Dreamtime

Reisezeit: Januar - August 2016  |  von Franzi Martin

Reise ins Herz Australiens

Los geht's

Die letzten Tage faulenzen wir noch in Cairns, da Sarah noch auf ihre Bankkarte warten musste. Am Dienstag war diese leider immer noch nicht abgeschickt und sie entschied sich eine neue zuschicken zu lassen. Wir füllten unsere Lebensmittel auf, die Wasser- und Benzinkanister und kauften uns ein Set Walki-Talkis, durch das wir uns nun einfacher verständigen konnten während der Fahrt. Wir starteten in der Mittagszeit und verließen Cairns Richtung Mount Garnet. Dort fanden wir eine Restarea, an der wir noch bei einigen Gläsern Wein beisammen saßen und den Abend ausklingen ließen. Morgens gegen fünf Uhr wachte Oli auf und sah 2 riesige Hunde, vielleicht Dingos, ums Auto herumschleichen. Wir hatten den Müll draußen liegen lassen. Das wird uns nicht wieder passieren. Mit Dingos, sollten es welche gewesen sein, ist nicht zu spaßen. Den nächsten Tag verbrachten wir im Auto und fuhren bis zu einem Campground mitten im nirgendwo, wo wir abends am Lagerfeuer saßen, den Sternenhimmel und den aufgehenden Vollmond bewunderten.

Nochmal alles aufgeladen und los geht's...

Nochmal alles aufgeladen und los geht's...

Ausblick morgens aus dem Auto

Ausblick morgens aus dem Auto

Nur Hund oder Dingo?

Nur Hund oder Dingo?

Immer schön geradeaus...

Immer schön geradeaus...

Überall am Straßenrand standen diese Termitenhügel, manchmal auch verkleidet

Überall am Straßenrand standen diese Termitenhügel, manchmal auch verkleidet

Achtung Roadtrains!

Achtung Roadtrains!

Und da ist auch schon einer

Und da ist auch schon einer

Unser erster Campground...

Unser erster Campground...

...neben Kängurus

...neben Kängurus

Ein wunderschöner Sonnenuntergang

Ein wunderschöner Sonnenuntergang

Gemütliches Lagerfeuer!

Gemütliches Lagerfeuer!

Beim Kochen

Beim Kochen

Mount Isa

Am folgenden Tag stoppten wir zum Frühstück in Normanton. Hier gab es allerdings nicht viel zu sehen. Wir schauten uns noch das größte je gefangene Krokodil an, angeblich sollte es 8 m lang gewesen sein, dann ging es weiter bis Quamby, an einen Pub, der aber geschlossen hatte. Gegenüber auf einem Parkplatz sprachen wir dann ein Pärchen an, die mit einem Roadtrain durch das Land reisten. Wir durften uns auch mal rein setzten und ihr Heim bestaunen. Dieser Roadtrain war 53 m lang, hatte 17 Achsen, 600 PS und konnte 2600 Liter Kraftstoff in seinen Tanks mit sich herumfahren. Der absolute Wahnsinn. Wenn so ein riesen Monstrum an uns vorbeifährt halten wir immer die Luft an. In Cloncurry füllten wir einige Lebensmittel auf und schliefen mitten in der Stadt in einer Seitenstrasse. Bei Whoolworth hatten wir noch ein Erlebnis: ich sagte der
Dame an der Kasse, dass ich keine Plastiktüte brauche und sie schmeißt diese einfach in den Müll!? Wir waren fassungslos! Morgens reisten wir nach einer Tasse Kaffee weiter nach Mount Isa. Dort gingen wir duschen, Lebensmittel auffüllen, aßen etwas, schauten uns die Stadt von oben an und besorgten noch Gaskartuschen für die nächsten Tage im Outback. In Mount Isa ist ein riesiges Bergwerk, eines der größten Untertagebergwerkkomplexe der Welt, wo Kupfer, Blei, Zink und Silber abgebaut wird. Wir staunten wieder einmal über die Bewegung der Landmasse! Abends fuhren wir raus aus der Stadt auf einen Campground, wo wir Feuer machten und den Abend gemütlich ausklingen ließen.

Das Riesenkrokodil

Das Riesenkrokodil

Diese riesigen Tierchen sind uns entgegen geflogen und sahen aus wie übergroße  Pusteblumen

Diese riesigen Tierchen sind uns entgegen geflogen und sahen aus wie übergroße Pusteblumen

Der verlassene Pub

Der verlassene Pub

Ein Roadtrain aus nächster Nähe

Ein Roadtrain aus nächster Nähe

Der merkt kein Känguru

Der merkt kein Känguru

Aussicht von oben

Aussicht von oben

Mt Isa Lookout

Mt Isa Lookout

Bergwerk in Mt Isa

Bergwerk in Mt Isa

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

Northern Territory

Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem Kaffee auf den Weg Richtung Camooweal. Dort tanken wir auf, gingen heimlich duschen und frühstückten. Dann überquerten wir die Grenze zum Northern Territory, unserem 5. von insgesamt 6 Staaten, die wir durchqueren. Von nun an wurden die Entfernungen noch größer, die toten Kängurus am Straßenrand weniger und die Ausblicke unendlich weit und wunderschön, wenn man die vereinzelt toten Kühe am Straßenrand übersah Wir konnten den Horizont nur erahnen, nach vorne und durch den Rückspiegel sahen wir das gleiche Bild: unendlich lange Strassen, kein Ende in Sicht und flackernder Horizont. Links und rechts des Highways sah man immer wieder die rote Erde aufleuchten, die von ein paar Büschen und Sträuchern bedeckt war und immer dunkler wurde. Ich hatte es ja schon oft genug auf Bildern gehen, aber es dann live zu sehen war schon der Wahnsinn. Kurz vor Sonnenuntergang hielten wir kurz hinter dem Dörfchen Tableland, das nur aus einem Roadhouse besteht, auf einem Campground, wo wir mit ganz herzlichen Australiern ins Gespräch kamen, am Feuer saßen und einen atemberaubend schönen Sonnenuntergang genossen!

