Wo die Sonne aufgeht
Wieder Zuhause - Nachgedanken
Noch ein paar Impressionen unserer Inselrundreise
Abschied
An unserem letzten "normalen" Abend erfuhren wir, dass König Bhumipol Adulyadej am Nachmittag kurz vor 16.00 Uhr verstorben ist. Das war auch für uns eine bestürzende Nachricht und wir trauern mit dem thailändischen Volk, das ihren überaus beliebten und geliebten König verloren hat.
Eine letzte Nacht verbrachten wir im High Life Bungalow, in unserem 4er-Häuschen mit Blick aufs Meer. Dieses Resort ist eigentlich ein kleines Bijoux mit seiner erhöhten Lage auf dem Felsen und dem tollen Blick aufs Meer und die schöne Bucht Had Yao. Leider nagt auch hier der Zahn der Zeit und die Nachlässigkeit. Zudem bekamen wir hier den Eindruck nicht los, dass die Betreiber des Resorts viel mehr an unserem Geld als an uns als Gästen interessiert sind. Soviel Ungastlichkeit haben wir sonst nirgends in Thailand erlebt.
Der Strand Had Yao wäre eigentlich idyllisch - wenn nicht der viele Abfall wäre, der das Meer jeden Tag an Land spülen würde. Bedenklich! Dort, wo der Strand geputzt wird, ist es weniger deutlich sichtbar. Aber an den "natürlichen" Strandabschnitten liegt neben Seegras, Schwemmholz und Kokosnüssen halt viel Plastik herum.
Am Freitag, unserem letzten Tag, genossen wir nochmals den schönen Pool und gingen am Strand unten Mittag essen. Noch einmal den pudrig-weissen Sand unter den Füssen spüren. Noch einmal aufs Meer hinausschauen. Noch einmal den Horizont suchen. Noch einmal feines Essen geniessen. Noch einmal dasitzen und tief durchatmen.
Am Samstagmorgen früh sind wir dann nach einer angenehmen, aber langen Reise gut in Zürich angekommen. Angefüllt mit unzähligen Erlebnissen, Abenteuern und Begegnungen. Unendlich dankbar und zufrieden. Und glücklich, wieder Zuhause zu sein.
Fazit
Thailand ist und bleibt für uns ein wunderbares (Reise-)Land. Wir fühlen uns dort wohl und sicher. Wir lieben die Thailänder und lernen von ihnen.
Dieses Mal ist uns besonders das "chai yen", das "kühle Herz" aufgefallen. Dieser Begriff drückt die gelassene Art der Thailänder aus, auf Situationen zu reagieren. Im Strassenverkehr wird das sehr deutlich: In gefährlichen Situationen, wo wir Schweizer schon lange nervös und ungehalten reagieren, bleibt der Thailänder gelassen. Dir kommt ein Auto auf deiner Seite entgegen, weil der Fahrer "noch schnell" ein langsam fahrendes Fahrzeug überholen will - ui, das ist nicht ohne! Wir drücken schnell auf die Hupe oder betätigen zumindest die Lichthupe, der Thailänder weicht aus, als wäre es das Normalste der Welt. Diese Art kann Unfälle verhindern, weil niemand nervös und überraschend reagiert. Dagegen halten muss man, dass gerade dieses "chai yen" dazu führen kann, zu gelassen, ja unüberlegt, zu handeln, was im Strassenverkehr die Statistik deutlich zeigt: Thailand gehört zu den Ländern mit den meisten Verkehrstoten. Öffentlich wird nicht gestritten, sich auch nicht geküsst oder umarmt. Man zeigt keine Empörung, keine Angst, kein Jubel. Wie so vieles hat auch dieses "chai yen" zwei Seiten. Sich nicht aufregen, gelassen bleiben, Fassung bewahren - das finde ich sehr lobenswerte Eigenschaften. Dagegen wende ich ein, dass mit dieser Haltung viele Emotionen unterdrückt werden, die das Mensch-Sein aber ebenfalls ausmacht und deren Äusserung ich für wichtig erachte.
Im Folgenden nochmals ein paar Fotos:
Aufbruch: | 21.09.2016 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 15.10.2016 |