Dreamtime
Kangaroo Island : Arbeiten in Australien
Woche 1
Nachdem wir letzte Woche nur in unserem Bungalow herum gehangen haben, weil wir einfach nichts mit uns anzufangen wussten, sind wir froh, als uns am Dienstag (Montag war ein Feiertag) nach 2 Monaten Freiheit, unser Wecker zum ersten Arbeitstag aus den Federn klingelt. Wir werden um 7 Uhr von unserem Chef eingesammelt und fahren ca eine halbe Stunde zur Farm. Dort werden wir beide in unsere jeweiligen Aufgabenbereiche für die nächsten 6 Wochen eingewiesen. Die Arbeit ist sehr anstrengend und stressig, der Rücken schmerzt, meine Beine haben blaue Flecken (ich sehe aus wie eine Milka-Kuh), ich habe Blasen an den Füßen und meine Hände haben Schnittwunden. Also fast total demoliert
Der 2. und 3. Arbeitstag sind nicht so toll, da alles so schnell gehen muss, um die Aufgaben an einem Tag zu bewältigen, aber wir kennen unsere Arbeitsabläufe noch nicht genau und müssen einfach öfter nachfragen, um den reibungslosen Ablauf nicht zu gefährden. Das die Arbeit hier körperlich anstrengend sein würde dachte ich mir, aber nicht, dass es auch so stressig ist. Aber uns macht die Arbeit Spaß und vertreibt uns die Wartezeit auf den Besuch aus Deutschland
Letzte Woche haben wir uns abends schon oft dabei erwischt, wie unsere Gedanken nach Telefonaten mit Zuhause an den Frühstückstisch in Deutschland oder zur Geburtstagsfeier von Freunden wanderten. Was gäben wir manchmal dafür, auch dort zu sitzen, alle mal feste zu umarmen... aber welche Chance würden wir uns entgehen lassen, welches Abenteuer würden wir verpassen und welche Erfahrungen missen? Wir haben im Moment sehr viel Zeit zum nachdenken, manchmal zu viel, und die Gedanken können ausnahmsweise mal zu Ende gedacht werden und die Ruhe gilt es auszuhalten oder zu füllen. Die Arbeit vertreibt während der Woche solche Gedanken wieder, wir sind abgelenkt und die Zeit vergeht schnell.
Am Freitag finden wir auch so langsam in unseren Rhythmus und hoffen, dass der nächste Woche auch noch anhält! Wir sind gespannt...
Woche 2
Die Woche startet sehr gut und wir können unsere Aufgaben mittlerweile einigermaßen allein erledigen. Allerdings muss ich noch etwas an der Schnelligkeit arbeiten Aber so macht es ja auch gleich viel mehr Spaß. Donnerstag erhielten wir unser 1. Gehalt und können jetzt ganz beruhigt ins verdiente Wochenende starten.