Der Bösewicht hat Oli ein Teil seines Sandwiches aus der Hand geklaut

Der Bösewicht hat Oli ein Teil seines Sandwiches aus der Hand geklaut

Unser Stellplatz

Unser Stellplatz

Feuerholz holen

Feuerholz holen

Stuart Highway

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Tennant Creek. Mittags erreichten wir den Stuart Highway, wo wir für $1,70 den Liter Benzin, auftankten. In Tennant Creek wurde uns geraten, nur aufzutanken und weiterzufahren. Wir füllten dort die flüssigen Lebensmittel auf und verließen es, wie uns geraten, auch schnell wieder. Tennant Creek ist schon öfter negativ in den Schlagzeilen gewesen und so fühlten wir uns hier nicht besonders wohl. Uns kamen ein paar Aborigines entgegen, die ziemlich verwahrlost aussahen, einige standen am Bottleshop Schlange und wir bekamen auch nur bestimmte Alkoholische Getränke. Zum Beispiel gibt es hier günstigen Wein im Tetrapack, Goon genannt, der ziemlich schnell in den Kopf steigt und diesen bekommt man hier erst ab 16 Uhr. Für Traveller gab es manchmal eine Ausnahme, wofür der Inhaber des Ladens aber erst bei der Polizei nachfragen mußte, ob er uns diesen Tropfen auch verkaufen darf. Er durfte nicht, aber wir konnten Bier oder Wein in Plastikflaschen kaufen. Das sagt ja eigentlich schon alles, oder? In Gesprächen mit Australiern konnten wir schon heraushören, dass sie die Ureinwohner Australiens für faul betrachten und sie deswegen auch nicht respektieren, was auf einige Aborigines natürlich auch zutrifft. Wir haben schon oft total betrunkene Männer und Frauen gesehen, die dann auch ausfällig werden und Beschimpfungen schreien oder sich sogar gegeseitig schlagen. Andererseits werden sie wohl auch nicht gut in der Gesellschaft angenommen. Viele sind total schüchtern, wenn man sie nur anlächelt. Sie sind das nicht gewöhnt und können damit nicht umgehen.

Nachdem der Kühlschrank gefüllt war, machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Devils Marbles, Karlu Karlu in der Sprache der Aborigines, einer Gesteinsformation bestehend aus riesigen Kugeln, die die Eier der Regenbogenschlange sein sollen, einem wichtigen Wesen der Traumzeit, der Religion der Aborigines. Hier verbrachten wir den Sonnenuntergang zwischen den Felsen und sahen dabei zu wie die Kugeln im Sonnenlicht ihre Farben änderten.

Abendessen

Abendessen

Alice Springs & Yulara

Am nächsten Morgen schauten wir uns das Spektakel auch noch bei beim Sonnenaufgang an. Es war schweinekalt und der heiße Kaffee brachte da garnichts! Erst die Heizung im Auto taute unsere gefrorenen Zehen wieder auf. Unsere Wege trennten sich bis zum Nachmittag, da Oli und ich etwas früher in Alice Springs sein wollten, um noch zu waschen. Wir erledigten den Wäscheberg und trafen Sarah und Thomas am Supermarkt wieder, wo die Lebensmittel aufgefüllt wurden, vollgetankt und raus aus der Stadt, denn wohl fühlten wir uns auch hier nicht, obwohl die Stadt sehr überschaubar und auch recht schön ist, aber hier liefen wieder viele Betrunkene herum. Wir fuhren zu dem nächstgelegenen Campground, 50km außerhalb der Stadt. Auch diese Nacht wurde richtig eisig. Wir hatten bestimmt an die 0 Grad Celsius und ich habe mächtig gefroren. Am Dienstag, den 28.6.16, nach 8 Tagen on the Road kamen wir mit Versace, und Sarah und Thomas mit Hermann, in Yulara an. Zwischenzeitlich hatten wir schon ein paar Mal die Luft angehalten. Erst kamen wir am Mount Connor vorbei, auch ein riesiger Berg, der manchen Reisenden wahrscheinlich schon getäuscht hat. Aber er ist viel kantiger als der Uluru. Außerdem sagten die Kilometerpfeiler am Highway noch 140km bis zum eigentlichen Ziel voraus. Dann aber kam er wirklich! Plötzlich tauchte aus dem Nichts dieser riesige Berg auf! Unfassbar und wirklich atemberaubend! Da war sogar Oli platt, der ja eigentlich garnicht herfallen wollte. ("Wegen diesem roten Berg..."☺) Wir bekamen einen günstigen Platz auf dem Campingplatz und buchten uns dort für 3 Tage ein.

Sonnenaufgang an den Devils Marbles

Sonnenaufgang an den Devils Marbles

Brrrrr....

Brrrrr....

Mittagspäuschen

Mittagspäuschen

Mount Connor

Mount Connor

Uluru

Uluru

Kata Tjuta (The Olgas)

Kata Tjuta (The Olgas)

So feiner Sand!

So feiner Sand!

© Franzi Martin, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
1 Jahr Australien Mein großer Traum geht in Erfüllung und ich darf endlich Down Under bereisen, entdecken und erleben. Mit meinem Freund zusammen bereise ich Australien in unserem eigenen Auto. Begleitet uns doch...
Details:
Aufbruch: 18.01.2016
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 10.08.2016
Reiseziele: Australien
Thailand
Der Autor
 
Franzi Martin berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.
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