Auf Achse: 5 Monate Indien, Thailand, Vietnam und so
Autofahren in Indien
Das Wichtigste an unserem Auto ist zweifellos die Hupe. Gehupt wird sozusagen immer. Hupen heißt: "Ich bin hinter Dir. Paß auf, ich will und werde jetzt überholen." Wer nicht hupt, ist entweder Fußgänger oder Kuh. Die allgemeine Regel ist: Groß vor Klein. Erst die Tanklastzüge, dann die LKWs, dann der ganze Rest.
Das Zweitwichtigste ist die Fensterkurbel. Die wird alle 500m rauf bzw. runter gedreht - runter, wegen des schlechten Zustandes der Straßen und der staubigen Streckenabschnitte - rauf, wenn die Straße besser wird, und die Hitze ohne Frischluft nicht erträglich ist.
Ansonsten sind die meisten Autos weiß und außen völlig verschrammelt. Das kommt vom indischen Hobby, mm-genau am Nachbar-Kfz vorbei zu fahren oder eben zu schrammeln. Kein cm Platz wird verschenkt, weder bei Kfz noch bei Motorrädern oder Fußgängern oder Kühen. Rücksicht scheint, zumindest bei unserem Fahrer, noch nicht angekommen zu sein. Mit Rücksicht kommt man allerdings auch nicht weit. Rücksicht heißt Stillstand - und wer will das schon.
PS. Wir haben bisher nur einen einzigen "Unfall" gesehen - einen umgekippten LKW. Die Straßen sind also sicher, dank hupender Fahrer.
Ausgerecht die Hupe ging dann kaputt - kurz vor einer schwierigen Bergstrecke. Himmel ! Jetzt wurden aber alle Register gezogen, um diese dann zu reparieren. Nachdem wir ca. 15 Werkstätten aufgesucht hatten, die allerdings alle Hupen-untauglich waren, hat dann ein Straßenhändler vor dem Fort in Agra eine neue besorgt und gleich eingebaut. Die 450 Rupien waren gut angelegt. Wir konnten dann auch weiter. Hupend. Hare-Krishna.
Auf Hindernisse wird voll zugerauscht und dann abrupt gebremst - damit ja niemand sich dazwischen schiebt.
Einmal nur hat unser Fahrer Respekt gezeigt: als 2 starke Bullen mit immensen Hörnern mitten auf der Straßen in einem Bull-Fight verwickelt waren - da durften wir sogar einige Minuten warten.
Aufbruch: | 26.11.2016 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2017 |
Thailand
Vietnam