragen. Auf der Farm würden noch Erdbeer-Picker und -Packer gesucht! Wir riefen dort an und tatsächlich können wir morgen anfangen. Wir müssen uns nur selber um eine Unterkunft kümmern. Was wir jetzt genau verdienen, weiß ich jetzt noch nicht so genau, er sagte etwas von 2$ pro Stück? Ich verstehe die immer so schlecht am Telefon Auch nicht wie lange wir arbeiten, aber das klärt sich morgen. Treffpunkt 8:00 Uhr an der Farm! Wir sind gespannt!

Heute Nachmittag sind wir nochmal ins Tourismusbüro gegangen, um uns eine Karte zur Great Ocean Road zu besorgen. Die war gestern vergriffen. Wir wollen uns mal überlegen, was wir uns auf dem Weg zurück nach Sydney genau ansehen möchten und wie viel Zeit wir für die Strecke einplanen müssen. Die Dame dort hatte noch einige Tipps für uns. Danach sind wir Richtung Adelaides Museumsmeile gelaufen. Allerdings nur dran vorbei, die Art Gallery und das South Australian Museum haben wir Kulturbanausen ausgelassen Wir haben uns stattdessen noch etwas in den Free Bus gesetzt und sind zu den Central Markets und danach noch nach North Adelaide reingefahren. Die Central Markets sind so cool! Das reinste Schlaraffenland! Es gibt Käse-, Brot-, Obst- & Gemüsestände, die gefüllt sind bis unter die Decke. Am Jogurtstand haben wir uns einen riesigen Becher Jogurth gekauft. Jeder bekommt Jogurt in den Becher gefüllt und darf sich dann 2 verschiedene Geschmacksrichtungen aussuchen. Oli hatte die Geschmacksrichtung After Eigth und Vanille, ich Apple Pie und Nuss genommen. Diese Extras kamen dann noch oben drauf! Total lecker, aber danach waren wir so satt! Allerdings hätte ich jetzt einen super Geschäftsidee für zu Hause! Sowas habe ich nämlich in Deutschland noch nicht gesehen
North Adelaide ist sehr schön - ganz süße Häuser und Gärten und sehr schöne Parks. Wir waren dann aber so platt (wahrscheinlich steckte uns der gestrige Tag noch in den Knochen), dass wir dann zurück zu Versace wollten!
Auf dem Weg durch die Stadt haben wir immer wieder Aboriginies gesehen. Viele von ihnen saßen im Park beisammen. In der Stadt haben wir eine Aborigine-Dame gesehen, die so betrunken oder high war, dass ein Rettungswagen sie von der Straße auflesen musste. Sie war kaum noch ansprechbar. Wir waren wirklich geschockt.
Im Bus hatten wir dann noch ein positives Erlebnis: Wir hatten nur 50$-Scheine im Portemonnaie, da wir gerade erst Geld abgehoben hatten. Diese Scheine nehmen die Busfahrer aber nicht an. Er fragte im Bus herum, ob jemand den Schein wechseln könne. Da keiner wechseln konnte, war ich schon wieder ausgestiegen, um dann Geld wechseln zu gehen und auf den nächten Bus zu warten. Er winkte uns aber zurück und ließ uns kostenlos mitfahren. Das nenn ich mal lieber Busfahrer!

Die Central Markets

Die Central Markets

Eine wahnsinns Auswahl, oder?

Eine wahnsinns Auswahl, oder?