Woche 3 & 4
Die Tage fliegen mittlerweile dahin. Wir haben uns ganz gut eingearbeitet, wissen was zu tun ist und es ist allgemein viel ruhiger geworden. Wir sind zu Anfang wahrscheinlich in den mega Feiertagsstress gekommen, aber in den letzten 2 Wochen war es wirklich richtig angenehm. Nicht, dass wir da in Deutschland noch Probleme bekommen, wenn wir dort so weiterarbeiten. Minus- bzw. Überstunden gibt es in Australien anscheinend nicht Wir haben jeden Tag um 15:50 Uhr frei und können so die Abende noch gemütlich ausklingen lassen. Es sind auch noch 2 weitere Backpacker angereist - 2 Franzosen, mit denen wir allerdings bis jetzt nicht sehr viel unternommen haben. So viele Möglichkeiten hatten wir auch nicht Also haben wir an den Wochenenden leider wieder unseren Gedanken nachgehangen und die Zeit totgeschlagen. Die nächsten beiden Wochenenden wollen wir jetzt aber wieder mit Aktivitäten füllen und uns die Honeyfarm und Eucalyptus Distillery hier auf den Insel ansehen. Darauf freuen wir uns schon sehr. Und das Wochenende danach, unser letztes!, wollen wir unser Auto mal ordentlich sauber machen, einkaufen, Wäsche waschen und unsere Frisuren wieder auf Fordermann bringen lassen denn kurz darauf dürfen wir ja schon weiter reisen❤
Das sind die Abalonen: Ganz klein (oben links), etwas größer (oben rechts) und noch etwas größer (beide Bilder unten) und die Abalonen im Erntebecken (in der Mitte)
Woche 5
Am Wochenende haben wir uns die Eukalyptus Distillery und danach auch die Cliffords Honey Farm angesehen. Wir sind etwas herum geschlendert und konnten auf der Honeyfarm verschiedene Honigsorten und wirklich gutes Honigeis probieren. Das Wetter ist sehr wechselhaft - also typisch April halt, windig, frisch und zwischendurch zeigt sich die Sonne mal. Auf der Farm ist es weiterhin relativ ruhig, da bei diesem Wetter die Sterberate der Abalonen sinkt. Jetzt beginnt aber die Zeit, in der die ganz kleinen Abalonen von den sogenannten Pipes in die größeren Tanks, und die Abalonen von diesen großen Tanks in die Erntebecken umziehen. Außerdem kommen die Abalonen, die groß genug sind, aus der "Babystation" in die Pipes. Also gibt es viel zu tun und aus diesem Grund reisen jetzt noch einige Backpacker an: 2 weitere Franzosen und ein englisches Pärchen. Am Donnerstagabend sind wir alle zusammen angeln gefahren. Es war eiskalt, aber die Jungs hatten mächtig Glück und haben 4 oder 5 Tintenfische aus dem Meer gezogen. Jetzt hatten sie genug Tintenfische für alle Mann zusammen und so haben wir uns Freitagabend mit ca 10 Tintenfischen und viel günstigem Wein in der Outdoorküche des Campingplatzes zusammengesetzt und Kalamari zubereiten - richtig lecker! Es war ein sehr lustiger und schöner Abend! Wir sind dann Samstag früh aufgestanden, um unseren lang ersehnten Friseurtermin wahrnehmen zu können. Danach haben wir dann unser Auto sauber gemacht und schonmal einige Dinge im Auto verstaut. Nächste Woche geht die Reise ja schon weiter...
Woche 6
Die Woche flog nur so dahin. Am Sonntag kam noch eine deutsche Backpackerin, die ab Montag in meine Aufgaben eingearbeitet wird und diese dann ab Freitag übernimmt. Schade, dass sie jetzt erst angereist ist. Ilka und ich sind sofort auf einer Wellenlänge und verstehen uns super. Hoffentlich sehen wir uns nochmal wieder
Am Donnerstag verabschieden wir uns von allen und nehmen auf dem Caravanplatz noch eine ausgiebige Dusche. Von allen Backpackern und auch von unserem Chef verabschiedet, Facebook-Anfragen an alle versendet, ein letztes Bier getrunken und wir fahren Richtung Fähre! Kaum zu glauben, dass die Zeit hier jetzt schon um ist. Am Anfang haben wir ja noch die Tage gezählt, aber es war doch eine sehr schöne und zum Ende hin auch noch eine super lustige Zeit. Wir haben nette Menschen getroffen, tolle Erfahrungen sammeln dürfen und in einem interessanten Job arbeiten können!
Danke an alle die ein Teil davon waren und danke an unsere Lieben zu Hause für eure aufmunternden Worte, die wir ja zwischendurch schon mal nötig hatten
Jetzt geht die Reise weiter und wir freuen uns so sehr auf die neuen Eindrücke und Erfahrungen. Ich freue mich total auf die Great Ocean Road, Melbourne und natürlich freuen wir uns unglaublich auf den Besuch aus Deutschland! Wir sind so aufgeregt!
Aufbruch: | 18.01.2016 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 10.08.2016 |
Thailand