Erdbeeren pflücken

Am Mittwochmorgen sind wir gegen kurz vor 7 losgefahren und haben uns auf den Weg nach Gumeracha gemacht. Laut Google Maps 1 Stunde 10 Minuten Fahrzeit. Durch den Verkehr hat sich die Fahrt dann aber auf 1 1/2 Stunden gezogen. So kamen wir gegen halb 9 auf der Erdbeerplantage an. Wir wurden eingewiesen und durften sofort anfangen zu pflücken. Wir saßen auf so einer Art Dreirad, welches durch die Reihen hindurch fährt und man dann rechts und links die Erdbeeren abernten kann. Danach muss man aber nochmal an den Reihen entlanglaufen, um die Erdbeeren an den Seiten abzupflücken. Diese Arbeit geht in den Rücken. Das Wetter spielte aber glücklicherweise mit, denn es war bewölkt und windig, sodass es nicht allzu warm wurde. Wir mussten nämlich lange Hosen und Sweatshirts tragen, nicht nur wegen der Sonne, sondern weil es Spinnen und Schlangen geben kann. (Das war schonmal Punkt 1 der Einweisung) Außerdem trug jeder Arbeiter Gummihandschuhe. Gegen halb 5 und ca 4 Stunden Arbeit für uns, da wir mittags länger über den Papieren saßen, durften wir Feierabend machen. Wir entschieden uns den Caravanpark in Cudlee Creek aufzusuchen und dort über Nacht zu bleiben. Für 25$ die Nacht durften wir hier stehen. Allerdings war der Platz sehr verwahrlost. Die Duschen alt und dreckig und so machten wir uns nur etwas zu essen und hielten Konferenz mit den Familien zu Hause. So richtig überzeugt waren wir beide nicht! Die Farm sah sehr souverän aus und es schienen alle sehr nett zu sein, aber wir sollten 2$ pro Kilo verdienen und wenn wir so unsere Tagesbeute zusammenaddierten, waren wir etwas enttäuscht! Klar wird man mit der Zeit schneller, aber wir müssten im Hostel schlafen oder auf dem Caravanpark, damit wir auch duschen können und dann würde von unserem verdienten Geld nicht mehr viel übrig bleiben, was wir sparen könnten! Außerdem war der Caravanpark kein Platz für mehr als eine Nacht! Und dazu kam, dass wir ja mit dem verdienten Geld ab Ende April mindestens bis Brisbane oder besser noch, bis nach Cairns reisen wollen. So wird das nichts! Da fielen bei mir auch ein paar Tränen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt! Wir schliefen sehr unruhig und auch nicht lange. Um sechs Uhr klingelte der Wecker. Wir besprachen noch mal alle Pro- und Contrapunkte und entschieden, dass wir ins kalte Wasser springen und den Job absagen! Hoffentlich findet sich jetzt etwas in der Stadt!

Wir fuhren zuerst nach Hahndorf. Ein kleines, ganz süßes und unter anderem auch das älteste noch existierende deutsche Dorf. Hier gibt es einige Cafés, ein paar Brauhäuser und Souvenirshops, wo es Kuckucksuhren und andere "typisch" deutsche Kleinigkeiten zu kaufen gibt Wir liefen etwas die Straße entlang, da es aber noch sehr früh war, hatte hier noch kaum ein Geschäft geöffnet. Wir frühstückten im Park und gingen danach noch in einigen Cafés fragen, ob sie zur Zeit Personal suchen. Nichts! Wir fuhren zurück nach Adelaide auf den Caravanplatz am West Beach. Für eine Nacht bezahlt, ein paar Lebensläufe drucken lassen und kurz geduscht. Kurz bevor wir mit dem Bus nach Glenelg fuhren, sah ich, dass ich einen verpassten Anruf von der Muschelfarm auf Kangaroo Island hatte. Als ich zurückrief, erreichte ich keinen. Wir gingen also los und verteilten in Glenelg unsere Lebensläufe. Erst als ich keine mehr zu verteilen hatte, liefen wir am Strand entlang zurück zum Auto. Auf halber Strecke entdeckte Oli plötzlich einen Bus, der auf einem Parkplatz direkt am Meer stand, davor Campingstühle und Tisch. Da hatte es sich ein Pärchen bequem gemacht. Wir sprachen die beiden an. Sie kommen aus England und reisen mit dem Bus herum. Sie suchen gerade auch nach Arbeit in Adelaide und campen schon seit 3 Tagen am Strand. Sie hatten bis jetzt keine Probleme mit Rangern oder der Polizei, es stehe ja auch nirgends, dass campen verboten sei. Strandduschen und Grillbereiche in der Nähe, also alles was man braucht - Morgen sind wir ihre Nachbarn

Abends versuchte ich nochmals die Muschelfarm zu erreichen. Wir können ab dem 15.3. dort anfangen zu arbeiten - Juhuhu, hat sich das Warten doch gelohnt und wir sind den richtigen Schritt gegangen! Wir werden pro Stunde bezahlt, haben die Wochenenden frei und werden Vollzeit eingestellt - Perfekt! Also planen wir jetzt unseren Aufenthalt auf Kangaroo Island

Auf ans Meer!

Gestern abend noch das Auto etwas aufgeräumt und Wasche gewaschen, alle Elektrogeräte nochmal aufgeladen und heute morgen noch mal ausgiebig geduscht. Also nochmal alles ausgenutzt, was so in freier Wildbahn nicht mehr zur Verfügung steht. Dann machten wir uns auf in die nächstgelegene Werkstatt, um nachzufragen wie viel unser Kugelgelenk kosten würde. Er würde das Auto begutachten und das Teil heute noch einbauen. Hier wäre es sogar günstiger als bei kmart und für uns erledigt. Wir geben dem Mechaniker das 'Ok' und gehen solange ins Einkaufszentrum gegenüber einen Smoothie trinken und den Flugzeugen von nahegelegenen Flughafen beim Starten zusehen. Wir erhalten einen Anruf, dass es nicht nur das rechte, sondern auch das linke Kugelgelenk hinter sich hat. Für einen kleinen Aufpreis macht er uns beide neu! Naja ist schon viel Geld, aber dann können wir unbesorgt weiterfahren! Nach knapp 2 Stunden haben wir das Auto repariert zurück. Kurz eingekauft und unsere Kühlbox beim Caravanpark abgeholt. Die haben wir nämlich noch so lange im Kühlschrank stehen lassen Jetzt haben wir uns vor die Engländer gestellt. Gleich noch den Grill am Hafen angeworfen und ein kühles Bier mit Blick aufs Meer genießen. So muss das sein

Delfine!

Wir sitzen hier gerade an der Grillstelle und ich schreibe hier an dem Blog, als Oli plötzlich ruft: "Schau mal! Da sind Delfine!" Ich dachte er verarscht mich. Wir schauen hier nämlich auf einen Hafen. Die Boote, die hier stehen, gelangen nur über eine Schleuse hier herein. Aber tatsächlich taucht auf einmal wieder eine Flosse auf. Wir lassen sofort alles stehen und liegen und laufen an die Mauer. Genau unter mir schwimmt ein Delfin seine Bahnen! So cool❤ Danach taucht er wieder ab, aber in einiger Entfernung kann man mehrere Delfine immer wieder auftauchen sehen. Ich kann es garnicht fassen! Obercool! Ein Herr der neben uns sitzt, erklärt uns, dass die Delfine fast jeden Tag hier sind. Sie gelangen mit den Schiffen über die Schleuse in den Hafen. Kurz danach werden aber auch schon alle Tore geöffnet und wir sehen sie auch nicht wieder.

Der einzige Schnappschuss❤ und der kann leider nicht wiedergeben, wie aufregend dieser Moment war

Der einzige Schnappschuss❤ und der kann leider nicht wiedergeben, wie aufregend dieser Moment war

Sonnenuntergang am Rastplatz

Sonnenuntergang am Rastplatz

Botanischer Garten

Nachdem wir aus dem Auto gekrabbelt sind, sind wir an den Hafen gefahren, um dort einen Kaffee warm zu machen und die dortigen Sanitäranlagen mal kurz aufzusuchen. Gegen 11 Uhr machten wir uns auf den Weg in die Stadt, um uns den Botanischen Garten anzusehen. Dort gibt es auch das Wine Center und ganz in der Nähe liegt auch der Zoo. Wir wussten noch nicht genau, was wir machen sollten. Wir fuhren mit der Tram in die Stadt, weil wir hier in Glenelg kostenlos parken konnten. In der Stadt ist das viel zu teuer. Wir stiegen aus der Tram und liefen durch die Rundle Street auf das Festival Gelände vom FringeFestival zu. Wir schauten uns das Treiben einmal genauer an und liefen auf dem Gelände etwas herum. Es war eine Mischung aus Zirkuszelten, Kirmes und halt Festival. Gegenüber des Festivals ging es in den Botanischen Garten. Durch ein Tor betrat man grünes Terrain. Verschiedene Baumarten und Blumen wuchsen hier. Es gab Pavillons und Bänke zum Verweilen, außerdem ein Palmenhaus und ein riesiger Glasbogen, in dem ein tropischer Regenwald nachgebildet wurde. Das Wine Center haben wir uns auch kurz angeschaut. Ein riesiges Gebäude, wo man einfach mal einen Wein oder Kaffee trinken kann, es gibt einen großer Saal für Festlichkeiten und im Obergeschoss gab es eine kleine Einführung in die Welt des Weins und des Kelterns. Von den oberen Geschossen konnte man in den Keller gucken, wo tausende Flaschen Wein gelagert wurden. Nachdem wir uns in einem Café mit 2 Kaffee und einem Himbeermuffin gestärkt hatten, sind wir mit dem Bus nochmal zu den Central Markets gefahren. Die hatten aber schon zu. Also zurück nach Glenelg! Hier sitzen wir jetzt noch etwas am Hafen und haben gerade Käse, Cracker und Oliver verdrückt und nehmen gleich, wenn unsere Handys geladen sind, wieder unseren Platz am Meer ein, wo wir nochmal eine Nacht verbringen wollen. Morgen legen wir einen Strandtag ein und ziehen dann morgen abend nach Port Adelaide um.

Das FringeFestival Gelände

Das FringeFestival Gelände

Das FringeFestival Gelände

Das FringeFestival Gelände

Der Eingang zum Botanischen Garten

Der Eingang zum Botanischen Garten

Die Bäume sehen hier immer aus, als wären 15 zusammen gewachsen

Die Bäume sehen hier immer aus, als wären 15 zusammen gewachsen

Ein Teil der Weinflaschen im Wine Center

Ein Teil der Weinflaschen im Wine Center

Ein hohler Baumstumpf

Ein hohler Baumstumpf

Durch Chinatown sind wir zurück zur Tram gelaufen

Durch Chinatown sind wir zurück zur Tram gelaufen

Sonntag, der 28.02.16

Heute morgen sind wir an unsere gewohnte Grillstelle gefahren, um dort zu frühstücken. Als wir dort ankamen, war dort so eine Art Tuning-Treff. Überall teure Autos! Die Australier fahren fast alle so teure Autos, haben riesige Wohnwagen oder Wohnmobile und fahren damit, manchmal auch noch mit einem 2. Wagen, durch das Land. Wir drehten um und fuhren an eine etwas abgelegenere Grillstelle. Danach machten wir uns auf zum Caravanpark nach Port Adelaide, denn um an den Strand zu gehen, war es mir heute zu kalt. Es ist seit einigen Tagen so windig! Das ist mittags ganz angenehm, aber abends wird es richtig kalt. Da mummeln wir uns dann immer in unsere Pullis und Jacken! Am Campingplatz angekommen gingen wir dann doch mal ans Meer, aber wir blieben am Strand liegen und sonnten uns. Fatal! Kurz eingenickt und schon haben wir uns beide einen schönen Sonnenbrand geholt. After Sun muss es jetzt richten!

© Franzi Martin, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
1 Jahr Australien Mein großer Traum geht in Erfüllung und ich darf endlich Down Under bereisen, entdecken und erleben. Mit meinem Freund zusammen bereise ich Australien in unserem eigenen Auto. Begleitet uns doch...
Details:
Aufbruch: 18.01.2016
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 10.08.2016
Reiseziele: Australien
Thailand
Der Autor
 
Franzi Martin berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.
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